Ich habe es ja angekündigt, ein paar Artikel zu alten Zeiten. Das hier ist eine Aufnahme der Villa Palagione bei Volterra in der Toskana. Schauplatz des Toskana-Usertreffens von oly-e im April 2008. Und weil dieser Name eben viel zu lang war, wurde daraus „Tolly“.
Organisiert wurde es damals von Tonia und Stefan, die oly-e als Admins betreuten. Es war wahrscheinlich mit 50 Leuten das größte oly-e Usertreffen das es je gab. Die Villa war bis auf die letzte Badewanne ausgebucht. Von Olympus war Produktmanager Nils Häusler dabei und auch Eric Scheuermann von Scheuermann-pr.de als Promotor. Eric war auf diesem Treffen das letzte Mal dabei.
Special: auch ein Journalist war auf Einladung von Olympus ein paar Tage dabei und hat dann sogar einen mehrseitigen Bericht mit doppelseitigem Gruppenfoto über das Treffen geschrieben.
Damaliger Produkt- und Marketingmanager war Ulrich Götze, der allerdings Ende 2008 die Firma verließ.
Damals gab es auch noch einen Zuschuss zum Treffen, der in Form einer Essenseinladung im schwarzen Hahn in Siena stattfand. Vor allem der Nachtisch gilt bis heute als unübertroffen.
(Oh, ich vergaß, Insidergag… Der Nachtisch war ein Apfel und entschieden das Leckerste des Essens. Und nein, da konnte Olympus nichts dafür. Es war nicht so ganz einfach, in Siena eine Location zu finden, wo man eben mal mit 50 Mann einfallen kann. )
In der Toskana hat es angefangen, dass teilweise Fotografen ihr Zweitsystem – Nikon – mitschleppten, was dann eineinhalb Jahre später zu erheblichem Knatsch geführt hat, weil Nils sich etwas komisch vorkam, vor lauter Leuten mit Nikon Kleinbild auf dem Tisch was von mFT zu erzählen.
In der Toskana war die E-3 noch relativ neu und die FT-Objektive gab es fast alle noch neu zu kaufen. Nils und Eric hatten einen Musterkoffer dabei und versorgten uns mit Objektiven, die wir einfach so mitnehmen und draußen ausprobieren konnten. Knüller.
Als ich dann ein halbes Jahr später oly-e übernahm wurde Nils gefragt, was das denn für ne Nase sei, er müsse mich doch in der Toskana kennengelernt haben. Angeblich erinnerte er sich vor allem daran, dass ich ihn und den Journalisten aus der Küche geworfen hatte.
(Da war Kochkurs, die Küche war rappelvoll, ich bin überall rumgehechtet um alles zu fotografieren und dann kamen Nils und der Journalist rein und standen im Weg rum….)
Übrigens war damals auch ein Händler dabei, Edlef Wienen, seines Zeichens Fotohändler aus Geisenheim und damals Partner von oly-e. Später der Entwickler des Elchgurtes.
Das Tolly war unbestritten der Höhepunkt aller Usertreffen. Ein halbes Jahr später war das Usertreffen in Wien und der Kongress tanzte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich habe damals ein Refereat zum Thema Recht am eigenen Bild gehalten, weil das für mich als Journalist tägliches Brot war – und ich ja auch von unserer Redaktion regelmäßig zum Thema getriezt wurde. Aber ansonsten war ich als „Newbie“ natürlich von all den Leuten überfordert. Man kann in ein paar Tagen keine 50 Leute kennenlernen wenn man nebenbei auch noch fotografieren will. Dazu hatte ich mich von einem anscheinend ziemlich lustigen Event auf einem Weingut abgeseilt – ich konnte das damals noch, eben weil ich ein „Niemand“ war und mich auch niemand vermisste. Trotzdem habe ich dort Menschen kennengelernt, zu denen ich auch heute noch intensiven Kontakt habe. Teils, weil ich sie schon aus dem Forum kannte, teils weil sie mir in den wenigen Tagen buchstäblich ans Herz gewachsen sind.
Eine kleine Hintergrundstory noch, die erst ein halbes Jahr später relevant wurde: Beim Fotowettbewerb gewann Pamela mit ihrer E-330 und dem 18-180 den ersten Preis. Und zwar mit großem Abstand. Ein Bild für die Ewigkeit mit 25mm. Banale Brennweite, 7,5MP, Suppenzoom. Alle anderen liefen mit E-3 und Pro bis TopPro rum. Das Bild hat mich seinerzeit schwer beeindruckt und als ich ein halbes Jahr später ein Buch zur E-520 schrieb, (Stefan hatte meine Adresse an meinen zukünftigen Herausgeber weitergegeben) habe ich Pamela gefragt, ob ich ihr Bild als Doppelseite im Buch abdrucken darf. Seitdem ist das gedruckt. So kann’s gehen.
Für mich sind diese Geschichten aus der Vergangenheit der Oly-Community interessant zu lesen. Ich bin zwar zu jung (und obendrein zu neu bei Oly), um selber etwas davon miterlebt zu haben. Aber ich finde es trotzdem toll davon zu lesen, grade weil ich keine Möglichkeit hatte dabei zu sein. Dann ist es doch schön, zumindest auf diesem Wege nachträglich noch daran teilhaben zu können.
Ich kann mich da noch an einen so schrägen Typen erinnern, der kam mit seiner Ente in die Toskana. Nachdem wir mit den Motorrädern angereist waren, ergab sich da manchmal eine nette Mitfahrgelegenheit.
Das Treffen ist mir noch sehr gut in Erinnerung. Mit super netten Begegnungen und vielen Objektiven zum Ausprobieren. Ein Anlass, das darauf folgende UT in Wien zu veranstalten.
Ach ja, Gallo Nero. Ein Thema für sich. Den Apfel werd ich wohl auch nie vergessen. Eine Meisterleistung der Kulinarik (bezogen auf den Rest des Essens). Auf dem Foto oben kenn ich 2 der drei abgebildeten Personen sehr gut 😉
Schön zu lesen, die Geschichten aus der Vergangenheit!
Ich hatte damals, glaube ich, gerade meine erste Olympus – Kamera, eine E- 510 mit Standard – Objektiv.
Reinhard, bitte unbedingt mehr von solchen Erinnerungen!
Lustiger Zufall: Bin gerade in der Gegend mit meinem Oly- Zeug, leider ohne FT- Linsen.
TOlly? Kenn ich nicht.
Wer geht schon auf ein Fototreffen, noch dazu ins Ausland….. 😛
Andy
immankannnichtüberalldabeiseinmodus
PS: bin schon auf den nächsten Treffen-Artikel gespannt….
Nachtrag für die Statistiker: Das TOlly war das 15. UT und das 6. außerhalb von D
Wobei das, was wir unter Usertreffen verstehen (mit viel Knipserei) eigentlich erst mit dem 4. Treffen auf Malle (also auf dem ersten Ausland-UT) angefangen hat….
Nur mal so als Ergänzung, sonst entsteht noch der Eindruck alles hätte mit dem TOlly angefangen.
Andy
imstatistikmodus
Mit den Informationen eines OUTCH Usertreffen in 2005 angefixt, wurde ein Olympus E-300 Doppelzoom Kit und eine E-1 angeschaft.
Danach folgte die Teilnahme an einigen User Treffen.
Die Reise war dabei noch das billigste. Top Pro/Pro Objektive folgten.
Kinder wie die Zeit vergeht.
Grüße
Wolfgang
„Organisiert wurde es damals von Tonia und Stefan, die oly-e als Admins betreuten. …“
Sind damit Stefan Hendricks und Tonia Hendricks gemeint?
Was ist aus den beiden geworden?
Gab es vorher andere Besitzer von Oly-e.de?
Ich habe nur folgenden Artikel gefunden:
https://oly-e.de/archive/55438
Und dort werden noch verschiedene weitere Personen
erwähnt (z.B.: Yvonne, Scott Smith, Günter Hamich).
Gibt es bei PAT oder Oly-e.de einen Artikel über
die Geschichte über Oly-e.de?
Die Story habe ich schon ein paar mal erzählt. Ist recht simpel und kurz. Tonia hat sich seinerzeit ne E-10 gekauft, hatte ne Frage, es gab kein Forum, also hat Stefan eines eingerichtet. Daraus ist oly-e.de geworden. 2008 hat Olympus das oly-forum programmieren lassen weil niemand in Hamburg verstand, was ein Newsserver ist. Stefan hat versucht, es ihnen zu erklären und was das Problem dabei ist, NNTP-Fans auf HTML umzugewöhnen. Hat keiner kapiert und sie dachten, Stefan sei einfach nur bockig. Also haben sie ihm einen Arschtritt verpasst. Das fand der wiederum nicht lustig und wollte oly-e dichtmachen. (Man legt sich als Einmann-Betrieb nicht mit einem multinationalen Konzern an.) Ich habe ihn dann eineinhalb Stunden vor Schluss angerufen und gesagt, ich nehm das auf meine Kappe. Seitdem habe ich das an der Backe. Und aus irgendwelchen Gründen gibt es einen Haufen Leute, die mir das damals übelgenommen haben und das Gerücht verbreitet haben, ich würde mir mit oly-e eine goldene Nase verdienen. Leider habe ich nicht, sondern im Gegenteil mittlerweile einen mittleren fünfstelligen Betrag in die Nummer gesteckt….
Bezüglich Yvonne, Günter, Klaus Schräder, Squirrel, Peter Eckel, Wolfgang Teichler, Manfred, Dieter Bethke, HJM, Rudolfo und wie sie alle heißen: Das waren und sind Forenuser, die sich mit Teilbereichen von oly-e beschäftigt und sich dort engagiert haben. Da eine „Hall of Fame“ zu machen, wäre mal ne Aufgabe. Stefan hat da unglaubliches Talent gehabt, Leute zu motivieren und einzuspannen. Community-Building. Er hatte natürlich den Vorteil, dass Olympus ihn finanziell stark unterstützt hat. Ich habe für oly-e nie auch nur nen Cent gesehen.
Ich wollte oly-e x-mal zumachen. Geld sparen. Zeit sparen. Nerven sparen. Aber dann habe ich wieder Signale gekriegt, dass es Leute gibt, die das oly-forum dichtmachen wollen (man dachte mal ne Zeitlang, dass man doch mit myolympus eine entsprechende Struktur habe, da brauche man das Forum nicht) und dann habe ich oly-e als Backup am Leben gehalten. Dass die Community nicht vor dem Nichts steht, wenn das oly-forum abgeschaltet wird.