Ich habe ja in den letzten Jahren öfter mal vom Rubjerg Knude gschrieben. Hier zum Beispiel. Vor fünf Jahren haben sie den mit Aufwand 70 Meter verschoben. Und Beton außenrum und drunter, weil sie dachten, das hält jetzt.
Die Physik hat sich eines gegrinst. Dadurch, dass der Turm nun nicht mehr an der Kante stand, bildeten sich landeinwärts hinter dem Turm Luftwirbel, die den Sand nun hinter dem Turm wegblasen. Sandflucht. Die Betonplatten außenrum haben die Unterlage verloren, sind gebrochen und liegen nutzlos rum. Die Treppe zum Turm liegt schon in einem halben Meter Höhe. Die Sträucher, die man zur Stabiliserung im Umfeld gepflanzt hat, sind mittlerweile furztrockenes, totes Geäst.
Die Fundamente des Kaleidoskops liegen mittlerweile direkt an der Abbruchkante. Viele Reste der Nebengebäude wurden im Zuge der Verlagerung de Turms entfernt – Fliesenboden der Leuchtturmwärterhäuser, Terrazzoboden um den Leuchtturm. Einiges, was den Sandhaufen stabilisiert hat.
Einmal im Jahr, am 3. Wochenende im August, ist eine riesige Feier auf dem Knude, mit Lightshow, Bands und dergleichen – da kommt man auf Kilometer nicht mehr an den Knude ran. Stau. Vor 15 Jahren war ein kleiner Parkplatz am Knude, für vielleicht 20 Autos. Mittlerweile sind es drei große Parkplätze. Dazu gibt es einen Traktor mit Anhänger, der Touristen durch die Dünen um den Knude kutschiert.
Der Knude ist ein Beispiel für „Recherche ist nutzlos“. Ich war mehrmals dort. Kenne die Gegend, kenne fast jedes Haus und dann ist man dort und auf einmal kreisen die Gleitschirme um den Turm – was man nur gut fotografieren kann, wenn man die lange Brennweite dabei hat, weil die natürlich in Wirklichkeit gehörig Abstand haben. Vom Knude aus ist die lange Brennweite aber witzlos, weil die Landschaft außenrum in der Hitze flirrt. Und den Knude muss man eigentlich mit Fish knipsen….