Dieses Foto wurde in Meteora gemacht. Durch die Felsen gibt es eine „Panoramastraße“, mit Parkbuchten alle paar hundert Meter. Dies ist eine dieser Parkbuchten. Da halten Busse, Autos, Radfahrer, Mottorradfahrer. Alle steigen aus, bewundern Aussicht und Klöster und machen Selfies und Gruppenfotos. Damit die Leute nicht den Abhang hinuntersegeln, gibt es eine massive Mauer. Wenn man in Deutschland über eine solche Mauer kuckt, grauset es einen. Man sieht jede Art Verpackung, die der örtliche Discounter auf Lager hat. Wenn man bei Meteora über die Mauer sieht, sieht man das hier:
Ich mache seit bald 30 Jahren eine Serie „Mülleimer“. Ich fotografiere Mülleimer. So komisch das klingt, wenn man nach ein paar Jahren einen Blick dafür entwickelt, wird es ziemlich spannend. Englische Mülleimer zum Beispiel sind richtig spannend. Kleine Gusseisen-Kunstwerke. Deutsche Mülleimer sind aus Plastik und zu klein. Und griechische Mülleimer?
Wenn die Gemeinde nur begrenzt Geld hat: Tonne aufstellen, bunt bemalen. Fertig. Ein Bergdorf im Olymp-Massiv. Funktioniert, nirgends liegt Müll rum.
In Thessaloniki geht es natürlich luxuriöser:
Besprüht und beklebt wird alles, was geht – aber Müll liegt nicht rum. Aber auch in Thessaloniki stehen nicht überall Mülleimer, dann sind typisch griechische Lösungen gefragt:
Das ist keine Ausnahme. Die Nummer „Mülltüte an Pfosten hängen“ habe ich auch am platten Land gesehen. Und das Verblüffende: Das System funktioniert. Würde das in Deutschland auch klappen? Kein Gedanke.
Gelegentlich stößt aber auch in Theassaloniki die Müllabfuhr auf ein Problem:
Ich habe, nachdem das Thema in einem Kommentar aufgekommen ist, meine Fotos durchgesehen. Graffiti ja. Müll auf öffentlichem Grund? Nein. Auch diese kaputte Mülltonne steht eigentlich auf Privatgrund. Und ja, man sieht hin und wieder Grundstücke, auf denen sich der Schrott stapelt. Aber irgendwie haben es die Griechen ziemlich gut im Griff mit dem Müll.
Update: Mich hat ein Deutscher in Thessaloniki angerufen. Es gäbe in Thessaloniki auch andere Viertel. In denen man besser nicht aus dem Auto aussteigt. Oder, besser, gar nicht erst hinfährt. Also wenn ich wieder dort bin, werde ich berichten.
Es scheint regionale Unterschiede bei der Müllentsorgung in Griechenland zu geben. Oder es hat sich in den letzten Jahreń gebessert. Das, was ich 2015 auf Kreta an wilden Müllkippen gesehen habe, war jedenfalls nicht schön. Es freut mich, dass du es anders erlebt hast!
Da ist in den letzten zehn Jahren erhebliches passiert. Ich habe auch zwei brandneue Mülldeponien gesehen, die perfekt abgedichtet sind.