Thessaloniki ist der weiße Turm, eventuell noch die Burg. Und ansonsten katastrophaler Straßenverkehr. Und Hitze. Weil die Luft in Thessaloniki so feucht ist. Einwohner sagen, wenn man woanders vier Stunden braucht, um erholsam zu schlafen, braucht man in Thessaloniki acht.
Gerade ist die zweitgrößte Hitzewelle des Jahres, Die größte war vor einer Woche. Es gibt zwei Themen: Die Hitze. Und die Waldbrände.
Am Wochenende ist Pfingsten und das ist im orthodoxen Griechenland ziemlich wichtig. Da geht man in die Kirche. Wenn man auf der Autobahn durch Thessaloniki fährt, sieht man zwei, drei große orthodoxe Kirchen stehen und denkt, da treffen sich die Gläubigen. Weit gefehlt. Überall gibt es versteckt winzige Kirchen, zum Beispiel im ehemaligen Kloster Latoumo. Da drin gibt’s etwa 18 Sitzplätze.
Fünf davon sieht man hier. Das Kloster ist nicht mal allen einheimischen bekannt. Kunststück, Thessaloniki hat etwa 350.000 Einwohner.
Eine Ein-Tages-Tour durch Thessaloniki kann man entweder an den bekannten Touri-Hotspots (Burg, Alexanderplatz, Aristotelesplatz) unternehmen, oder, so wie wir, einfach zur Burg hochfahren und dann nach unten ans Meer laufen. Das sind ein paar Kilometer und man kriegt dabei ein bisschen von der Stimmung von Thessaloniki mit.
In der Altstadt sind Graffiti überall. Absolut überall. Politische, Tags, in englisch und in griechisch. Künstlerisch und einfach nur geschmiert. Das ist weit entfernt von den Luxushotels am Aristotelesplatz.
Die Klassiker, Tische, Stühle, draußen. Blumentöpfe. Dachterrassen. Wenn aus irgendwelchen Gründen ein Draht über die Straße führen muss, legt man Steine drauf, damit niemand drüber stolpert. Die Touristen stolpern dann halt über die Steine, aber die sind ja selber schuld. Und Touristen haben in den Gassen eh nichts zu suchen – und man sieht auch keine.
In den steilen Gassen ist auch der Roller nicht mehr so allgegenwärtig. Das glatte Kopfsteinpflaster ist nicht ohne. Wir haben Radfahrer mit Helm und Rollerfahrer ohne gesehen. Und sobald Autos fahren, fahren auch Roller, dazwischen. Davor, dahinter. Gleichzeitig. Überall. Und man fragt sich, warum die alle noch leben und ganz offensichtlich auch noch alle Teile dran sind. An den Rollerfahrern. Nicht an den Rollern.
Natürlich gibt’s auch Ecken, die nach Schwarz/weiß schreien.
Es ist ein Tag für die PEN-F. Das 7-14, das 75mm und die 9mm Fishcap. Thessaloniki ist blau, grün und rot. Gelb kann man rausnehmen und auch die ganzen lila-Töne – geschenkt. Oder Monochrom. Oder PopArt. Oder, für den Rest, Natural oder Vivid. Ein Dreh und fertig.
Unbedingt einen halben Liter Wasser mitnehmen. Beim Kloster Latoumo ist ein Wasserhahn, wo man auffüllen kann, denn Läden gibt es unterwegs nicht. Erst unten am Wasser wieder.
Da war ich mal kurz auf der Durchfahrt runter nach Chalkidiki zum Surfen Anfang 80er….. Damals für mich festgestellt – kann man auslassen 😉
Allerdings ein einprägsames Erlebnis, das einen Einblick in die (wahrscheinlich damalige) Griechische Seele bot und damals zum Bild passten, wenn wir weit abseits der spärliche Touriströme waren:
Mit unserem Mercedes 308er „Surfmobil“ touchierten wir ein relativ neues gut aussehendes Auto. Ich fürchte schlimmeres. Aber nach ca 5 Minuten palaver lies er uns einfach weiterfahren….
Siegfried