In Sykaminea.
Kennt jemand den Film „Highway to Hellas“? Meiner Meinung nach einer der besten Filme über Griechenland, den es gibt. Nein, nicht Athen oder Thessaloniki. Nein. Über das platte Land. Grandios beobachtet.
In Sykaminea gibt es die Olympus Lodge. Eines der hunderttausend Startups, die zu Zeiten des Euro-Booms versuchten, auf dem platten Land eine Existenz aufzubauen. Die Lodge gibt es noch. Die Aussicht auf den Olymp gibt es noch, Es stehen sogar noch die Tische und Stühle auf der Aussichtsterrasse. Der Parkplatz für die Lodge wird jetzt halt anderweitig genutzt, die dekorativ gepflasterte Auffahrt ist immer noch dekorativ und gepflastert, nur nicht mehr überall und eine gewisse Bodenfreiheit des fahrbaren Untersatzes ist angebracht.
Sykaminea ist direkt an der Hauptdurchgangsstraße von Litochoro an der Küste nach Meteora im Landesinneren. Zwei touristische Hotspots, die mittlerweile durch eine mautpflichtige Autobahn hervorragend verbunden sind. Nur führt die nicht durch Sykaminea. Und die Anzahl der Touristen, die die Kurbelei auf sich nehmen, ist eher beschränkt. Es ist nach meinem Test genauso wahrscheinlich, dass einem eine Schildkörte die Vorfahrt nimmt, als dass man einem Menschen begegnet. (Drei Schildkröten, ein Kuhhirte, ein Schafhirte und ein Ziegenhirte.)
Sykaminea liegt auf 920m Höhe, hat etwa 47000 km² Fläche und eine Bevölkerungsdichte von 2,2 Personen. Pro Quadratkilometer. Und keinen deutschen Wikipediaeintrag.
Das ist die Haupteinfahrt zur Olympus Lodge. Gäste fahren bitte rechts davon auf den Parkplatz.
Und von der Terrasse hat man die grandiose Aussicht auf dass Massiv des Olymp:
In der Gegend gibt es sehr, sehr viel „Olympus“-Zeug. Tankstellen, Speditionen, LKW-Verleihe, Unmassen Kneipen und Hotels, So gut wie alle dicht, verlassen, heruntergekommen. Der „Massentourismus“ beschränkt sich auf Prionia bei Litochoro, von wo man mit entsprechender Kondition und Wanderstöcken (anscheinend ein Must“) auf den Olymp rennt, dann wieder runter und in der Kneipe in Prionia dann auftankt. Das riesige Gebiet des Gebirges ist Touristenleer.
Es gibt nicht mal einen Lidl.
Die EU-Förderprogramme sind alle vor zehn oder mehr Jahren ausgelaufen, dann hat man das Land wieder sich selbst überlassen. Halbfertig,
Ich habe mich mit jemand unterhalten, der gesagt hat, Griechenland habe sich in den letzten 15 Jahren ungeheuer verändert. Ich war zuletzt vor 35 Jahren hier. Es hat sich gar nicht verändert. Aus den Bauruinen der 80er Jahre wurden zwischenzeitlich Häuser, jetzt sind es wieder Ruinen.
Nothing has changed.
Über ein paar Ausnahmen später….
Gute Metapher über einen Kamerahersteller, oder?
Ob das eine Metapher ist? Ich bin mir da nicht so sicher.
Das wird einen riesen Aufwand.geben, die alle wegen Copyright und Markentechts-Verletzung zu verklagen. Scheinen ja alle ziemlich in der gleichen Branche zu sein 😉
Beim Europäischen Markenamt eine geografische Herkunftsbezeichnung anmelden, dann muss Olympus seine Namen ändern oder Lizengebühren zahlen 🙂
Es fehlen auf den Schildern die obligatorischen Einschusslöcher von den Jägern.
LG
Wolfgang
Ich habe jetzt bei etwa 1000km quer durch Griechenland kein einziges Schild mit Einschusslöchern gesehen. Ich weiß, gab es früher. Anscheinend hat sich da doch was geändert. Viele Schilder sind allerdings besprayt.
Ich kann mich nur noch dunkel daran erinnern, aber meintest du nicht mal hier in einem Artikel, wegen des Klimawandels fährst du nicht mehr mit dem Auto in den Urlaub?
da steht nix von Urlaub
Auto? „kurbeln“, „kurbelei“ ect. verbinde ich eher mit Radeln. Blitzt in Reinhards Griechenland-Texten immer wieder auf. Da ist einer (zumindest auch) mit dem Rad unterwegs, schätze ich….
Autobahn, hinterer rechter Reifen, … (im Pelinna-Artikel)
„In der Gegend gibt es sehr, sehr viel „Olympus“-Zeug. …“
Das „Olympus“-Zeug gibt es sogar auf dem Mars. 😉 Hier das aktuelle Foto:
https://science.nasa.gov/resource/odysseys-themis-views-olympus-mons/