Ganz viele Fotografen schmücken ihre Website mit Zitaten von mehr oder weniger berühmten Fotografen, Kamerabüchern und Fotoschulen wird mit berühmten Namen ein Hauch von Bedeutung verliehen und neuerdings gibt’s sogar Fotografenzitatereacts auf YouTube.
Cool. Gibt Traffic.
Mache ich mit.
Aber ich nehme nicht anderer Leute Weisheiten, sondern meine eigenen.
Wenn Dir das Model eine scheuern kann, warst Du viel zu nah dran.
Das nenne ich die „Watschenentfernung“. Wenn das Model an Deine Kamera langen kann, bist Du so nah dran, dass Du die Perspektive verzerrst. Außerdem dringst Du in ihren persönlichen Wohlfühlbereich ein. Dieser ganze Scheiß mit „ich habe dann keinen Kontakt mit dem Model“ – das ist einfach nur übergriffig und das Model fängt an zu schielen, wenn es in die Kamera kuckt. Ich habe meistens zwischen zwei und fünf Meter Abstand und keine Probleme mit der Kommunikation.
Mit einer neuen Kamera werden Deine Bilder nicht besser, sondern schlechter.
Deine Bilder sind Mist? Das liegt nicht an der Kamera. Du machst mit der alten Kamera schon gute Bilder weil Du nicht nur Bildgestaltung beherrschst, sondern auch Dein Handwerkszeug? Mit der neuen Kamera musst Du erst wieder lernen, wie das funktioniert und wirst in der ersten Zeit deshalb Fehler machen, die Dir mit der alten Kamera nicht passiert wären.
Wenn der Veranstalter sich kein Licht leisten kann, kann er sich auch keinen Fotografen leisten.
Es gibt Veranstaltungen, bei denen die ganze Beleuchtung aus drei bunten Lämpchen besteht. Dort zu fotografieren bedeutet, entweder Boliden zu nutzen, die ISO 25600 können oder mit extremen Lichtstärken und papierdünnen Schärfebereichen zu hantieren. Da wird das Equipment teuer. Aber genau solche Jobs werden entweder schlecht oder gar nicht bezahlt. Man sollte nicht in die Falle gehen, sich Equipment für Kunden zuzulegen, die nicht zahlen und meistens nicht mal Danke sagen. Die Zeiten, in denen man mit fettem DSLR-Equipment Fame abgreifen konnte, sind vorbei.
Verwende nur Automatiken, von denen Du genau weißt, was sie wann tun.
Es ist mittlerweile bei den Kameraherstellern Mode, viele, viele Automatiken zu verbauen, aber nicht zu verraten, wie sie funktionieren. Meistens versagen sie genau dann, wenn es darauf ankommt. Standardsituationen können Sie gut – nur dass ich da keine Automatik brauche, denn Standardsituationen kann ich selber auch. Abschalten und selber wissen ist meist die beste Lösung.
Habe immer eine Reservespeicherkarte dabei. Immer. Überall.
Im Portemonnaie, im Handschuhfach, in der Fotojacke, in der Fototasche, überall. Und wenn es nur eine billige, langsame 4GB-SD-Karte ist. Dreimal im Jahr rettet mir eine solche Karte den Hintern.
Alte Weisheiten des Olysseus:
„Bokeh is a bourgeois concept“ und „traue keinem Foto, das du nicht selbst geknipst hast“.
Hey – mehr davon!
Kikeriki Reservebatterie!
Wollte ich auch noch anfügen. Gacker, Gacker.
Speicherkarte ist wie früher, Fotografenspruch:
‚Nehme immer einen Film mehr mit als du brauchst“
Modell
„Gehe einen Schritt näher als du denkst “
🙂 Gruß Gerd
Nachdem Du dein „Standardprogramm“ abgeknipst hast, geh aus der Komfortzone und schau, ob eine aussergewöhnliche Perspektive/Kameraeinstellung nicht auch noch etwas Vorzeigbares produziert.
Du gehst raus um Landschaft zu fotografieren? Vergiss die Telebrennweiten nicht!
Fotografiere mit Plan, sonst knipst Du nur.
Zum Event oder Feier, geht man mit und als Paar.
Zweiter Body erspart ggf. den Objektivwechsel und man hat Redundanz für Ausfälle
Zweite Person z.B. zum halten von Reflektoren oder mobilen Blitzen, als Träger von Ausrüstung ….
Fotografiere dein Leben!
Wenn du es verloren hast, leben deine Bilder weiter…
Dieser Spruch stammt vom berühmten Panomatic.
Wie fotografieren die meisten ein Motiv, genau so solltest Du es nicht machen
Mein Spruch als normalerweise „nicht Menschenfotografierer“:
„es ist unglaublich, wie oft man innerhalb einer Sekunde blöd schauen kann“
Siegfried
Bei jedem Versuch durch eine Fotografie die Zeit anzuhalten, wurde mir die Vergänglichkeit aller Dinge um so mehr bewusst.
„Wenn Du kein Motiv zum fotografieren findest, solltest Du vielleicht mal die Augen aufmachen“.