Heute ein kurzer Artikel: Bei OMDS gibt es keine Innovation.

Die TG-7, die nach vier Jahren die TG-6 ablöst hat als Neuigkeit den „Baustellenmodus“. Was macht der? Staub ausfiltern (Dehaze?) und die Kontraste ausgleichen, so dass man auch was sieht, wenn die Sonne in die Grube knallt. Und, so wie ich das verstehe, ist die 30-Minuten-Beschränkung für Video weggefallen und man kann die TG-7 jetzt an eine Powerbank anschließen, so dass sie nicht auf den kleinen Akku angewiesen ist.

Bahnbrechend.

So eine Kleinigkeit wie den Vollmanuellen Modus „M“ – gibt’s nach wie vor nicht. Ja, das hat mit Innovation nichts zu tun, „M“ ist ein alter Hut. Da sind fast zwei Dutzend Motivprogramme wichtiger und innovativer.

Nach vier Jahren Entwicklungszeit? Der gleiche Sensor wie schon in der TG-5? Das Objektiv aus der TG-1 von 2012? Den 12MP-Sensor aus der TG-5 von 2017? Ich darf daran erinnern, dass es mal eine TG-4 gab, 2015, mit 16MP-Sensor…..

Früher war solch ein Entwicklungsschritt auch eine Stufe bei den TGs. Aber Olympus hat dafür nur ein Jahr gebraucht.

OMDS gibt es jetzt seit zweieinhalb Jahren. In dieser Zeit kamen 22 (!) Firmwareupdates für mFT-Kameras auf den Markt. Es wurde dabei keine einzige neue Funktion implementiert, es ging nur um Bugfixes und Unterstützung neuer Objektive.

Das letzte Firmwareupdate mit neuen Funktionen kam am 3.12.2020 von Olympus für die E-M1X raus. Die V2.0 mit Vögeln als Trackingobjekt, die Atomos-Ninja-Unterstützung und den Fokus-Indikator.

OMDS hat eine eigene Website mit ihren Innovationen erstellt. Kuckst Du hier.

Disclaimer: Kann schon sein, dass OMDS fett innovativ ist und wirklich tolle Sachen auf der Pfanne hat. Ich höre laufend von faszinierenden Entwicklungen, die in Tokio gemacht werden und die ich alle gerne hätte. Nur leider kommt nichts, aber auch gar nichts davon beim Kunden an….

17 Replies to “OMDS und Innovation”

  1. Bin einfach nur enttäuscht. Habe die TG-4 und TG-5 und inständig auf einen Nachfolger mit 1-Zoll-Sensor gehofft.
    Das wäre ein tolles Alleinstellungsmerkmal mit aus meiner Sicht durchaus vorhandenem Markt .
    Wettergeschütze Geräte mit kleinen Sensoren gibt es mittlerweile von Handys bis Helmkameras zuhauf, da gibt es nichts mehr zu holen.
    Einfach nur schade.

  2. ….das war wieder ein gelungener link – die OM-System OM-5 ist also eine „SLR“…..(„first single-lens reflex camera“)…
    Von denen hatte ich mich mit dem Verkauf meiner Canon EOS 5D MkIII eigentlich zugunsten leichterer, spiegelloser Kameras verabschiedet……
    Marketing sollte nicht nur billig sein und nett aussehen….

  3. Und wenn man sich dann die neue Panasonic G9 II anschaut…wenn der AF tatsächlich das hält, was in den Previews zu sehen ist…von den Videofähigkeiten mal ganz zu schweigen…wie soll die OM1 dagegen anstinken…auch hier ist immer nur vom grossen FW Update die Rede…vom Preisvorteil der Pana gegenüber der OM1…nun ja…
    Gruss
    Landus

  4. das wird alles erst ausgeliefert wenn die Handbücher geschrieben, übersetzt und geprüft sind. Dass sowas länger dauert ist ja bekannt. Soll ja ordentlich werden.

  5. Ja, traurig. Sollte nicht im Spätsommer endlich das Firmware-Update für die OM-1 rauskommen? Das wäre doch jetzt. Vielleicht kommen sie ja durch die neu vorgestellte mFT-Kamera von Panasonic mal in die Puschen.
    Die Eigenschaften der „neuen“ Tough hab ich mir auch schon enttäuscht durchgesehen. Nix neues.

  6. Was heißt hier „keine Innovation“?
    Auf der verlinkten Website steht doch zur OM-5 wörtlich „The first single-lens reflex camera bearing the OM SYSTEM brand logo“ – also hat man es mit dieser Kamera fertig gebracht, den bei den DSLMs abgeschafften Spiegel in ein spiegelloses System zu reintegrieren! Innovation at it‘s best!
    Ich brech‘ ins Essen… 😉

  7. 4 Jahre zwischen altem und neuem Modell heisst nicht 4 Jahre Entwicklungszeit. Vielleicht war die Vorgabe, dass das neue Modell in 4 Wochen entwickelt sein muss und dann kommt eben sowas dabei raus…

    Ich habe mal mit einem Softwareentwickler gesprochen. Er hat die Vorgabe bekommen genau soviel zu verändern, damit man eine neue Versionsnummer ausgeben kann. Dafür hätte sogar die zugesicherte Kompatibilität für Win 8 gereicht, weil vorher war es nur für Win 7 zugesichert…

    Bei Hardware ist das etwas anders, aber man bekommt doch immer wieder sein Gefühl bestätigt, dass oftmals nur das Lager mit Bauteilen vorgibt, was nachher als Produkt auf den Markt kommt. Mein Beispiel (ich mache Astrofotografie) sind die Astrofotomodelle von Canon. Immer in begrenzter Stückzahl zum Ende der Laufzeit der normalen Kamera. Dazu zwei Anpassungen in der FW und ein anderer Filter auf dem Sensor. Das alles für einen sehr stolzen Aufpreis…

  8. Das Entwickeln kostet doch Geld. Wäre es denn nicht sinnvoller manchmal eine
    Entwicklung auf den Markt zu lassen. Oder will JIP/OMDS kein Geld verdienen?

    Wo ist der Sinn, wenn man Geld in die Entwicklung steckt, aber die entwickelten
    Technologien nicht vermarktet?
    Ich verstehe es nicht.

    P.S.:
    Mittlerweile sollte OMDS sich Gedanken über folgende (oder ähnliche) innovative
    Technologie machen: „Content Authenticity Initiative (CAI)“
    https://www.photografix-magazin.de/canon-reuters-technologie-echtheit-von-bildern/

    1. Danke für den Link! Maitani hat seinerzeit ein revolutionäres Kamerasystem entwickelt. Und die Controller beschlossen, von diesem ganzen System nur den kleinsten gemeinsamen Nenner auf den Markt zu bringen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn die damals in der Vorstandsetage mal Mut gehabt hätten….

  9. „OMDS gibt es jetzt seit zweieinhalb Jahren. In dieser Zeit kamen 22 (!) Firmwareupdates für mFT-Kameras auf den Markt. Es wurde dabei keine einzige neue Funktion implementiert, es ging nur um Bugfixes und Unterstützung neuer Objektive.“

    Lieber Reinhard,
    es ist schön, dass das Thema einmal aufgegriffen wird. Ein Argument für Olympus war für mich auch immer der Gedanke einer nachhaltigen, langfristigen Nutzung der Gehäuse. Dies beinhaltet einmal Qualität und Service (Vorhaltung von Ersatzteilen, liebe OM DS-Manager!!!) und natürlich auch das „upgraden“ der Kameras durch entsprechende Firmware-Updates.
    Bestes Beispiel war und ist für mich die OM D EM 1, deren Update-History bei 4.6 (!) endet. Und wenn man sich dann anschaut, was bei den „großen“ Schritten auf 2.0, 3.0 bzw. 4.0 an Innovation implementiert wurde – Hut ab! Ich nutze meine EM 1 bis heute und bin nach wie vor sehr zufrieden mit dieser Kamera.
    Für meine OM 1 würde ich mir einen ähnlichen Lebenszyklus wünschen. Da OM DS hier ja mitliest (und der Übersetzer hoffentlich funktioniert), liebe Ingenieure und Marketing-Experten: Tut was!
    Viele Grüße
    Hans-Joachim

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