Frag PAT: Steigt OMDS aus?

Ich bekomme immer mal wieder Kommentare, die ich nicht freischalte. Manchmal sind das einfach nur Trolle, die mir einen Haufen vor die Tür setzen wollen, aber manchmal sind das auch Weltuntergangspropheten, die ihren Frust damit loswerden wollen, dass sie den baldigen Untergang von OMDS voraussehen. Im letzten Kommentar äußerte jemand das Gefühl, dass OMDS aus dem Kamerabusiness aussteigen will.

Dazu vielleicht mal ein paar Takte. Auch weil ein , öfter genannter, schwäbischer Historiker gerne auf seiner Website verbreitet, er kenne sich aus. Und weil ich bei Fotofluencern schon gehört habe, OM-System sei nur eine neue Marke von Olympus. Es ist unfassbar, was da teilweise für Mist erzählt wird.

Olympus Imaging und Audio wurde von Olympus an JIP verkauft. JIP (Japan Industrial Partners) ist ein Investor, der mit der japanischen Regierung zusammenarbeitet und darauf spezialisiert ist, Technologiesparten von großen, japanischen Unternehmen aufzukaufen und in die Gewinnzone zu bringen. Gerade haben sie Toshiba aufgekauft. Das Ziel von JIP ist bei fast allen Aktivitäten, Unternehmen dem Einfluss ausländischer Investoren zu entziehen. Börsennotierte Unternehmen werden von der Börse genommen. Bei Olympus gab es bereits 2012 eine Zusammenarbeit, als JIP die Mobilfunksparte von Olympus übernommen hat. Auch die Übernahme von Imaging hatte mit amerikanischen Investoren zu tun, die den Verlustbringer Imaging loswerden wollten und damit drohten, Olympus mit Hilfe der amerikanischen Regierung zu zerschlagen. (Es gab schon ne Liste, wer welche Unternehmensteile bekommt.)

JIP sind also kein kleiner Fisch. Größe bringt aber nicht notwendigerweise auch Fachkenntnis mit sich, vor allem, wenn es um fremde Märkte geht, die auf der anderen Seite des Erdballs sind. Dazu kommen wir später.

Die neue Firma, die Olympus Imaging übernommen hat, wurde nun „OM Digital Solutions“ genannt und übernahm viel Personal von Olympus. Es gab und gibt immer noch Verflechtungen zwischen den beiden Firmen, die werden aber gerade abgebaut. Hintergrund ist, dass JIP ein Rückkaufangebot von Olympus durch absurd hohe Preisvorstellung abgelehnt hat und Olympus jetzt ohne klarkommen muss. Das ist durchaus ein Problem, da Olympus die Stückzahlen der Kamerasparte fehlen. Es geht dabei ganz simpel darum, dass Olympus elektronische Bauteile, unter anderem optische Sensoren, für seine Medizinsparte braucht. Nun sind die Stückzahlen bei Consumerkameras eben weit höher als für millionenschwere Endoskope. Und wenn man für eine Endoskopserie 5000 Sensoren braucht, dann kann man die nicht beim Hersteller ordern, wo man mitgackern kann, was da produziert wird, sondern man muss die beim Einzelhändler kaufen. Nicht nur weit teuerer, sondern man muss nehmen, was es gibt. Für einen Technologieführer nicht so schlau.

Dazu kommt noch, dass Olympus beim Verkauf einige Patente an JIP verkauft hat, die für die Kamerafertigung notwendig sind – aber eben auch für die Fertigung von Medizingerät. JIP hat Olympus sozusagen „an den Eiern“. Umgekehrt stockt der Technologietransfer von Medical zu OMDS. Viele Innovationen von vor 2020 kamen aus der Medizinsparte. Gerade im Bereich Miniaturisierung und Abführung von Wärme. Das bricht jetzt weg.

Letzter Punkt: Während Olympus kein Thema damit hatte, große Stückzahlen billiger Kameras „durchzuschieben“, weil es ja vor allem um Masse für die Skaleneffekte ging, ist das für OMDS ein gewaltiges Problem. Da müssen Kameras und Objektive Geld bringen. (Nur um das mal zu quantifizieren: Allein die Einsparung durch den Skaleneffekt bei den Sensoren belief sich auf 12 Millionen Dollar pro Jahr. Das sind die kompletten Herstellungskosten von 80.000 E-PL10. )

Soweit erst mal zum HIntergrund. Ja, ich weiß, der Artikel ist ultralang. Wird noch länger.

Was ist nun der Grund für die augenblickliche Misere, die ich nicht müde werde zu thematisieren.

Olympus hat das gesamte Lager – Objektive, Kameras, Ersatzteile, Halbzeuge – an JIP nahezu verschenkt. Und JIP hat den einzelnen Regionen knallharte Vorgaben gemacht, wieviel Gewinn sie machen müssen. In Europa wurde die OMDS GmbH gegründet und als Geschäftsführerin Frau Galea eingesetzt, die bei Olympus für Influencermarketing in Australien und Ozeanien zuständig war und vorher bei Samsung Drucker „gemacht“ und eigentlich Ausbeutung von Bodenschätzen studiert hat. Von Fotografie und dem deutschsprachigen Kameramarkt, dem zweitwichtigsten Markt der Welt, hat sie nicht viel Dunst. Also verkauft sie über den Preis. Da OMDS anfangs ein irrsinniges Lager von Hardware hat, das mit nahe Null in den Büchern steht, kann sie über Rabatte ganz simpel Umsatz und hohe Gewinne machen. Die Zahlen, die sie melden kann, sind wunderbar und weil die Zahlen stimmen, schaut aus Japan keiner nach, was da getrieben wird.

Das Ganze fällt erst auf, als sie wieder einen Schwung 1,2er-Objektive anfordert, die sie im Paket mit E-M1X verschenken will – und keine Objektive mehr da sind. Und man diese Objektive nun produzieren muss – was Geld kostet. Richtig Geld. Richtig viel Geld.

Den Japanern geht nun ein Licht auf und Europa wird gezwungen den ineffektiven Apparat zusammenzustreichen. Nachdem alle guten Leute, die den Braten rechtzeitig gerochen haben, bereits anderswo arbeiten und es auf einmal angesagt ist, über Produktqualität zu verkaufen und nicht über den Preis – was bei OMDS niemand gelernt hat, denn zu Olympus-Zeiten war das ja nicht notwendig – geht auf einmal in Europa gar nichts mehr. Die Außenwirkung ist verheerend.

Und genau hier kommen die ganzen Stilblüten her. Europa ist vor einigen Monaten an den Tropf von Amerika gehängt worden, dort herrscht Akihiro Murata, ein hochintelligenter Mann, der fließend Deutsch spricht, weiß wie ne Kamera zu bedienen ist, einen guten Mann erkennt, wenn er ihn sieht und das hat, was man „interkulturelle Kompetenz“ nennt. Europa ist bereits so gut wie „abgeschaltet“: OMDS arbeitet derzeit nach der Devise, lieber miese KI als dass wir das den Hamburgern überlassen.

Akihiro Murata in Irland

Und hier sind wir bei den Zukunftsaussichten von OMDS, also beim Beginn des Artikels.

OMDS wird sich nicht aus dem Kamerabusiness zurückziehen. Sie müssten dafür pleite machen. Das ist ein bisschen problematisch, weil die japanische Regierung drin hängt und bei der Übernahme des japanischen Olympus-Personals Pensionsansprüche tangiert wurden. Wenn nun OMDS zu macht und die Leute auf der Straße sitzen, „rappelt es da im Karton“ und es müssen ein paar Manager von JIP äußerst unangenehme Fragen beantworten. In Japan läuft das etwas anders als in der „sozialen Marktwirtschaft“ in Deutschland.

OMDS hat einen Gewinnabführungsvertrag mit JIP. Dem Vernehmen nach hat OMDS durch den Verkauf des Lagers bereits so viel Gewinn an JIP abgeführt, dass die Investitionen von JIP wieder „drin“ sind. Jeder Yen, der jetzt verdient wird, ist also Gewinn für JIP.

JIP kann OMDS aber nicht zumachen, denn, siehe oben. Sie können die Firma also weiterführen oder wieder verkaufen. Es ist aber eben schwierig, die Firma ins Ausland zu verkaufen – denn da hat die Regierung was dagegen – und die japanischen Konkurrenten haben nur Interesse an den Patenten, nicht am Personal. Und genau die können sie nicht loswerden, denn, siehe oben.

OMDS wird also noch eine ganze Weile weiter existieren. JIP steckt derzeit Millionen in die Entwicklung von Objektiven und Kameras. Dass keine Kameras auf den Markt kommen, liegt daran, dass OMDS derzeit keine Sensoren herkriegt, nicht daran, dass die eventuell Däumchen drehen. Ja, andere Hersteller bekommen Sensoren. OMDS halt nicht. Über die Hintergründe lasse ich mich nicht aus.

Die Bedrohung von OMDS liegt also nicht bei JIP, sondern schlicht darin, dass das „Loch“ bis zur Ankündigung der nächsten Knipse zu groß wird. Dass OMDS nicht mehr als existent wahrgenommen wird. Also bei uns, den Kunden.

Um das zu verhindern gibt es im Marketing Strategien. Man kann nämlich buchstäblich „Luft“ verkaufen. Wenn man das geschickt macht, kann man ein Jahr ohne lieferbare Produkte überbrücken und hat am Ende eine eingeschworene Community. Klar, Leute, die nur über Rabatte verkaufen können, schütteln da nur den Kopf, aber das ist alles kein Hexenwerk. Man muss nur die richtigen Leute fragen….. 😉

UPDATE:

Sandro Rymann, Ex-Prokurist der OMDS-GmbH und „Leiter des Geschäftsbereichs EMEA Vizepräsident Vertrieb & Produktmanagement EMEA/Amerika“ (Übersetzung durch deepl) hat mir am 28.Juli 2023 Folgendes mitgeteilt: „Es gibt und gab kein Rückkaufangebot von Olympus an JIP“. „Ihre Annahmen, dass die Medizinsparte die Kamerasparte benötigt um Sensoren zu kaufen – genauso falsch wie die Behauptung, dass Europa am Tropf von Amerika hängt. OMDS hat sich bereits beim Carve-Out als global agierendes Unternehmen positioniert und die Zusammenarbeit mit Amerika intensiviert, weil es zwischen diesen beiden Regionen sehr viele Synergien gibt. Herr Murata ist nicht für den amerikanischen Markt zuständig, sondern in einer bedeutenden, globalen Funktion als Chief Sales-and Marketing Officer für OMDS tätig.“

Die Mail entspricht zwar nicht den formalen Anforderungen an eine Gegendarstellung, ich veröffentliche sie trotzdem.

21 Replies to “Frag PAT: Steigt OMDS aus?”

  1. Verstehe ich das richtig? Long story short: Olympus verkauft u.a. seine Imaging-Sparte in 2020 an JIP resp. OMDS. Realisiert dann, das der Einkauf von Prozessoren aufgrund fehlender Skaleneffekte schwierig ist. Und macht dann ein Rückkaufangebot an JIP? Welcher Stratege bei Olympus hat denn die Entscheidung für den Verkauf an JIP getroffen?

    1. Um alle Gründe für diese Entscheidungen zu erklären, braucht es ein halbes Buch. Das sprengt diesen Rahmen. Seinerzeit dachten ein paar Leute eben, das sei eine gute Idee. Und die Idee hatte durchaus einige positive Aspekte. Am Ende des Tages scheitert es aber daran, dass Leute beschäftigt werden, für die Karriere und der eigene aktuelle Kontostand Vorrang vor der Sache haben. Die im Spiegel nur einen möglichst großen Haufen Geldscheine sehen möchten – und sich für ethisches und nachhaltiges Verhalten einen Scheißdreck interessieren.

  2. Hallo Reinhard,

    das hast Du sehr gut erklärt. Dein Insiderwissen ist phänomenal. Hut ab! Es ist mir schon klar, dass Du versuchst, die Fahne Deines ehmaligen Babys hochzuhalten. Hängt ja auch viel Herzblut dran.
    Es ist, wie es ist. Die Firma – egal von welchen Einflüssen sie gesteuert wird, ist am Fotomarkt „verbrannt“.
    Mein Händlier sagt mir, er wolle sich von der Marke trennen; die Kunden favorisieren andere Marken. Sein Vorrat an Olympus war einmal sehr gut sortiert. Er wird wohl nicht der Einzige sein, der so denkt.

    Es liegt mir fern, meinen Frust, den ich tatsächlich hatte, als ich von dem Moderator des Olympus Forums so linkisch behandelt wurde, an OMDS abzulassen. Darüber bin ich hinweg. Ich zähle mich auch nicht zu den Trollen, die immer nur miese Stimmung verbreiten.
    Ich als ehemaliger Olympus Kärufer, der zur damaligen Zeit mit dieser Firma und ihren Produkten überaus zufrieden war, sowohl in technischer als auch in servicefreundlicher Hinsicht, tut es einfach weh zu sehen, wie ein Nachfolgeunternehmen dabei ist, den Ruf dieser ehemals edlen Marke peu a peu zu ruinieren!

    Du sagst ja selbst, dass die guten Leute, die das haben kommen sehen, das Schiff bereits verlassen haben und anderen Herstellern zu Diensten sind. Das sagt doch alles!

    Ich wünsche dem verbliebenen Rest der Mannschaft, die in Hamburg verbleiben sind, die Kraft, selbst zu entscheiden, ob es Sinn macht, zu bleiben oder ob es nicht besser wäre, die vorhandene verbliebene Expertise sinnvoller an anderer Stelle einzusetzen.

    Ich weiß nicht, ob Du meine Gedanken verstehst, aber ich glaube, auch Kunden haben ein Recht, unverblümt die Meinung in einer richtigen Tonlage kundzutun. Und dies habe ich hiermit getan.

    Beste Grüße

  3. Wenn es nur an den Sensoren liegt, dass es keine neuen Kameras gibt, dann könnten die Leute bei OMDS ja derweil mal was für die *existierenden* Kameras tun. Etwa die seinerzeit groß in Aussicht gestellten Firmware-Upgrades für die OM-1 vorantreiben, bei denen tatsächlich nützliche Features dazukommen und nicht nur Reparaturen für obskure Bugs. Angeblich war das Potenzial der Kamera ja noch bei weitem nicht ausgeschöpft. (Es wäre sicher schon ein guter Anfang, ein paar der Sachen nachzutragen, die frühere Kameras gehabt haben und die es irgendwie nicht in die OM-1 geschafft zu haben scheinen.)

  4. Hallo Reinhard,

    verstehe ich Dich da richtig – dranbleiben und durchhalten? Das übe ich ja grade in anderer Sache :). Kann alles nur besser werden.

    1. Ich will keine „Durchhalteparolen“ verbreiten. Das geht meistens schief. Ich würde im Augenblick nichts investieren – liegt auch daran, dass ich die OM-1 schon habe und ich von den Optiken her versorgt bin – aber ich würde auch nicht umsteigen. Auch weil ich mir mein KnowHow erst mühsam wieder aneignen müsste.

      1. dann sage ich statt durchhalten besser dabeibleiben? Der seit Jahren totgesagte Gaul kommt derzeit etwas lahm daher, deswegen ist er ja immer noch am Leben. Wenn da mal Ordnung rein kommt, in den Laden, ist ja noch einiges vorstellbar.
        Außerdem habe ich kein Interesse, in irgendein anderes System zu investieren, da gibt es ja auch überall irgendwas und keinen Service können die alle so gut wie OMDS.
        Solange wöchentlich 3-5 unsinnige Newsletter ankommen, gehe ich davon aus, dass die Firma, wo auch immer auf dem Planeten, noch existiert.

  5. „JIP kann OMDS aber nicht zumachen, denn, siehe oben. “
    JIP hat vorher schon mehr als 10 Firmen „zugemacht“. Richtig? Das „leuchtende Beispiel“ war allerdings immer Vaio, die ehemalige Notebook-Sparte von Sony. Da gibt es gerade mal 2 Modelle, die ich live noch nie gesehen habe.
    Für Olympus sehe ich kein Problem, einen Sensor aus dem Industriebereich zu kaufen.

    Der nach Deinen Aussagen boomt viel mehr als der Kameramarkt.. Da kann sich Olyxmpus doch bedienen so wie alle Industriehersteller. Also was denn jetzt? Du widersprichst dir selbst.

    VG Martin

    1. Nur weil Du Notebooks, die in Europa nicht vertrieben werden, noch nicht gesehen hast, schließt Du daraus… was genau? Im Übrigen hast Du Deine simpelsten Hausaufgaben nicht gemacht. Vaio bietet drei Serien an: SX14, FE14 und FE15. Mit unterschiedlichen Prozessoren, Speicherausstattungen und SSDs. Wenn Du schon trollen willst, komm wenigstens mit Fakten rüber.
      Im Übrigen habe ich alle (!) bisherigen Beteiligungen von JIP gecheckt. Bis auf fünf kann ich alle (!) im Internet noch als aktuell nachvollziehen, einige wurden für richtig viel Geld verkauft, BigGlobe zum Beispiel. Von fünf Firmen sind keine aktuellen Spuren mehr zu finden. Aber das kann auch bedeuten, dass sie einfach verkauft und in anderen Firmen aufgegangen sind. Yamaha Living Tech hat seinen Namen mal in Toclas geändert. Die Website ist noch aktiv. Es gibt Hinweise auf eine Kooperation mit Denso.
      Wo diese Story herkommt, dass JIP schon zehn Firmen plattgemacht hat – keine Ahnung. Da würden mich mal die Details, Namen, Daten, Fakten interessieren.

  6. Danke Reinhard für den klaren Blick in deine große Glaskugel! Sehr interessant! Auch wenn ich wahrscheinlich keine Kamera und vielleicht auch keine Objektive mehr kaufen werde (die aktuelle Ausstellung übertrifft bereits jetzt mein persönliches Potenzial ), hänge ich doch an der Marke. Und habe immer noch viel Spaß damit!

  7. Danke für deinen Artikel Reinhard. Interessant, dass man jemanden an die Spitze gesetzt hat die so gar keine Ahnung vom europäischen Markt und den hauseigenen Produkten hatte. Warum hatte man niemanden aus Hamburg genommen? Selbst Elisabeth C. wäre da eine bessere Wahl gewesen. Aber wahrscheinlich hat sie auch schon das sinkende Schiff verlassen. Auf mich wirkt OMDS leider auch nicht sehr vertrauenserweckend und deren Produktplanung eher am Ziel vorbei entwickelnd. Hast du eine Idee, in welcher Größenordnung die Entwicklungskosten eines Objektives bei OMDS liegen? Wenn sie so schwer an neue Sensoren kommen, vielleicht ergeben sich ja in Zukunft neue Partnerschaften mit Panasonic beim Einkauf und der Fertigung von Sensoren. Die satteln ja nun auch auf PDAF um.

    Ich kam mir damals auch ziemlich veräppelt vor, als sie die 1,2er Linsen für so gut wie nichts rausgehauen haben, nachdem ich alle drei ein Jahr zuvor gekauft hatte. So zerstört man sich nur den eigenen Markt.

    1. Elisabeth ist in Rente gegangen und nicht zu OMDS gewechselt. Die hat kurz vor Sylvester noch ne „Addios“-Mail abgesetzt und auf die Antworten schon nicht mehr geantwortet. Die hat dann auch alle Accounts gelöscht, die mit ihrem Job bei Olympus zu tun hatten. Ist verständlich. Die hatte zwei Jahrzehnte ihres Lebens in diese Firma gesteckt und wusste genau, dass es keine Nachfolgerin für sie gibt – sprich, dass ihre Aufbauarbeit für den Popo war.
      Es gibt das Gerücht, dass die augenblickliche Geschäftsführerin engagiert wurde, weil im Vorstand die in Japan gültige Frauenquote von 10% „erfüllt“ werden musste. (Der aktuelle Gesetzesentwurf sieht nun 30% vor. Dabei sind noch nicht mal die 10% erreicht.) Achtung! Das ist ein Gerücht!

    2. …wie wahr, wie wahr…Olympus ruhe in Frieden, hoffentlich kommt es nicht so weit und Investor mit Sachverstand belebt diese einst so tolle Marke neu!

      Traurige Grüße
      Timeless ( der aus dem Olympus Forum flog, weil er es wagte, Dinge kritisch zu hinterfragen)

  8. Hallo Reinhard,
    Ich verstehe es nicht wirklich (ich lese aus Google Translate). Wollen Sie damit sagen, dass sie nur genügend Sensoren für den OM-1 und keinen anderen Körper haben? Oder dass sie derzeit keinen Zugriff auf den neuen MFT-Sensor haben?

    Persönlich denke ich, dass OMDS/JIP dort weitermacht, wo Olympus mit der E-M5 begann und mit der E-M1ii fortfuhr. OMDS verwendet im OM-1 immer mehr Komponenten von Sony (EVF, Sensor, vielleicht sogar CPU), mit denen es, wie ich irgendwo gelesen habe, ein gutes Verhältnis hat, andererseits hat man sich von Panasonic getrennt.

    Ist dieser Artikel eher eine Kritik an der aktuellen europäischen Führung? Wahrscheinlich ja. Was können wir also in Zukunft erwarten? Mehr Objektive? Wahrscheinlich ja. Warum wurde die große Firmware für den OM-1 noch nicht veröffentlicht? Auf 43rumors gibt es einen Troll, der behauptet, dass OMDS keinen Entwickler hat … Vielleicht stimmt das? Die Kommunikation der OMDS gegenüber der Community ist seltsam, ebenso wie die Kommunikation innerhalb der europäischen OMDS.
    Martin

    1. Das ist jetzt wirklich schwierig. Mein Blog ist dediziert deutschsprachig und gelegentlich, wenn ich Zeit habe, übersetze ich einiges ins Englische. Viele Feinheiten sind nur für Muttersprachler verständlich. (Da hilft auch Deepl nicht, das ist bestenfalls eine grobe Richtschnur.) Deshalb sage ich jetzt mal zu diesem „Wollen Sie damit sagen“ gar nichts, weil ich nicht weiß, was dann der Übersetzer draus macht.
      Dieser Artikel ist keine Kritik an irgendwem. Es ist eine Zustandsbeschreibung. Auch hier merkt man, dass Google Translate da offensichtlich Probleme hat, Feinheiten rüberzubringen. Zu dem Troll: Das ist Unsinn. OMDS hat natürlich Entwickler. Und die sind auch am Entwickeln und machen nicht nur Kaffeepause. Die entwickeln leckere Objektive und gute Kameras und Firmware. Sie haben nur das Problem, diese Power auf die Straße zu bringen. Und deshalb fühlen sich Trolle berufen, Quatsch zu schreiben.

  9. Ist mir auch passiert. Hake es ab. Es ist ein Firmenforum, von OM-Systems bezahlt. Da will man die hässliche Wahrheit nicht hören. Und die sieht man, wenn man sich OMDS im Fachhandel anschaut. Und dieses Jahr kommt zum ersten Mal seit 1999 keine neue Kamera.

  10. 1. Das ist einer von drei interessantesten Artikel, die ich bei PAL gelesen habe und bei
    allen ging es – so weit ich mich erinnern kann – um (Olympus-/OMDS-)Wirtschaftspolitik.

    2. „Ja, ich weiß, der Artikel ist ultralang. Wird noch länger.“
    Ja, gerne. Er hätte von mir aus auch 10 mal länger sein können.

    3. „Um alle Gründe für diese Entscheidungen zu erklären, braucht es ein halbes Buch.“
    Jaaaaaaa, bitte.
    Schreibe bitte ein biografisches Buch über Olympus/OMDS. Es muss ja nicht im nächsten
    Jahr erscheinen, sondern in paar Jahrzehnten. Du kannst ja jetzt anfangen und bis zur
    Erscheinung einige Seiten pro Jahr schreiben. Welche andere Person bzw. welcher andere
    (deutschsprachige) Journalist hat zu diesem Thema so viele Informationen, wie du – und
    dann auch noch als ehemaliger Olympus-Mitarbeiter.

    4. „… als JIP die Mobilfunksparte von Olympus übernommen hat.“
    ? ? ? Mobilfunksparte von Olympus ? ? ?
    Was hat Olympus in der Mobilfunksparte angeboten?

    5. „Auch die Übernahme von Imaging hatte mit amerikanischen Investoren zu tun, die den
    Verlustbringer Imaging loswerden wollten und damit drohten, Olympus mit Hilfe der
    amerikanischen Regierung zu zerschlagen.“
    Befand/befindet sich Olympus etwa teilweise im Besitz US-amerikanischer Firmen?
    Was hat die US-Regierung damit zu tun?

    6. Benutzen die Olympus-Endoskope etwa FT-/MFT-Sensoren?

    7. Wenn beide Firmen (als Konsequenz des Verkaufs an JIP) große Probleme haben (Olympus
    fehlen die Bildsensoren und Patente, OMDS fehlen die technologischen Innovationen aus
    der Medizinsparte), die ja auch vorher schon absehbar waren, warum hat man dann nicht
    den gesamten japanischen Anteil der Firma Olympus an JIP verkauft?
    Waren die US-amerikanischen Firmen gegen den gesamten Verkauf bzw. für eine Aufspaltung?
    War den US-amerikanischen Firmen etwa nicht bewusst, dass die beiden entstandenen Firmen
    sich gegenseitig brauchen würden (Bildsensoren, Patente, Technologietransfer).

    8. „Europa ist vor einigen Monaten an den Tropf von Amerika gehängt worden, dort herrscht
    Akihiro Murata, …“
    Ist die OMDS-Europa-Abteilung etwa keine eigenständige Abteilung mehr?
    Wer hat nun in Europa das Sagen: Hr. Murata oder die Lady aus London?

    9. „In Japan läuft das etwas anders als in der „sozialen Marktwirtschaft“ in Deutschland.“
    Ich würde gerne mehr etwas über diese fremde (Wirtschafts-)Kultur erfahren.

    10. „Ja, andere Hersteller bekommen Sensoren. OMDS halt nicht. Über die Hintergründe lasse
    ich mich nicht aus.“
    Wäre aber sehr sehr sehr interessant zu erfahren, woran es liegt.

    11. „Die Bedrohung von OMDS liegt also nicht bei JIP, sondern schlicht darin, dass das „Loch“
    bis zur Ankündigung der nächsten Knipse zu groß wird.“
    Theoretisch könnte man ja die (abgespeckte) Technik der OM-1 z.B. in das Gehäuse der PEN E-P5
    hineinstecken, sodass man bei der Entwicklung viel Zeit sparen könnte und das „Loch“ nicht
    mehr so groß wäre.

    Ja, ich weiß, es sind viele Fragen. Ich habe noch viele mehr.

    P.S.: Ich freue mich bei deinem (noch nicht existenten) Buch insbesondere auf das Kapitel
    über die Olympus-Affäre, welche im Film „Für das Wohl des Unternehmens – Die Olympus-Affäre
    (OT: „Samurai and Idiots: The Olympus Affair“)“ (www.imdb.com/title/tt4079490/) beschrieben
    wird und darauf, zu erfahren wie die Olympus-Affäre in Japan wahrgenommen wurde oder auch
    wie die Olympus-Affäre bei OMDS betrachtet wird (evtl. Sensibilisierung bzgl. dieses Themas).

    1. Wenn Du Reinhards Stammtische und auch einige Blogbeiträge aufmerksam verfolgt und manchmal auch zwischen den Zeilen zugehört hättest, wären schon einige deiner Fragen obsolet. Hast Du betreffend amerikanischer Finanzinvestoren schonmal den Begriff Heuschrecke vernommen? Leider scheint das japanische Aktienrecht einige grössere Schwachstellen zu haben, wo jemand der ungefähr 5% hält schon als Grossinvestor zählt und den überwiegend kleineren Aktieninhabern seinen Willen aufzwingen kann…
      Der ‚Finanzskandal‘ hat mittlerweile eine Bartlänge erreicht, wo man schon die Bartwickelmaschine ausgraben muss… „Ironiemodus aus“
      Gruss
      Landus

  11. Mich würde nicht wundern, wenn JIP künftig für OMDS neue Märkte erschließt (industrielle Anwendungen) oder wenn es wenigstens neue Produktlinien oder Modellreihen gibt. Das mFT System ist zumindest für den Hobbyfotografen nahezu vollständig entwickelt. Sowohl herstellerübergreifend, als auch in der Produktpalette von OMDS selbst.

    Gerade in solchen Zeiten wie wir sie jetzt erleben, braucht es ja auch irgendwie einen Anreiz gerade für junge Talente, sich mit dem eigenen Unternehmen zu identifizieren, um diese auch längerfristig zu halten und Know-How nicht nur weiterzugeben, sondern auch im Unternehmen zu bewahren.

    Konkurrenten sind teilweise Mischkonzerne oder sind erst sehr viel später in die Technik der Spiegellosen eingestiegen. Mag ja sein, dass OMDS noch die eine oder andere Traumlinse bringen kann oder ein paar neue Gadgets im Bereich der Gehäuse. Ich denke aber, dass es für die OMDS-Familie wieder mal einen Marker braucht, wo die Mitarbeiter dann sagen können: „Wir waren von Anfang an dabei“.

    1. OMDS muss sich mehr auf Videos konzentrieren, die gemeinsame Nutzung erleichtern, Rechenfunktionen von Smartphones kopieren und vollständige Touch-Bedienelemente hinzufügen. Die neue Generation benötigt andere Bedienelemente als ein traditioneller Fotograf. Die OM-1 hat eine Menge ungenutztes Potenzial. Man muss sie nur über die Firmware optimieren.

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