Photutorial hat mal wieder eine Pressemitteilung rausgehauen. Dass jedes Jahr 1,81 Billionen Fotos geschossen werden. 2025 werden es schon über 2 Billionen sein. Der mittlere IPhone-User hat 2100 Bilder auf dem Smartphone, der mittlere Android-User stinkt etwas ab: 1900 Bilder. In den USA fotografiert jeder Smartphone-User 20,2 Bilder pro Tag, In Asien 15, in Lateinamerika 11,8, in Afrika 8,1 und in Europa 4,9. Auf WhatsApp werden jeden Tag 6,9 Mrd Fotos geteilt, auf Instagram ,1,3 Mrd. 750 Mrd Bilder sind im Internet. 92,5% der Photos sind aus Smartphones, der Rest aus „Kameras“.
Solche Pressemitteilungen mit beeindruckenden Zahlen sind „PR für Dummies„. Ein paar tolle Quellenhinweise und Balkengrafiken und schon glaubt’s jeder. Tatsache ist, dass das alles Schätzungen sind, die, wenn’s hochkommt, aus extrapolierten Umfragen stammen. Wenn man Pech hat, von einer Umfrage bei Oma und Opa des Autors. Matthew Brogie, eine der Quellen bei Repsly schreibt zumindest ehrlich: „Wir können das nicht wissen, aber wenn Du ein Manager bist, dann würden wir gerne Deinen Kommentar lesen.“
Wirklich gruselig ist, dass solche blank erfundenen Zahlen die Basis für Unternehmensentscheidungen sind.
Ich habe etwa 7000 Bilder im Netz, eine Million auf meinen Festplatten und mindestens 2 Millionen schon wieder gelöscht. (Von einem typischen Auftrag mit 600 Bildern gehen 2/3 in den Müll, vom Rest die Hälfte in die Kategorie „Beifang“ und der Rest, also etwa 1/6 zum Kunden. )
Auf dem Android-Handy habe ich 210 Fotos und beim Durchsehen fiel mir gerade auf, dass ich etwa 90% davon löschen kann. Ich bin also alles andere als Durchschnitt
Bei solchen Statistiken muss ich immer an diese berühmte Aussage denken, dass der Deutsche im Durchschnitt 1,4 Bücher im Regal hat und ich mich regelmäßig frage, wer dann da überhaupt keines hat. Wenn man dann mal nachforscht sind 2021 in Deutschland 237 Millionen Bücher verkauft worden und der aktuelle Durschnitt liegt bei 132 Büchern pro Haushalt. Und – Überraschung – da geht nicht etwa einer rum und zählt die Regale durch, sondern da werden einer „repräsentativen Zielgruppe“ Fragebögen ausgeteilt, wo sie ankreuzen sollen wie hoch sie ihren Buchbestand schätzen. „1 bis 10“, „10-20″,“20-50“ und so weiter. Daraus wird dann ein Durchschnitt gebildet – und Boah Ey – hauen wir eine Pressemitteilung raus.
Wie war das mit der Statistik, der man nur dann trauen soll, wenn man sie selber…..
Darf ich abschweifen?
Ich schaute mir auch das Bild der liegenden Dame mit den High-Heels an. Da fällt mir auf, daß Schuhe mit so extrem hohen Absätzen die Füße in eine sehr unnatürliche Position „zwingen“, insbesonders, wenn der Fuß zusätzlich aktiv nach vorne „gespannt“ wird, so wie im Bild der rechte. Der lInke grenzwertig, der rechte schon quasi „verunziert“, um es freundlich auszudrücken*. Für mich verliert das Bild so leider etwas an „Grazie“, und das ist schade. Nun, bin ich kein Model-Fotograf, und habe auch nicht die geringste Ahnung von derlei Fotografie und deren Problemen in der fotografisch-ästhetischen Umsetzung. Ich kucke da bloß als Betrachter drauf. Vielleicht gäbe es ja Mittel und Wege, die oben genannte Problematik* zu umschiffen? Aber vielleicht ist das ja gar kein Problem, und ich mache nur eines draus? Alles Geschmacksache, sozusagen? In diesem Falle bitte ich um Verzeihung für die textliche Belästigung.
Du hast völlig recht. Ich mag keine HighHeels. Genau aus diesem Grund. Es gibt ein paar Perspektiven und Situationen, in denen sie gut aussehen – aber hier sieht das grenzwertig aus.
Ich freue mich, dass das jemand aufgefallen ist.
Das Bild ist eine Parodie.
Aaah… verstehe. Und ich hab mich schon gefragt, weshalb die Beine ganz gut, das Gesicht aber so gar nicht ausgeleuchtet sind. Ich hab schon gedacht: „Jaaa…neee, Model kann er nicht.“ Als Parodie sieht die Sache dann natürlich ganz anders aus…
Und gerade sehe ich, dass die Dame ja ihre eigenen Beine fotografiert und das Bild sozusagen nur das „Making of“ darstellt. Dann wiederum macht die Beleuchtung Sinn. Was man nicht alles übersieht wenn man nur schnell hinkuckt 😉
Gruß aus HH
Achim
Das Thema waren schließlich Billionen von Fotos. Ich habe mir schon überlegt, irgendein Bild eines Mädels, das gerade ein Selfie macht, reinzubauen, aber da bin ich über das gestolpert – das war noch schräger. Und siehe da, schon kucken die Leute genauer hin – und sei es nur, um mich bei gruseligen Fehlern zu erwischen.
Ich habe mir gestern etwas über 100 Bilder angesehen die im Zeitraum von etwas über 20 Jahren von Lee Miller (wem die Frau kein Begriff ist unbedingt googlen) fotografiert wurden. Von denen hat sich bei jedem einzelnen das Betrachten gelohnt… Wer bis zum 24.9.23 mal nach Hamburg kommt…unbedingt die Lee Miller Ausstellung im Bucerius Kunstforum ansehen und lieber ne andere Sehenswürdigkeit schwänzen.
„Nur“ 100 aus 20 Jahren…aber die haben es in sich…
Gruß aus HH
Achim
Es gibt praktischerweise die Lee Miller Foundation, die mal locker 4000 Bilder von ihr ins Netz gestellt hat. Da kann man sich einen Eindruck verschaffen.
https://www.leemiller.co.uk
Man sollte sich da vor allem die Kontaktabzüge ankucken – da kann man lernen, wie Fotografen arbeiten.
Das mit dem ohne Buch bin ich 🙂
Ich bin ein ziemlich fauler Mensch, deswegen lasse ich vorlesen.
Dort im (Hörbuch) Regal sind dann aber unzälige Bücher.
Obwohl stimmt nicht, ein Kamerabuch von dir habe ich doch noch irgendwo
(auch wenn die Kamera mittlerweile verkauft ist)…….