Historie: Foto-Fails

Diesmal keine Fotos von mir, sondern Fotos von der Marketing-Agentur von Olympus. Das sind Werbefotos für die E-M10. Als die rauskam wurden die Journalisten mit den entsprechenden Fotos versorgt. Da war man anscheinend in Hamburg total stolz drauf.

Der Typ mit dem viel zu kurzen Kameragurt und dem Zwickel in den Kniekehlen – ich weiß nicht, wann das mal „Hip“ war. Aber schon damals war die angepeilte Zielgruppe von Olympus wohl etwas strange. Hoffen wir, dass die Kamera länger hält als diese alberne Mode. (Ich will nicht sehen, was der Kollege für Verrenkungen machen muss, um sich mit dem Beinkleid aufs Rad zu schwingen. Unter Mädels gab es damals einen beliebten Sport: von hinten an der Hose ziehen. Die Dinger hingen immer sofort einen Stock tiefer und bis die Jungs ihr Selbstbewusstsein und Jeans wieder sortiert hatten, waren die kichernden Damen längst eine U-Bahn weiter…..)

Das war das Werbefoto für die E-M10. LiveComposite. Gooooil. Coles Bay. Hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler: AtomicZen hat das Bild für GettyImages mit einer Nikon gemacht und dann am Computer zusammengefrickelt. Der hat bis heute nichts mit Olympus und LiveComposite am Hut. Hatten die in Tokio keine eigenen Fotografen, die mal ne Kamera auf nem Stativ befestigen hätten können? Aber anscheinend war das Marketing der Meinung, mit Nikon macht man die besseren Fotos….. oder so….. (Vor vielen Jahren gab’s mal das „Härtefilmfestival“ – zum Promoten der Tough. Da wurden Filme gedreht ohne Ende. Aber leider nicht mit Olympus-Kameras. Ich habe dann mal nachgefragt, warum nicht. „Ja, das hat die Agentur gemacht.“)

Wir hätten hier noch einen Heldenfotografen mit echtem Durchblick:

Da ist klar, dass er das linke Auge offen halten muss – mit dem rechten Auge sieht er die linke obere Ecke des Displays. und sonst nix. Aber der Bart ist cool.

2014 war das allerdings modern, sich das Display aufs Auge zu drücken. Bei Panasonic fand man das auch cool:

Da habe ich ein großes Plakat vor der Photokina abgelichtet. Da konnte ich nicht dran vorbeigehen…..

Und ja, natürlich machen auch andere Hersteller Dummfug. Aber für deren Dummfug sind andere Journalisten zuständig. Oder sollten sein.

15 Replies to “Historie: Foto-Fails”

  1. Ich erlaube mir zu ergänzen, dass das Fahrrad viel zu groß ist. Die Hose auf „Halbmast“ soll übrigens signalisieren, dass die Hose nicht von Mama gekauft wurde. Es gab sogar solche Hosen mit angenähter Pseudounterhose, damit sie nicht weiter rutscht, fertig zu kaufen.

    1. Das Cover des ersten M1II-Buches ist genau das Foto, das bei „Streulichtblendendeppen“ steht. Da hat Bionda den Finger nicht am Auslöser und ist ganz offensichtlich in Bewegung. Es soll vorkommen, dass man, wenn man die Kamera vom Auge nimmt, nicht mehr durch den Sucher kuckt….

  2. Oh, das ehrt mich. Ich bin dann auch ein Heldenfotograf.
    Zwar fotografiere ich eher selten so cool einhändig wie der Gesichtsfrisurträger auf dem Foto aber tatsächlich meist beidäugig und mit Brille. Probleme mit dem Sucherbild hab ich nicht, aber dafür gerade auf Events den Vorteil auch das Geschehen außerhalb des Suchers im Blick zu behalten. Geht natürlich auch prima in dem man aufs Display schaut, was ich natürlich auch mache wenn es für mich angezeigt ist. Aber für mich ist es trotz Stabi ein Vorteil die Kamera per „Gesichtsstativ“ zu stabilisieren. Gewohnheitssache seit analogen KB- und MF-Zeiten. Und beim seinerzeit berufsbedingten mikroskopieren mir monokularen Mikroskopen war es angezeigt mit beiden Augen zu kucken wenn man gleichzeitig das Gesehene nebenher skizzieren musste.
    Von daher denke ich das sollte jeder Mensch machen wie es jeweils passend ist.

    Ich persönlich messe den Werbebildern und Werbefilmchen schon seit meiner Zeit als 16 jähriger Praktikant in einem Kölner Werbestudio keinerlei Bedeutung mehr zu…

    Gruß aus HH
    Achim

    PS: Ein Bild mit der Mail mitzuschicken ist mir nicht gelungen..

  3. Reinhard, was hältst du davon? Johnny Depp mit einer PEN-F

    hxxps://www.alamy.com/actor-johnny-depp-poses-during-a-photocall-for-the-movie-minamata-where-he-plays-as-eugene-smith-an-american-photographer-as-he-attends-the-bcn-film-fest-in-barcelona-spain-april-16-2021-reuterslorena-sopena-image418697878.html

    1. Ok, das Bild ist vielleicht besser

      hxxps://www.spiegel.de/kultur/kino/johnny-depp-fuehlt-sich-von-hollywood-boykottiert-minamata-hat-keinen-starttermin-a-434ac7c4-518a-48b4-b329-1193068844d2#bild-e92fbd6a-3858-4eb9-b3c5-b3c5bab6bf0a

      1. Das Wahlrad steht auf „MONO“ – Herr Depp weiß, was er tut……
        Im Ernst. Ich habe mich gerade mit der PEN-F vor den Spiegel gestellt und da der Sucher der PEN-F so weit links ist, ist vor allem das Foto im „Spiegel“ vollkommen korrekt. Genau so kuckt man durch.
        Nur ein Kritikpunkt: Er hat auf seinem 75er keine Streulichtblende drauf….. Naja, als Journalist ist die Qualität der Fotos piepegal, vor allem, wenn man die Kamera auf nem Monomodus stehen hat. Da geht es drum, nicht aufzufallen….

        1. Der Depp ist eben kein Depp!
          Und ich habe im letzten Urlaub gelernt, dass so eine blaue Brille nur in der einen Richtung blau ist. Aus der an deren Richtung macht sie nur dunkler…

          1. Der Depp ist nunmal ein krasser Schauspieler. Wenn er eine Fotografenlegende wie Eugen Smith spielt, wird er sich sicher mit Fotografie zumindest dahingehend auseinander gesetzt haben, dass er weiß wie er so einen Apparat zu halten halt.
            hxxps://www.youtube.com/watch?v=WP3pKTssw_E&t=3s

        2. Interessant, dass er mit Olympus fotografiert. Das ist ja ein Hinter den Kulissen Foto. Kann mir nicht vorstellen, dass Olympus ihn dafür bezahlt hat. Oder vielleicht doch? Das Bild hier sieht schon sehr verdächtig aus
          hxxps://www.thetimes.co.uk/imageserver/image/%2Fmethode%2Fsundaytimes%2Fprod%2Fweb%2Fbin%2F46277068-fa8b-11eb-ba89-2866a09652b5.jpg?crop=2250%2C1266%2C0%2C9&resize=1200

          1. Ich denke, Depp ist ein Fan des „Method Acting“. Die PEN-F ist DIE Kamera, bei der Du tatsächlich den Look-and-Feel eines b/w-Fotografen einstellen kannst. Als ich die PEN-F vorab in die Finger bekam, habe ich die Fotos von Astrid Kirchherr analysiert und die Kamera so eingestellt, wie sie ihre Filme entwickelt hat. Ich bekam ein paar Fotos, die natürlich nicht von Frau Kirchherr sein konnten, weil ich die spezielle Ausstrahlung der jugendlichen Nachkriegsgeneration nicht bekomme. Aber ich habe einen gewissen Begriff davon bekommen, wie sie ihre Bilder aufgebaut hat. Wenn Depp sich in Eugen Smith hineinversetzen wollte und wissen wollte, wie Smith seine Bilder gestaltete, dann ist die PEN-F die Kamera, die er nutzen musste. Und da wahrscheinlich Smith mit 50mm und 135mm-Objektiven zu Gange war, war das 75er für ihn das Objektiv der Wahl.

            Bei ebay kann man derzeit für 20.000 Dollar Eugen Smiths und Aileen Mioko Smiths komplettes Kameraequipment kaufen. Da ist ne Canon dabei, ne Fujica, zwei (!) Olympus PEN, viele Minolta Kleinbildobjektive. Smith hat viel mit Minolta fotografiert.

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