Es ist so weit. Das Buch zur E-P7 ist fertig und kann über den Shop erworben werden. 217 Seiten, Neun Euro Neuzig – oder in Druckauflösung vierzehn Neunzig.
Ich mache mir keine Illusionen, was die Verkaufszahlen des Buches betrifft. Wenn ich die Kosten für das Model wieder reinkriege, bin ich schon zufrieden. Vielleicht ist sogar noch der Sprit drin, den ich verfahren habe. Die E-P7 wird in DACH in sehr überschaubaren Stückzahlen verkauft werden. Gerade die fotografisch ambitioniertere Kundschaft – die wiederum meine Leser sind – werden die Kamera eher nicht in Massen erwerben. In den Foren liest man häufig „ist sicher eine tolle Kamera, aber nicht für mich.“.
Man kann damit fotografieren. Man kann viel Spaß damit haben, aber wenn man ernsthafter fotografieren oder längere Brennweiten verwenden will, ist ne andere Kamera besser geeignet. Eventuell eine gute, gebrauchte PEN-F, so man die noch kriegt. Ich habe erfahren, dass die neuen PEN-F-Kits mit dem 14-42EZ immer noch um die 1300 Euro gehandelt werden. Da gibt es keinen Preisverfall. Es funktioniert also. Wenn man gute Kameras baut und sich den Begehrlichkeiten des Vertriebs nach Rabattaktionen widersetzt, dann behalten die ihren Wert
Ich habe mir oft überlegt, ob ich ältere PDFs, die kaum noch verkauft werden, im Preis reduziere oder komplett freigebe. Machen einige Verlage, dass die die PDFs zu ihren Büchern zwei Jahre nach dem Verkaufsstart umsonst hergeben. Als „Werbung“. Die brauchen sich nicht wundern, wenn die Leute folgerichtig darauf warten, dass sie die Bücher nicht mehr kaufen müssen, sondern legal ummasunst kriegen. Das ist also keine „Werbung“ sondern Dummheit – die unfreiwillig von den Autoren finanziert wird, die ja für die Gratis-Exemplare keinen Cent sehen.
Ich mache das nicht. Sind die Infos in meinen Büchern nach zwei Jahren auf einmal wertlos? Eher nicht, wenn ich mir ansehe, welche Preise mittlerweile Bücher von mir auf dem Gebrauchtmarkt erzielen.
So weit dazu.
Und hier ist die neue Version des Objektive-Buches. Wie immer sind einfach nur neue Infos eingepflegt. Keine Komplettüberarbeitung.
Wenn die Bücher irgendwann gratis werden, machen sie nur noch Aufwand ohne Ertrag. Dann ist es bloss eine Frage der Zeit bis sie verschwinden. Wer sich dann noch eine gebrauchte Oly kauft, kommt nicht mehr an die Bücher ran. Also lieber erhältlich und dafür zahlen als erst gratis und dann nix mehr. Diese PDFs kann man sich wirklich leisten ohne zu hungern.
Auf dem gedruckten Buchmarkt finde ich es schlimm, dass schöne Bücher nach kurzer Zeit reduziert werden und nach 2 Jahren in der Kilowühle ein letztes Mal auftauchen. Obwohl sie Themen abbilden, die nach Jahren auch noch interessant wären. Eine Folge der Billigst-Ausrichtung des Marktes.
Ich war schon oft froh, dass ich etwas noch kaufen konnte, obwohl ich es erst verspätet entdeckt habe. Die Schnäppchenfreude ist kurz und schal. Sie verhindert den Respekt vor guter Arbeit und fokussiert nur auf den Tagespreis.
Was genau meinst Du mit „Billigst-Ausrichtung“?
Ich bin beileibe kein Experte auf dem Gebiet, habe aber als Kunde/Konsument durchaus eine Meinung..
Gefühlt wird das Angebot immer größer (ich habe nichts über die Qualität gesagt!). Ebenfalls gefühlt sinken die Gesamtstückzahlen. Und auch wieder gefühlt steigen die Preise.
Ich denke die Problematik entsteht dadurch, dass ein Auf-Lager-Legen nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Wer soll das vorfinanzieren? Die logische Konsequenz ist die folgende: Verkaufsmenge abschätzen – so viel wie geht zum Listenpreis verkaufen – wenn sich zum Listenpreis nichts mehr verkaufen lässt den Rest möglichst zügig loswerden.. Und dann ist das entsprechende Buch eben nicht mehr verfügbar.
Dies lässt sich höchstens durch eBooks (Reinhard ist hier das beste Beispiel und kann nicht genug gelobt werden) oder PoD (Print on Demand) umgehen. Bei PoD habe ich bisher nur in einer Qualität gesehen, die für Text und Grafik passt, nicht aber für Fotos.
Wo ich dir absolut zustimme ist die Preisgestaltung von Reinhards Büchern. Die sind vom Preis mehr als nur angemessen. Und an erst gratis und dann nicht mehr kann keinem gelegen sein.
Der Abschnitt über die Lensbabys ist unvollständig. Das sehr interessante „Sol 22 MFT“ wurde extra für MFT von 45 mm (für die anderen Anschlüsse) auf 22 mm (also effektiv wieder 45 mm) angepasst. So kann das Objektiv recht universell eingesetzt werden. Der Schärfepunkt wird über eine Tilt-Funktion bestimmt. Mit Fokus-Peaking kann man ihn dann sehr exakt setzen. Für verträumte Blümchen- und Portraitfotografie.
https://www.lensbaby.de/objektive/micro-four-thirds/93/lensbaby-sol-22-mft
Da ist noch viel unvollständig. Es gibt eine schier unübersehbare Anzahl von Objektiven für mFT. Ich beschreibe Objektive, die ich selbst in der Hand hatte und testen konnte. Alles andere ist Hörensagen.
Aber wenn Du die Objektive hast, wäre ich natürlich super dankbar, wenn ich sie mal für ne Woche testen könnte.
»die unfreiwillig von den Autoren finanziert wird, die ja für die Gratis-Exemplare keinen Cent sehen.«
Interessant, daß die Verlage das überhaupt dürfen.
Das steht im Vertrag mit dem Autor. Unterschreiben und publizieren oder eben nicht. Da sitzen die Verlage einfach am längeren Ast. Als Autor hast du keinerlei Einfluss auf die geschäftlichen Aspekte. Du bekommst Prozente, und wenn der Verlag verramscht, dann kriegst du weniger. Ich bekomme alle 3 Monate ein paar Cent für Ein Kapitel in einem Buch, bei dem ich vor einigen Jahren mitgeschrieben habe. Das ist schon lange als PDF Teil einer CD-Sammlung die ebenfalls verramscht wird. Die gedruckten Bücher sind schon lange vom Markt verschwunden.
Die Alternative ist der Eigenverlag, so wie Reinhard das macht. Das volle Risiko, aber auch volle Kontrolle über den Vertrieb.
Wenn Autoren einfach alles unterschreiben, was ihnen vorgelegt wird, dann haben sie selbstverständlich keinen Einfluss darauf, ob Bücher kostenlos abgegeben werden dürfen oder nicht. Man kann aber verhandeln und Verträge anpassen. Man bekommt nicht alles durch, aber doch vieles. Ich mache das seit Jahren. Natürlich habe ich nichts dagegen, dass ein gewisses Kontingent Werbe- und Rezensionsexemplare abgegeben werden können von der gedruckten Auflage, aber dass der Verlag die Freiheit hat, mein Buch auch für kostenfreie Lizenzen zu vergeben, das unterschreibe ich nicht mehr. Letztens wollte sogar die Volkshochschule mein Honorar nicht auszahlen, falls ich nicht unterschriebe, dass das von mir erstellte Unterrichtsmaterial der VHS vollumfänglich zur Verfügung stünde. Ich sollte es noch nicht einmal für eigene Bücher nutzen können. Sozusagen die Übergabe der kompletten Verwertungsrechte an die VHS ohne dass ich dafür etwas bekäme. Ich habe nicht unterschrieben und mein Honarar für die Kursleitertätigkeit doch bekommen. Man darf sich nicht unnötig kleinmachen und sollte bemüht sein, auf Augenhöhe zu verhandeln – mit Verlagen und anderen.
Wenn man nur Regionalia im Portfolio hat, ist das ne andere Nummer, da läuft der Vertrieb völlig anders. Bei Nischensachbüchern ist das anders. Und wenn man von der Schreiberei leben muss, nochmal anders. Und sobald man mit einem wirklich großen Verlag zu tun hat, sind Verträge für kleine Autoren sowieso irrelevant – ein Vertrag, den man nicht durchsetzen kann, ist nichts wert. Weka hat mal ein E-Book zu einem Buch rausgebracht, zu dem ich keine digitalen Rechte verkauft habe. Ich hab’s zufällig gesehen und hingeschrieben. Sie haben’s rausgenommen, das wäre „durchgerutscht, weil man immer automatisch e-books macht.“. Das war’s dann. Colorfoto hat mal ein ganzes Sonderheft zur E-M1 rausgebracht, mit meinem Material. Hat nicht gefragt und ich habe nie einen Cent dafür gesehen. (Ich hab auch das nur zufällig erfahren…) Was willst Du machen? Eine Urheberrechtsklage gegen den Verlag anstrengen? Haha. Autoren sind jederzeit ersetzbar. Inhalt wird nur von Lesern und Autoren für wichtig gehalten. „Die sollen das Buch nicht lesen, die sollen es kaufen.“ Ich bin wahrscheinlich der einzige Autor/Verlag in Deutschlandm der echten „After-Sales-Service“ anbietet….
Ich habe nicht nur Regionalia im Portfolio. In den 40 Jashren, in denen ich in verschiedenen – auch großen – Verlagen Bücher veröffentlicht habe, habe ich manchen Fehler bei Vertragsabschlüssen gemacht, aber aus jedem für den nächsten Vertrag gelernt. Wenn ein Verlag oder eine Zeitschrift etwas von meinem Verlag veröffentlicht, ohne dass ich dies wüsste, würde ich selbstverständlich klagen, und die Klage hätte gute Aussichten auf Erfolg. Ich müsste das nicht einmal alleine durchstehen denn es gibt Unterstützung von Journalisten- und Autorenverbände.
Verträge, die man nicht so durchsetzen kann, dass man ein gutes Gefühl dabei hat, muss man übrigens auch nicht unterschreiben.