Ich habe mich in bisschen mit der Pano-Funktion beschäftigt: In Nürnberg habe ich das alte Gelände der Citroen-Niederlassung fotografiert, auf dem rund um das denkmalgeschützte Werkstattgebäude ein neues Viertel entstehen soll.
Wenn man im Hochformat schwenkt, bekommt man ein 9200 Pixel hohes und 2576 Pixel breites Pano, Im Querformat bis zu 12400×1792 Pixel. Abgedeckt werden mit 14mm im Hochformat etwa 180° und im Querformat etwa 270°.
Leider sieht man hier, wofür dieses Sweep-Pano nicht taugt: Für die Aufnahme von Plätzen mit Gebäuden aussenrum. Für’s Pano im Gebirge vom Gipfel – kein Thema. Aber hier sind die Stitching-Fehler haarsträubend. Was erklärt, warum diese Funktion nicht in den Pro-Kameras landet.
Es ist dabei ziemlich egal, ob man Quer oder Hoch oder Standard oder Full schwenkt – die Fehler sind ähnlich krass. Rein technisch ist das klar – mit der normalen Methode, sich um den Standpunkt zu drehen und die Kamera um sich herum zu schwenken, landet man gerade bei kurzen Brennweiten unweigerlich in heftigen Parallaxenfehler – und bei langen Brennweiten braucht niemand ein Sweep-Pano.
Man kann die Fehler auf Nahe Null reduzieren, wenn man die Kamera auf einen „Nodalpunktadapter“ schraubt und um den „No Parallax Point“ dreht. Wo der liegt, findet man entweder in der Olypedia oder in meinen Büchern im Anhang. Es ist natürlich nicht der Sinn eines Sweep-Panos bei einer Einsteigerkamera, mit Stativ und Nodalpunktadapter rumzumachen. Aber man kann sich etwas behelfen: Man unterstützt die Kamera mit dem Finger unter dem Objektiv etwa am Nodalpunkt und dreht dann. Das funktioniert. Die Fehler werden dadurch schon mal erheblich geringer, wenn man das sauber macht, gelingen Panos, bei denen man wirklich mit der Lupe nach den Nahtstellen suchen muss.
Wenn man zu schnell schwenkt, oder zu heftig, bricht die Kamera die Pano-Erstellung übrigens mit einer Fehlermeldung ab.
Och, schade. Stellte mir vor, Prozessor und SW machen mehr draus.
Danke für Deinen erhellenden Rundumblick zu diesem Thema.
Geht das auch mit einem Fisheye? Dann volle 360°? Sind ja dann nicht viele Aufnahmen
„Wenn man im Hochformat schwenkt, bekommt man ein 9200 Pixel hohes und 2576 Pixel breites Pano“
Bin ich jetzt quer oder hast du einen Zahlendreher?
*grübel*
😉
Hmmmm – also ich habe recht. Denn man bekommt dann tatsächlich ein 9200 Pixel hohes Bild. Damit das quer ist, muss man es erst drehen. Safe!
Ich verstehe es einfach nicht. Mache ich mit meinem Smartphone ein (Schwenk)-Panorama dann wird diese bei ruhig gehaltener Kamera ohne diesen groben Versat wie im Beispiel verrechnet. Die Bildgröße ist ähnlich nur die Qualität natür nicht. Was ist jetzt so kompliziert einen Algorythmus zu schreiben, welcher gleiches auch in einer Kamera (hier eben Olympus) erledigt. Ich denke für einwandfreie Bilder würde der User auch gerne 20-30Sek. länger warten, falls es an der reinen Prozessorpower liegen sollte.
Ich kann mit meinem Smartphone solche und solche Panos erstellen. Die Qualität hängt zumindest bei mir ausschließlich am sauberen Nivellieren und Schwenken um den richtigen Punkt. Meist schwenke ich mit aufgestütztem Ellenbogen unter der Kamera oder unter dem Smartphone nach mehrfachem Probeschwenken und den NPP zu einigermaßen finden.
Was der geforderten Algorithmus (nicht: Algorythmus) angeht, kann man sich die nötigen Funktionen sehr schön an einer Panorama-Software (z.B. PTGui) anschauen. Vielleicht hilft es dem Verständnis.