Es war seinerzeit fast ein Mythos: Das Sigma 135-400APO DC 4,5-5,6. Eine erschwingliche Superbrennweite, transportabel und am langen Ende mit 5,6 sogar leidlich lichtstark. Das Objektiv wurde bald wieder vom Markt genommen und die wenigen Exemplare, die den Weg in die Wildnis gefunden hatten, wurden zwischen „Für das Geld absolut OK“ und „Suppenhuhn“ gehandelt.
Nun habe ich selbst mal so ein Exemplar in die Finger bekommen…
Die ersten Tests abends in Wissembourg, Erstmal ausfahren:
Das ist schon ein ziemlicher Rüssel. Trotzdem ist die ganze Röhre trotz besserer Lichtstärke kleiner und leichter als das neue Panasonic 100-400.
Wie sieht’s mit der Bildqualität aus? Und natürlich interessiert erstmal die Endbrennweite von 400mm:
Das ist der Rathausturm in Wissembourg. Und hier haben wir die entsprechenden Crops:
Oben Offenblende, unten die beste Schärfe bei Blende 8. Knackig ist das nicht, aber ganz anständig. Praktischerweise war dann noch gerade der Mond am Himmel.
Und hier zwei Crops:
Oben Blende 7,1, unten Blende 16. Überraschung. Blende 16 ist deutlich schärfer als Blende 7,1? Trick dabei: Blende 14 ist deutlich unschärfer als 7,1 und 16. Des Rätsels Lösung: hier war die E-M1 im Einsatz. Und die hat diese blendenabhängige Schärfung drin, um die Auswirkungen der Beugung auszugleichen. Mit den Oly-Objektiven ist das normalerweise nicht sichtbar, weil die von Haus aus bis Blende 14 gut scharf sind. Beim Sigma wirkt sich das brutal aus. Bis Blende 14 greift diese Schärfung nicht ein, ab Blende 16 knallt das.
Und zum Schluss noch ein bisschen Blümchenfotografie. Bokeh und so:
Das ist ganz anständig, keine scharfen Kringel, aber da versuche ich in den nächsten Tagen noch mehr zu liefern. Gegen brutales Gegenlicht ist das Objektiv extrem unempfindlich, ähnlich dem 50-500 aus gleichem Hause. Was etwas stört, gerade bei den Blümchen: Das Objektiv hat eine Naheinstellgrenze von 2 Meter bei 135mm, und 2,2 Meter bei 400mm.
In den nächsten Tagen folgt auch noch ein Vergleich mit dem 75-300, um das einordnen zu können. Der AF ist an der E-M1 auf jeden Fall brauchbar schnell und exakt.