OK, die Photokina-Berichte gibt’s ja im Dutzend billiger. Ich hoffe trotzdem, dass ich noch das eine oder andere Eck erwischt habe, was so noch nicht jeder gelesen und gesehen hat.
Wie wär’s damit? Das gruselige Canon-rot-rosa habe ich per Artfilter entfernt, und so kucken die Typen eben so, wie sie kucken. Ich habe mir übrigens sagen lassen, das wären „Vollkontaktfußballspieler“
Und wenn wir schon bei „partielle Farben“ sind: natürlich hat Edlef den EddyCam auch in anderen Farben als Gelb – und für fülligere Fotografen auch in zwei Metern Länge. Das Vertriebskonzept von EddyCam ist übrigens ziemlich fies: bitte anfassen. Mein Gurt der ersten Stunde ist mittlerweile an den Rändern etwas abgeschmoddert, aber noch so gut wie am ersten Tag. Allerdings riecht er jetzt nach mir – und nicht mehr nach frischem Leder.
Das hier ist Edlef himself mit seinem neuesten Ding: einem weißen (!) Mikrofasertuch. Kostet 22 Euro und enthalten ist eine Rücknahmeverpflichtung, wenn das Tuch am Ende seiner Lebensdauer angelangt ist. Denn dieses Ding ist absolut nicht Öko – es besteht aus 70% Polyester und 30% Nylon. Die Fasern sind 16-fach gespalten, was mir als Laie exakt gar nichts sagt, aber putzen kann man damit wie der Weltmeister. Wenn man das Tuch am Ende der Lebensdauer (nach vielen Handwäschen) zurückgibt, gibt’s einen Bonus beim Kauf eines neuen Tuches, also quasi ein Pfandsystem. Trick an der weißen Farbe: man sieht, wo das Tuch schon dreckig ist und schmiert den Schmodder nicht wieder auf die Linse.
Sehenswert ist auf jeden Fall die „Chinesenhalle“ im Untergeschoss. Samstag nachmittags hängt das Standpersonal geschlossen in den Seilen…
Das Nächste hat vermutlich jeder an mFT Interessierte auf der Photokina in der Hand gehabt: das neue 10,5er f0,95 Voigtländer.
Wer auf die üblichen lila Flares der anderen Voigtländer gehofft hat: Pech gehabt:
Das hier ist ein Foto aus dem Voigtländer. Der Schatten am Kinn der jungen Dame ist unschwer als Schatten der Voigtländer Sonnenblende zu erkennen. Wir bewegen uns hier an der Naheinstellgrenze, ein paar Zentimeter mehr und ich hätte ihr einen Nasenstüber verpasst. Warum so nah ran? Damit man auch ein bisschen Bokeh sieht. Das Sample ist Preproduction, aber was ich gesehen habe, hat sehr gefallen.
Und gleich schräg gegenüber steht Kowa. Kowa hatte vor einigen Jahren auf der Photokina einfach ein paar seiner Spektive mit mFT-Bajonett ausgestattet. Und jetzt haben sie ein paar eigene Objektive für dieses Bajonett im Programm. Eines davon ist ein 8,5er f/2,8. Und nein, kein Fisheye:
So sieht das Rokinon aus, wenn es mit einem Rokinon aufgenommen ist. Fokus liegt auf der Schrift „Rokinon“. Und hier ein weiteres Bild aus dem Rokinon:
Das Foto ist natürlich entsprechend des PK-Ambiente nicht revolutionär – aber man beachte mal die rechte Kante des Bildes. Das Objektiv wird, da manuell, elektronisch nicht korrigiert. Und das, was da rechts außen ist, ist eine absolut gerade Linie – und CAs sind schon gleich gar nicht zu sehen. Wir reden hier über 8,5mm bei Blende 2,8. Und 1259,- Euro UVP.
Und schließlich noch ein bisschen Olympus-Stand-Kolorit.
Das hier ist die Camera Clinic. Sechs Mann haben hier im Akkord Kameras und Objektive geputzt. (Artfilter Diorama….)
Und Ralph Man hat fast ununterbrochen fotografiert um die neue Capture-Software zu demonstrieren, und dass eben die E-M1 jetzt richtig studiotauglich ist. Der Jongleur dürfte am Ende der Photokina auch wissen, was er gemacht hat.
Natürlich gab’s auch ein paar hübsche weibliche Models:
An das Messe-Studio ist man auch kaum hingekommen, weil es dauernd von C+N-Fotografen mit langen Tüten, transportablen Trittleitern und Stativen belagert war. Einer hatte sogar einen fetten Kardankopf mitgeschleppt. Da lobe ich mir meine E-M1 mit dem 75er…
Das ist der Produktmanager Deutschland/Österreich/Schweiz und Niederlande von Olympus Deutschland, Nils Häussler – und nein, er hat mich hier nicht gerade des Feldes verwiesen – auch wenn ich recht unverschämt mehrere Schälchen Wasabi-Nüsse verspachtelt habe… Das Bild ist mit dem Sigma 150er f/2,8 gemacht, das immer noch sagenhaft scharf und an der E-M1 rattenschnell ist.
Am Abend dann noch ein kurzer, touristischer Abstecher in den Kölner Dom.
Dort fand gerade eine Messe statt, also natürlich keine Möglichkeit Stative aufzustellen. Also 75er drauf, ISO 1600, 1/20s Freihand über Kopf. Und natürlich keine Zeit, den exakten Fokussitz zu überprüfen. So ist der Herr im roten Dress leider unscharf – ich hatte nicht die kleinen AF-Punkte, sondern die normalen AF-Punkte aktiv. Vorteil: ich habe keine Probleme mit dem Recht am eigenen Bild…
Soweit zur Photokina in diesem Jahr. Und nun geht es wieder zurück zum Fotos machen….