Die PENs und die E-M5 haben mit passenden Blitzen (zum Beispiel dem Olympus FL50) einen sogenannten FP-Modus. Damit kann man auch noch mit 1/4000 blitzen, ohne dass der Verschluss das Bild abschatten würde. Das braucht natürlich ziemlich viel Leistung des Blitzes und wirklich große Dinger kann man damit kaum machen – die Blitzreichweite sinkt dramatisch.
Nun gibt es vergleichsweise preiswert von Elinchrom Studioblitze mit 400Ws (die Dlite-Serie), die ziemlich hell machen, aber zwei entscheidende Probleme haben: man kann sie nicht wirklich stark ‚runterregeln, Blitzen mit Offenblende geht also nicht – und sie blitzen ziemlich lange – nämlich etwa 1/400 Sekunde. Damit sind wirklich schnelle Bewegungen nicht scharf einzufangen.
Es gibt zwei Alternativen: die extrem schnellen Hensel SpeedMax, Stückpreis knapp 4k Euro – oder ein kleiner, fieser Trick.
Dafür benötigt man einen schnellen Funkauslöser, wie den Elinchrom Speedport ECO im Fast-Modus und einen FP-fähigen Blitz.
Damit geht dann sowas wie oben.
Das ist jetzt zwar mit einer E-5 gemacht, aber mit 1/2500 und ISO 100. Mit der E-M5 und ISO 200 hätte man auf 1/4000 gehen können.
Wie das funktioniert:
a) den FL50 auf die Kamera schieben, die Kamera auf manuell schalten, Belichtungszeit auf 1/2500 schalten. Blitzmodus Aufhellblitz. Am Blitz den FP-Modus manuell wählen. Einmal auslösen. Man kriegt ein mehr oder weniger korrekt belichtetes Bild. Nun den EINGESCHALTETEN Blitz vom Schuh abziehen und den Funkauslöser draufschieben. Losknipsen. Man kann nun Blende und Belichtungszeit nach Belieben einstellen – solange man die Kamera nicht ausschaltet, bleibt der FP-Modus erhalten und man kann nun auf einmal mit beliebig kurzer Belichtungszeit blitzen – und mit beliebig offener Blende.
Hier hätten wir noch eines. Hier waren vier DLites im Einsatz, Zwei mit Softboxen auf volle Pulle, also 400Ws, zwei mit Standardreflektoren von der Seite, mit jeweils 200Ws. Blende 3,5 1/2500. Mit soviel Licht wäre normalerweise unter Blende 16 gar nichts gegangen.
Der dunkle Bereich im Hintergrund lag daran, dass der Hintergrundstoff über die Brüstung der Turnhalle gehängt wurde und dahinter keine reflektierende Wand war – deshalb dunkler.
Hier noch etwas, das so mit normalen Blitzgeräten nicht möglich wäre:
Kein Photoshop. Kein Netz, kein doppelter Boden. Nicht mal eine Weichbodenmatte drunter. Von meiner Seite fetten Respekt an die Jungs und Mädels vom Zirkusverein.
Und zum Schluss noch etwas, auf dem man einen Teil des Setups sieht:
Auch hier: Blende 3,5 und 1/2500. ISO 100. Die beiden Blitze gehen mit 600Ws direkt in die Kamera – normalerweise wäre auf dem Sensor nur noch weiß zu sehen.
Ich habe das dann auch mal mit einem Yongnuo und einfachen Systemblitzen versucht: die Yongnuos sind aber deutlich zu langsam. Bei der E-5 ist noch das halbe Bild zu sehen, bei der E-M5 nur noch ein dünner Streifen oben. Wer die Möglichkeit hat, kann es ja mal mit den neuen Pixel Pawns ausprobieren, die sollen ja, wie die Skyports, auf 1/320 laufen. Über eine Info in den Kommentaren würde ich mich freuen.
Die Nummer wurde übrigens bereits 2010 von Thomas Shue beschrieben, der Link ist aber seit Jahren tot.
Hallo Reinhardt,
diesen Trick nutze ich mit dem FP-Modus des Metz AF 52 mit gutem Erfolg mit meinem Jimbei 600, der einen Hiss Modus besitzt. das Klappt noch für 1/16 tel Leistung bei !/4000. Ich benutze als Funkauslöser den Cactus V6. gibt es einen Funkauslöser, der die Vorarbeit mit dem Metz erspart. Geht ggf. der Yongnu YN 622 C?
ÜBER EINE KURZE ANTWORT WÜRDE ICH MICH FREUEN.
Beste Grüße
Bernd
Ich habe den Elinchorm HS, der geht. Der neue Funkauslöser von Godox geht auch und der von Olympus auch.
Der Funkauslöser muss sich bei der Kamera als Blitz anmelden und der Kamera „FP“-Modus mitteilen können. Dann geht’s.
Yongnuos kaufe ich mir nicht mehr – die Blitze sind mir entschieden zu schnell ausgefallen und die Funkauslöser hatten zu geringe Reichweite. Kann absolut sein, dass das jetzt anders ist, aber die Elinchroms, die ich jetzt haben, laufen prima im Gemischtbetrieb und da muss ich nicht wechseln.