Meine Woche mit der XZ-1 neigt sich dem Ende zu – Zeit für ein paar letzte Anmerkungen. Heute früh habe ich die Kamera mit ‚rausgenommen, und gemerkt, wozu sie nicht taugt: sie ist nicht Handschuhtauglich. Es war saukalt, der Wind hat gefegt und die Sonne ging erst auf, und nach wenigen Minuten war meine Fotografierhand so eiskalt gefroren, dass ich den halben Druckpunkt zum Fokussieren nicht mehr gespürt habe. Das Material hat die Kälte klaglos ausgehalten. Der Mensch hat versagt.
Wie man sieht: fotografieren geht – sogar einhand – aber kalt isses. In die andere Richtung geht gerade die Sonne auf.
Da sieht man, dass der Taschendrache eine echte Irisblende hat – nicht so eine Schnappblende, wie viele Kompakte. Und so sieht eben auch ein direktes Sonnenbild aus – ein leichter Hof aussenrum und ein bisschen LensFlare. DpReview macht da ein bisschen mehr draus, aber ich sehe da kein Problem. Viele „ausgewachsene“ Wechselobjektive produzieren bei so einem Bild auf der gegenüberliegenden Bildseite eine heftige Geistersonne – da sieht man da irgendwie nichts. Das ist schon beachtlich.
Und nun mein Fazit. Für dieses Fazit werde ich eine kleine Geschichte erzählen und zwei Bilder zeigen, die innerhalb dieser Woche entstanden sind.
Dies ist der „Klosterstadel“ in Seligenporten, der Gutshof, der in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts von den Zisterziensermönchen gebaut wurde, um das Kloster Seligenporten zu versorgen. Das Foto stammt von Ende letzter Woche -eines der ersten, die ich mit der XZ-1 gemacht habe.
Dieses Foto – fast vom gleichen Standpunkt – stammt von heute vormittag. Als der Abriss begann, forderte der Gemeinderat Polizeischutz an, um eventuell befürchtete, militante Einheimische zu vertreiben.
Was das mit dem Taschendrachen zu tun hat? Es ist das Argument für eine hochqualitative Immer-Dabei-Kamera. Sie wissen nicht, ob das, was sie heute fotografieren, morgen noch existiert. Und es kann sein, dass jedes Foto, das sie machen, das Letzte sein kann, das von diesem Motiv gemacht wird.
Die Bäume im Hintergrund: uralte Pappeln, die an der Schwarzach stehen. Sie alle sollen nach dem Abriss ebenfalls gefällt werden.
Und so beende ich diesen Test mit zwei weinenden Augen – es ist wieder ein Stück Geschichte verschwunden – und ich muss den Taschendrachen nach Hause schicken…