Es ist immer ein bisschen schwierig, ein neues Objektiv zu testen. Man neigt dazu, es mit dem zu vergleichen, was man als „ideal“ empfindet. Jeder Abbildungsfehler wird auf die Goldwaage gelegt und aufgebauscht. In diesem Fall habe ich das 14-150 gegen einen Konkurrenten aus dem eigenen Hause antreten lassen: das alte Zuiko 14-45, seinerzeit eine der besten Kitlinsen und zusammen mit dem 40-150 quasi der Ersatz für ein Zuiko-Suppenzoom, das es damals nicht gab. (Das 18-180 zählt nicht, der Bildwinkel am kurzen Ende ist zu schmal)
Der erste Vergleich mit 45mm zeigen eine Überraschung: Advantage Suppenzoom. Das alte 14-45 (unten) vignettiert, das 14-150 nicht. Beim Pixelpeepen dann holt das 14-45 wieder ein bisschen auf: es ist zwar etwas weicher, zeigt aber an Kontrastkanten eben auch die typischen überkorrigierten Kanten weniger. Das 14-150 ist auf den ersten Blick knackiger, ist aber klar auf „Out-of-cam“-Bilder optimiert. Nachschärfen sollte man bleiben lassen. (Man kann diese Kontrastkanten etwas reduzieren, indem man die interne Schärfung der Kamera auf -1 stellt, das Bild wird dadurch aber nur weicher.) 45mm geht trotzdem klar an das 14-150.
Bei 25mm wird der Unterschied noch deutlicher. Das 14-150 hat eine klar bessere Auflösung.
Bei 14mm dagegen punktet das 14-45. Die Auflösung ist auf gleichem Niveau, aber das Superzoom leistet sich deutliche CAs außerhalb des Mittelkreises (Sichtbar an der Dachkante der Kirche links) Wenn man aber darauf achtet, bei 14mm einen Blickfang in den Mittel- oder Vordergrund zu legen, kommt man damit gut klar.
Wenn man nun noch berücksichtigt, dass das 14-45 größer und schwerer als das 14-150 ist, kann man nur sagen: Hut ab vor der Linse.