Dinge, die “Out” sind. Die mal jedes popelige Programm haben musste und Dinge, die jeder UNBEDINGT fotografieren musste und was jede Kamera zwangsweise können musste – sonst taugte sie nichts.
Bonbonbunte HDRs.
Startrails
Milchstraßenhimmelhintergründe
Abteilung “Akt”: Rapsfelder mit nackten Frauen, Nackte Frauen mit diversen Ästen und Zweigen dekoriert. Bodypainting. Hintern mit Stringtanga. Busen mit Flüssigkeiten oder Wachs. Nackte Frau auf oder in weißem oder schwarzem Kubus. Nackte Frau mit Schattenstreifen. Nackte Frau in leerstehendem Haus. Nackte Frau auf Felsen. Nackte Frau mit Indianerkopfschmuck.
Rennende Hunde.
Wassertropfen
Graufilterwasser
Leere, weiße Treppenhäuser
Glaskugeln
Lightpainting
Streeeeet.
Draganizer. Andrzej Dragan macht mittlerweile Filme. Und was für Filme:
Aber solche Filme kann man halt nicht mit ner Photoshopaktion machen. Da braucht es ein bisschen mehr dazu.
BiF – Birds in Flight.
Im Augenblick gerade kurz vor “Out”: Landschaften mit ausgetauschtem Himmel und falscher Sonne.
To be continued…
Gut, dass du in der Outlist nicht die “Sportfotografie” genannt hast 😉
Wie sagt man oft so: “Es wurde von vielen geknipst aber nicht von mir” 🙂
Das was ganz neues zeigen hat auch ihre Schattenseiten. Das sieht man im Socialmist leider, dass die Aufnahmen immer krasser oder gewagter sein müssen. Auf Kosten der eigenen Gesundheit und der Natur.
Warum steht da nicht “Hochzeitsfotografie” oder “Sportfotografie”? Weil das Genre selbst nicht “Out” sein kann. Journalistische Fotografe – also “dokumentierende Fotografie” – ist auch im Zeitalter von KI nicht “out”. Sondern notwendig. Aber auch hier gibt es Auswüchse. Als die ersten 14-35 für Kleinbild rauskamen, tauchten in den Zeitungen Unmassen Bilder auf, bei denen der Fotograf “mittendrin” stand und den UWW-Effekt nutzte, um Bedeutung zu simulieren. War knapp ein Jahr cool und dann haben sich offensichtlich ein paar Leute beschwert, dass sie auf den Bildern fett aussehen. Dann haben die Bildredakteuere wohl ne Ansprache gehalten und dann war das wieder vorbei….
Sportfotografie sind für mich Einfangen von Momenten von den Aktionen und Emotionen (Erschöpfung, Freude, Enttäuschungen). Da wird nichts gestellt.
Bezüglich Weitwinkel, ich hatte mal im Web mal Portrait-Bilder gesehen, die mit Photoshop in die Extreme getrieben wurden. Da sehen die Personen so entstellt aus, dass man sich fragt was soll da so toll sein.
Ach ja, da fehlt noch was auf der Liste: Gesichter mit starken Windmaschinen oder Klebeband entstellen. War mal hip.
To be continued… :
HÜHNERVÖGEL
Waren die mal in? Da hab ich was verpasst….
Nein. Aber es gibt Leute, die wollten, dass die Hühnervögelerkennungssoftware unbedingt verbessert gehört 😉
Echt? Solche Leute gibt’s? Naja, es gibt mehr weibliche Hühner in Deutschland als weibliche Menschen – da sollte man sich doch mal ein bisschen am Massenmarkt orientieren….
Bilde ich es mir nur ein oder sind Ringlicht-Augen gerade auch schon (endlich!) auf dem absteigenden Ast?
Stimmt, habe ich vergessen. Jubel! Trubel!
Graufilterwasser ist echt böse, gerade jetzt wo man direkt aus der Kamera das sprudelnde Bächlein in ein trübes Rinnsal verwandeln kann. Manches aus der Liste erscheint mir, als wäre es nie weg gewesen. Vielleicht doch mal wieder eine Galerie besuchen oder eine vernünftige Zeitschrift kaufen, als die Bilderwelten im Web zu durchforsten.
Wer sich mal früher bei den 1h Entwicklern sein Taschengeld aufgebessert hat, dem erscheint Deine Abteilung Akt wahrscheinlich recht ausgewogen. Platz 1 wäre da eigentlich Mutti auf dem Flokati vor der Einbauwand – ist aber vielleicht auch eher ein zeitloser Klassiker.
Echt? Mutti auf dem Floakti? Mist. Habe ich keinen. Nur ein Schafsfell für die Babyfotografie (nicht lachen! Echte, gute Schafsfelle haben eine sagenhaft beruhigende Wirkung auf nölende Kinder.)
Was hier als Out bezeichnet wird, scheint die Hobbyfotografen Welt noch nicht erreicht zu haben, jedenfalls wenn man durch die abgeschottete vermauerte Welt der Fotoforen surft. Zwar Kilo schwer mit fotografischen Equipment Bewaffnet aber unfähig den Bilderkatalog des Mainstream zu verlassen. Eine Kopie jagd die andere.
Was ich vermisse ist das dokumentarische, sein Lebensumfeld abbildende. Urbanes Leben in der Stadt oder Dorf in dem man lebt, nicht dieses Street Genre der Möchtegern Cartier-Bressons, wie z.B. den Supermarkt, die Fußgängerzone, die Fabrik vor der Stadt etc. als Bestandaufnahme des Ist-Zustandes um später mal zeigen zu können wie es mal war.
Was mir noch einfällt:
Seifenblasenbokeh
Portraits mit nur einem scharfen Auge
Bokeh als Hauptmotiv
Artfilter
bei Artfiltern trifft das zu. Den anderen Rotz machen doch heute Katzenhühnevogelaugenfokus in zuverlässig funktionierend und sauteuere 0.5-Linsenmonster mit 20 runden Lamellen. Komplett ‘out’ bei den Kamerabesitzern ist das Nachdenken über Fotografie und eine Grundneugier.
Ihr verfolgt den Blog und Foly nicht richtig:
-Essen mit Schieferplatten
-Island
peter b.
Da ich gerade eine inspirationsmagel-bedingte Foto- und Fotoforen-Pause mache und nur noch für RYS fotografiere, stellt sich mir die Frage, was momentan eigentlich „in“ ist 😉
Denn das ist ja demnächst auch wieder bald „out“.
Und meine aktuell „outen“ Fotos hebe ich einfach auf, bis der In-Out-Schweinezyklus sich so weit weiter gedreht hat, dass sie wieder weder „in“ noch „out“ sind. Wäre echt schade um all die Aktfotos mit Felsen und Ästen und so 😀
PS: Akt am Strand mit Spiegelung im nassen Sand hast Du vergessen!
Den Akt am Strand mit Spiegelung habe ich lange nicht mehr gesehen…
kommt bestimmt noch, der Sommer hat ja gerade erst angefangen 😉
“Landschaften mit ausgetauschtem Himmel”.
Genau.
Entweder der komplette Bluff mit Himmel einkopiert oder die Paranoia des Verlaufsfilters.
Verlaufsfilter grau in allen Dichten, in rot, orange, blau oder sonst was (Cokin hat alles). Hauptsache, der Äther kommt dramatisch , düster, flammendes Inferno oder Schneetreiben horizontal.
In der Malerei hat es mal Ähnliches gegeben und zwar im Goldenen Zeitalter der niederländischen Malerei im 17. Jahrhundert. Allerdings sind die damaligen Wolkenstimmungen großteils authentisch und mit der meteorologischen Kleinen Eiszeit assoziiert, retrospektiv lassen sich die Bilder tatsächlich chronologisch bestimmten Wetterphänomenen zuordnen.
Das ist kein Plädoyer für realistische Landschaftsdarstellung in den verschiedenen Kunstrichtungen, aber organisierter Fake, wie er heute in dieser Art von Fotografie betrieben wird, ist bar jedes künstlerischen oder dokumentarischen Werts.
Ich habe nie verstanden, wieso man über eine duftigleichte Sommerwiese mit flirrendem, ins weiße Nichts aufgelösten Horizont eine verlaufsfiltergefälschte Gewitterfront einbasteln muß.
Die Katastrophe zwischen Himmel und Erde kommt noch früh genug.