Mit der E-PL7 am Bodensee

Zwei Tage schöner Herbst mit Sonne, Nebel und Sonne – und eine E-PL7 von Olympus. Also auf an den Bodensee und die Kamera im Echteinsatz getestet. Die E-M1 war natürlich dabei und durfte Backup-Kamera spielen. Sie hat aber das gesamte Wochenende im Logistics Manager verbracht – ich hoffe, sie ist mir nicht böse.
Über die Bildqualität müssen wir ja nicht reden, die steht der E-M1 nicht nach, der Autofokus mit FT-Objektiven ist gewöhnungsbedürftig, mit mFT-Objektiven gewohnt rasend schnell. Soweit keine Unterschiede zur E-M10. Wo muss man dann Kompromisse eingehen?

Bodensee und FT 7-14. Bei Blende 6,3 wird der Ringflare sehr hart – aber vor allem ist es mit dem Display vor dem Bauch schwieriger als mit dem Sucher, die Sonne genau zu zentrieren. Mit dem elektronischen Sucher ist das besser gelöst – vor allem, weil man ja auf dem Display bei extremem Licht denn doch manchmal Probleme hat. Allerdings: es läuft besser als gedacht. Echte “Blind-Shots”, bei denen ich nichts mehr auf dem Display erkannt habe, gab es gar nicht – und die Sonne war wirklich knackig. Klar: das 7-14 braucht vernünftige, stabile Kontrastkanten, dann wird auch sauber scharf gestellt. Hier: besser den Fokus auf das Ufer oder den Baumstamm legen, als auf die Blätter.

Eigentlich wollte ich ja das alte 75-300 gar nicht mitnehmen. “Mit dem Ofenrohr ins Gebirge”. Sowas kann nicht gutgehen. Vor allem bei dem herrschenden Dunst Aber dann ging’s dann doch auch darum, was der Stabi  der kleinen PEN leistet, und gelegentlich gab’s dann doch ein paar Postkartenmotive. Außerdem brauche ich für das Buch noch ein paar Bilder mit langen Brennweiten und Luftunruhe, um zu zeigen, dass Unschärfe nicht notwendigerweise was mit dem Objektiv zu tun hat…

Hier ein bisschen  Action. Serienbilder und S-AF. 300mm quer über den Überlinger See rüber. War ganz spannend, den Wasserskifahrer zu beobachten. Den hat es nämlich irgendwann geworfen und der Bootsführer hat es mangels Beobachter nicht gemerkt…. Ok, ist soweit gut ausgegangen.

Am nächsten Tag dann im Nebel zum Hohentwiel. Morgens aufstehen rentiert sich…

Und das 7-14 rentiert sich gelegentlich auch… Als Standardobjektiv hatte ich das 14-42 EZ Pancake dabei. Schließlich ist ja mFT “klein und leicht”. Und vom Hohentwiel aus habe ich dann meine erste Bodenglorie gesehen:

14mm, weil natürlich kein Autofokus der Welt auf eine Glorie scharfstellen kann, also auf das Gestrüpp im Vordergrund fokussiert und darauf gehofft, dass die Schärfentiefe bei 14mm ausreicht. Auch eine Art Selfie, wenn man so will, immerhin ist mein Schatten auf dem Bild.

Morgennebel auf dem Twiel ist natürlich ein Jackpot. Allerdings ist es damit leider auch recht schnell wieder vorbei. Aber dafür hat’s noch gereicht:

Drei Minuten später war die Nebelschwade weg – und dann herrschte da oben die Sonne. Für ein paar dramatische Fotos mit dem 7-14 war allerdings noch was übrig:

Und damit zu was komplett anderem: die E-PL7 hat ja diesen neuen Selfie-Bildschirm, den man nach unten ausklappt, mit Touchbedienung. Als braver Autor muss ich sowas natürlich ausprobieren:

Und seitdem habe ich einen Heidenrespekt vor Leuten, die gute Selfies zuwegebringen. Klar, auf Stativ mit Fernauslöser – alles kein Problem. Aber am langen Arm Hintergrund, Vordergrund, Licht im Gesicht und den passenden Gesichtsausdruck zu koordinieren – und darauf zu achten, dass hinten keine Touristen ins Bild laufen – Respekt. Das ist was für Fortgeschrittene. Ich höre also ab sofort auf, über Selfie-Fotografen zu lästern. Das ist eine Kunst – die ich, man sieht es, noch nicht drauf habe. Immerhin habe ich die Burg Hohenkrähen genau mittig durchs Tor erwischt…
Woran ich mich bei der E-PL7 Selfie-Funktion gewöhnen muss, ist die eingebaute Auslöseverzögerung. Nach Druck auf den Touch-Button löst die Kamera nicht sofort aus, sondern mit etwa einer Sekunde Verzögerung. Man hat dann genug Zeit, seinen Arm wieder in Position zu bringen und ein fettes Grinsen aufzusetzen. Und wenn man den rechts daneben befindlichen “C”-Schalter betätigt, dann macht die Kamera gleich ein paar Bilder hintereinander, so dass man dann gemütlich in die richtige Position hampeln kann. Wenn man kann…
Ich werde weiter üben…

Ein “Must” ist natürlich der Rheinfall, hier von der Schweizer Seite. Mit Graufilter und 4 Sekunden Belichtung:

Und wer schon immer wissen wollte, was der Unterschied zwischen LiveTime und LiveComposite ist, hier das gleiche Motiv mit LiveComposite, 1/2 Sekunde Basisbelichtung und etwa zwei Minuten Gesamtbelichtungszeit:

Der helle Strich auf der Brücke ist eine Eisenbahn. Bemerkenswert die “Touristtrails” auf der Treppe und auf der Brücke…
Und wo wir dann schon bei den neuen Funktionen sind: hier der neue Szenemodus: “Mitzieher”

In Stein am Rhein gibt es eine kleine Schmalspureisenbahn mit einer Elektrolok und einer Dampflok die vorzugsweise Kinder am Ufer entlangfahren. Die Bahn fährt gut Schrittgeschwindigkeit und hat auch für mein Foto nicht extra einen Zacken zugelegt. Problem dabei ist, dass die Bahn eben an der Promenade entlangfährt und man tunlichst ein paar Meter weg sein sollte, um einen vernünftigen Mitzieher zu bekommen. Und die Promenierenden halt doch meist nichts davon wissen, dass man da gerade Mitzieher fotografieren will und gnadenlos durchs Bild marschieren. Na, trotzdem erwischt.
Und wenn schon neue Features, dann natürlich “Partielle Farben” in Rosa…. Muss sein.

Alle, die das für Spielerei halten, die man ja auch am Computer machen kann: Einfach mal mit der Kamera auf eine bestimmte Farbe gestellt durch die Stadt laufen – man sieht auf einmal die Stadt anders. Und jede Stadt hat auf einmal eine eigene, charakteristische Farbe. Für Stein am Rhein ist es nicht Rosa, sondern ein gedecktes Gelb – trotz der ganzen roten Blumen.

Zum Abschluss noch ein Bild vom Hafen von Stein am Rhein. Beim nächsten Post geht’s dann wieder um Technik. Versprochen.

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