7. Usertreffen 2004 im Pott

Gastbeitrag von Andy

Beim Usertreffen im Pott ging es vom Gästehaus der (“Ost”) Minister des real existierenden Sozialismus in des Gästehaus der Sozialistischen (“West”) Jugend Salvador Allende in Oer-Erkenschwick, einmal quer durch die Republik, von der Elbe an die Ruhr – wobei wir gleich als erstes gelernt haben, dass es nicht “Ör” sondern “Ohr” heißt – das E ist ein “Dehnungs-E” – naja, als Sachse habe ich eher weniger Probleme mit dem O ….

Von diesem Treffen habe ich schon mal berichtet …. aus der Sicht der Kameras, und warum alles nochmal neu schreiben, hier also der leicht überarbeitete Text von damals – ist zumindest besser als sowas von der
KI erledigen zu lassen:

Wiedermal fand eines der denkwürdigen Treffen statt, bei dem sich die Olympus-Kameras trafen um ihre Erfahrungen über ihre Fotografen auszutauschen. Da die Kameras sich für wetterfest halten, haben sie
dieses Mal den verregneten Ruhrpott als Treffpunkt gewählt. Und so trafen sich ca. 40 Kameras mit ihren dazugehörigen Bedienern.

Noch am Anreisetag wurde das historische Schiffshebewerk Heinrichenburg besichtigt, wo die Kameras viele techniklastigen Bilder machen konnten – in den folgenden Tagen sollte sich die Motivauswahl nicht wesentlich ändern. Schon an diesem Tage begrüßten die angereisten Kameras ihre Geschwister, welche im berühmten Ericschen Koffer im Auftrag von Olympus angereist waren. Diese Kameras waren sozusagen auf Dienstreise und sorgten dafür, das der eine oder andere Fotograf seiner – älteren – Kamera zumindest
zeitweise untreu wurde. Aus jenem Koffer kam dann auch noch die eine oder andere Überraschung mit dem sich die Kameras selber schmücken durften, was sie so noch nicht kannten, sei es ein Ring- oder
Zangenblitz oder eine 300er Teletüte.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass selbst Objektive im Greisenalter den Weg nicht scheuten um auszuprobieren, ob sie nicht doch noch an eine neue Kamera passen, was dank Adapter zumindest rein optisch problemlos gelingt. Auch wurden gleich am Anfang die Themen genannt, bei denen die Kameras
um das beste Motiv wetteifern sollten: “Eile”, “Hunger” und “Olympus”.

Am nächsten Tag hatten sich die Kameras ein Mammutprogramm für Ihre Fotografen ausgedacht: Stahlwerk, zwei verschiedene Zechen sowie einen Landschaftspark. Um die gehetzten Fotografen nicht völlig zu überfordern, entschieden sich die Kameras für die erste Etappe zwei Gruppen zu bilden, eine für das Stahlwerk, eine für die Zeche Nachtigall.

Während die Stahlwerkgruppe die Zeit in der Fototasche verbringen musste, durften die Nachtigaller Kameras fröhlich knipsen. So entstanden tatsächlich ein paar Fotos unter Tage. Für die Session in der, ebenfalls stillgelegten, Zeche Zollverein vereinigten sich die beiden Gruppen wieder und es entstanden wunderbare Fotos in industriell-morbidem Ambiente. Unter anderem sollte ein leerer Kühlschrank, der in einer unscheinbaren Ecke stand noch zu hohen Ehrungen beim Wettbewerb der Kameras um das beste Fotomotiv zum Thema Hunger kommen.

Als die Kameras daraufhin zum Landschaftspark Duisburg-Nord mit geplanter Nachtführung und Hochofenbesteigung drängten, streikten jedoch ihre Fotografen aufgrund des Wetters. Da halfen auch alle Hinweise auf ihre Wetterfestigkeit nichts, wenn die Fotografen an der eigenen Wetterfestigkeit zweifelten. Da der Klügere bekanntlich nachgibt, hatten die Kameras ein Einsehen und ließen den Landschaftspark, Landschaftspark sein.

Am Samstag gab es dann die berühmte Eric-Finger-Show, wieder mit nur wenigen Future-Andeutungen, aber dafür umsomehr Spaß. Anschließend wurde vom Usertreffen-Dauerdozenten Klaus eine Einführung in die Welt der RAW-Entwicklung gegeben, die Kameras sahen mit Stolz, was man aus ihnen noch so alles herausholen konnte.

Ein weiterer Vortrag von Harald brachte den Kameras nahe, wie ihnen ein (Blitz-) Licht aufgehen kann.

Eine besondere Präsentation waren auch die beiden ca. 2 x 3 m großen Poster, die aus Bildern der schon zu den Veteranen zu zählenden Olympus E-10 erstellt wurden, zeigten sie doch eindrucksvoll, dass selbst für diese Größe schon deren 4 MegaPixel reichen können. Dieter hatte die Fotos dazu auf insgesamt 45 Ausdrucke verteilt, die erst kurz vor der Präsentation zu einem Ganzen zusammengeklebt wurden.

Im Verlaufe der Tage wurde noch viel ausprobiert, so versuchten sich die Teilnehmer auch bei einer improvisierten Model-Session und die Fotografen an einem unplanmäßigen Tanzkurs am Abend.

Auch gab es viel Erfahrungsaustausch – auch unter den Fotografen – vor allem am Abend gab es dabei sehr viel Spaß und es wurde viel gelacht. Natürlich galt es auch den Fotowettbewerb auszuwerten, was mit noch mehr Spaß verbunden war, so hatte das Siegerbild bei Eile sicher etwas damit zu tun, dass der von der Kamera eingefangene Akteur ausgerechnet ein Schweizer war (die von Olympus passender Weise gesponserte Uhr als Prämie kam allerdings nicht aus diesem Land).


Wichtiger als die reine Prämierung war allerdings die Bildbesprechung aller eingereichten Bilder, die wieder für viel Frohsinn unter den Kameras sowie auch ihren Besitzern sorgte.

Nach dem, wie immer schmerzvollen, Abschied am Sonntag mussten die Kameras aber feststellen, dass sie sich wohl sehr unterschiedlich um die Gesundheit ihrer Fotografen gesorgt hatten. Einige der Fotografen waren dann doch etwas verschnupft.

Soweit mein Bericht von damals – bleibt nur hinzuzufügen, dass bereits am nächsten Treffen geplant wurde – und dass sollte mal wieder etwas ganz besonderes sein.

2 Replies to “7. Usertreffen 2004 im Pott”

  1. Herzlichen Dank Andy für diese herrlich geschriebene Erinnerung an das damalige Usertreffen.

    Gruss Marcel
    seines Zeichen “schneller Schweizer”

  2. Danke Andy, ein schöner Artikel und Rückblick.
    Vor meinen ersten Treffen. Lustige spannende Zeiten müssen es gewesen sein.

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