9. Usertreffen “Outch” 2005 in der Schweiz.

Gastbeitrag von Helge Süss.

OUTCH!

Das saß. Mein erstes oly-e.de Usertreffen. Oly User Treffen CH, also Schweiz im Jahr 2005. Geplant waren ein paar Tage gemeinsames Fotografieren, Fachsimpeln und natürlich auch zu versuchen, Neuigkeiten und Gerüchte aus Nils (Produktmanager Olympus) heraus zu saugen.

Unser Quartier war das Hotel Eierhals (ja, kein Scherz!) am Ägerisee im Kanton Zug in der Schweiz. Meine Anreise mit dem Motorrad gestaltete sich sehr feucht, und daran änderte sich auch an den folgenden Tagen nichts. Stimmt nicht, es wurde schlimmer. Wir waren aber alle recht hoch motiviert und außerdem war ja die E-1 auf dem Markt und die sollte spritzwassergeschützt sein. Weit und breit kein Spritzwasser. Es hat geschüttet. Von den vielen geplanten Aktivitäten konnten wir nur einen kleinen Teil umsetzen. Das Wetter war einfach gegen uns.

So blieb es bei einem Ausflug in den verregneten Natur und Tierpark Goldau, wo wir uns mit langen Brennweiten bei Tierportraits austoben konnten. Beim Besuch einer Grotte in der Gegend war das Wetter kurz mal egal. Dort drin war es dauerhaft kühl und feucht. Ein Moor ist an sich eine feuchte Sache. Bei Regen umso mehr. Der Park Seleger Moor überraschte uns mit bunt blühender Blumenpracht und den obligaten Regengüssen. Dieter Bethke hat dort sein legendäres Foto einer klatschnassen E-1 auf einem Stativ und ein paar unscharfen durchnässten Gestalten im Hintergrund geschossen.

Ein von Olympus gesponserter Ausflug nach Luzern mit einem Besuch des Verkehrshauses, einem technischen Museum, erlöste uns für kurze Zeit von den üblichen Regengüssen. Wir wurden sogar von Einheimischen gefragt, was da denn los sei, weil so viele FotografInnen mit langen Tüten in der Stadt unterwegs waren.

Beim Usertreffen gab es auch einen Fotowettbewerb. Das Thema war „Fotografen fotografieren Fotografen beim Fotografieren“. Die Folge war gnadenloses Auflauern, jeder gegen jeden, der auch nur ansatzweise eine Kamera in die Hand nahm.

Als zentrales gemeinsames Projekt stand ein Timeslice Foto auf dem Programm. Ein Kreis (oder Halbkreis) von Kameras löst gleichzeitig mit Blick auf eine zentrale bewegte Szene aus. Aus dem Ergebnis sollte eine bewegte Kamerafahrt des eingefrorenen Ereignisses erstellt werden. Das war damals gerade der absolute Hit. Vielleicht, weil der Film Matrix den Effekt verwendet hat und sowas nicht so einfach zu machen ist. Das Ausrichten aller Kameras mittels Laser und Maßband war mühsam. Alle Kameras auf idente Einstellungen zu setzen und manuell auf die Markierung im Zentrum zu fokussieren ebenso.

Die für das Timeslice gebastelte Steuerung verweigerte trotz intensiver Wiederbelebungsversuche ihren Dienst. Ihr war der Regen einfach zu viel und so wurde aus dem Versuch nichts. Spaß gemacht hat es trotzdem, und durch die gemeinsame Aktivität sind lange, bis heute haltende Freundschaften entstanden.

Bei einem der abendlichen Gespräche fragte uns Nils was sich ändern müsste, damit wir auf den Spiegel verzichten. Damals wurden unsere Antworten ernst genommen und nach Japan kommuniziert. Zu diesem Zeitpunkt war Live View knapp vor der Markteinführung (E-330, vorgestellt 01/2006) und der EVF noch in ferner Zukunft (E-P1, vorgestellt 2009).

So viele FotografInnen auf einem Haufen! Nein, eine weigerte sich standhaft, eine Kamera zu verwenden. Manuela war aus Neugier dabei um die Menschen kennenzulernen, von denen sie aus meinen Erzählungen über das Forum wusste. Die Aufnahme war so herzlich, dass sie ab diesem Zeitpunkt bei allen Treffen, die ich besuchte auch dabei war. Das Forum wurde damals in anderen Foren „Schonraumforum“ genannt und die Begegnungen gingen weit über das Fotografieren hinaus.

Nach diesem Usertreffen war klar: die meinen den Spritzwasserschutz ernst. Ich hatte seit damals nie mehr Hemmungen, meine Kamera im Regen außen zu tragen oder sie nach Einsätzen nahe am Salzwasser feucht zu reinigen.

Ergänzung von Reinhard, der nicht dabei war….

Es gibt zu diesem Treffen einen Bericht von Wolfgang Teichler, der damals regelmäßig verdonnert wurde, als offizieller Chronist zu fungieren. Der war mal auf oly-e, aber da die NEWS-Sektion bei der Umstellung auf WordPress über die Wupper ist, hier ein Link auf das Webarchiv.

Und…. das mit dem Timeslice….. Also da kam was raus….

Der schwebende Herr ist Stefan Hendricks, damals Cheffe von oly-e.de.

Und falls das tatsächlich noch niemand gesehen hat – es war auf dem oly-e-Server drauf, von dem es natürlich ein Backup gibt…