Es gibt bundesweit keine freien Kinderintensivbetten mehr.
Konnte man nicht kommen sehen. Unmööööglich.
Passt auf eure Kinder und Enkel auf. Und auf die schwangeren Frauen. Frühgeburten kann man jetzt echt nicht brauchen.
Be Straight And Honest.
Es gibt bundesweit keine freien Kinderintensivbetten mehr.
Konnte man nicht kommen sehen. Unmööööglich.
Passt auf eure Kinder und Enkel auf. Und auf die schwangeren Frauen. Frühgeburten kann man jetzt echt nicht brauchen.
Gestern nach meinem Feierabend im S-Bahnstation auf der Werbe/Info-Anzeigetafel im Stuttgarter S-Bahn-Tunnel:
Die Hospiz in Stuttgart muss wegen Fachkräftemangel vorrübergehend geschlossen werden. Man sieht, was für Auswirkungen das hat, wenn man Krankenhäuser und sonstige Infrastrukturen privatisiert und auf Wirtschaftlichkeit und Profit trimmt. Fehlpolitik seit Jahrzehnten und trotzt Warnungen auf die Gefahr von der Politik einfach in den Wind geschlagen oder ignoriert. Was wir jetzt sehen sind überlastete Ärzte und Pflegepersonal, die den Institutionen den Rücken kehren.
Ein Arbeitskollege berichtete von Verwandtschaft in USA und über Verdienstmöglichkeiten von Krankenschwestern. Den genannten Stundenlohn werde ich hier nicht nennen. Da ich ihm nicht glaubte, fragte ich die Suchmaschine des Vertrauens und wurde bei der offiziellen Seite Bureau of Labor Statistics fündig.
Je nach Bundesland und weiteren Punkten lag 2019 das Jahresgehalt einer examinierten Krankenschwester / Ausgebildeter Krankenpfleger im DURCHSCHNITT bei und über 100.000 US$.
Bei uns war der Dienst zu Zeiten von Corona nur einen Applaus am Fenster wert. Ausgelobte Sonderprämien wurde nur bestimmten nicht nachvollziehbaren einzelnen Gruppen gewährt. Für die Stunden, Wochenenddienste und Nachtschichten die die Menschen hier ableisten, wird erheblich weniger entlohnt als über dem Teich. Mich wundert nicht, wenn sich da immer weniger Nachwuchs findet und sich Angestellte anders orientieren. Es geht scheinbar im Gesundheitswesen nicht um die Versorgung der Allgemeinheit sondern auch hier wieder nur um die Privatwirtschaft, Wachstum und deren Profite. Schade.
Ob man das wirklich 1:1 vergleichen kann? Ich weiß nicht, ob 100k$ dort wirklich so viel sind, wie sie es hier wären. Wie hoch sind denn da drüben die Lebenshaltungskosten? Wie sieht es mit Sozialleistungen und -abgaben aus?
Andererseits, soweit ich weiß, sieht es für Krankenschwestern bzw. Pflegepersonal in der Schweiz deutlich besser aus als in Deutschland. So weit muß man also gar nicht gehen.
Es sieht fast überall besser aus. Vor einiger Zeit hat ein Klinikum hier in der Gegend Philippinische Krankenschwestern angeheuert. Die haben sich den Irrsinn vier Wochen angekuckt und haben dann ihren Rückflug gebucht.
In den USA werden Krankenschwestern mittlerweile wie Ärzte bezahlt (eben weil man vor ein paar Jahren vor dem gleichen Problem stand: keiner da.). Die Studienfinanzierung ist in den USA bescheuert – aber wenn man sich ankuckt, welche Aufstände Klinikärzte machen müssen, damit sie ihren Facharzt kriegen, dann ist das auch nicht toller. Viele Kliniken setzen Ärzte aus Syrien und Iran ein, damit sie überhaupt noch Ärzte haben – weil die nämlich auch Scheiße bezahlt werden.
Allerdings darf man jetzt nicht interpretieren, dass es in den States besser sei.
Die hohen Löhne sind Marktpreise, welche auf den Patienten abgewälzt werden. Normalverdiener können sich Medizin nur noch sehr limitiert leisten!
Trotz teilweise hoher Löhne hat praktisch jede gutausgebildete Person in den States Ausbildungsschulden.
Ich kenne eine Frau, welche ihre medizinische Ausbildung nur so weit beendet hat, dass sie selber nur als Assistenz arbeiten darf – der Aufpreis zur Ausbildung mit der Möglichkeit, eigene Diagnosen zu stellen würde vom zu erwartenden Lohnzuwachs dafür nicht innerhalb ihrer Lebenszeit kompensiert sein…
usw…
Das eigentliche Problem ist dasselbe: Privatisierung, bei gleichzeitiger hoher Regulierung und Komplexität. Geht halt nicht alles ….
Der Mangel an Pflegepersonal ist drängend und offensichtlich. Das aktuelle Problem hat allerdings noch eine andere Seite: Wegen der Hygienevorschriften, insbesondere Maskenpflicht, konnten die Kinder ihr Immunsystem in den vergangenen Jahren nicht normal entwickeln. Jetzt sind sie anfälliger für Viren aller Art und erkranken schwerer, als es normalerweise der Fall wäre. Es hat auch nicht an Warnungen von Kinderärzten gefehlt, dass genau das wahrscheinlich passieren würde.
Wir hatten zwei aufgrund Hygiene ausgefallene RSV-Wellen. Dadurch sind sehr viele Kinder nicht mit RSV in Kontakt gekommen. RSV ist für Kinder weit tödlicher als Corona, die Hygienemaßnahmen, die gegen Corona helfen, helfen aber auch gegen RSV. Zum Ausbruch kam es also nicht, weil in den letzten beiden Jahren Hygienemaßnahmen ergriffen – sondern weil sie jetzt weggelassen wurden. Wir haben jetzt sehr viele RSV-Primärfälle. Eine Standardtherapie für RSV gibt es nicht, wenn es die Kinder nicht mehr derschnaufen können, müssen sie beatmet werden. Und genau hier, bei den Kinderintensivbetten, hakt es. Dieses Geblubbere vom “nicht trainierten Immunsystem” kann ich nicht mehr hören. Erreger sorgen beim Erstkontakt für eine Immunantwort des Körpers. Das belastet den Körper. Nach “überstandender” Infektion ist der Erreger dem Körper bekannt. Dieser Erreger. Wenn ein neuer kommt, geht das Spiel wieder los. Wenn zu viele kommen oder der falsche, dann wird der Körper überlastet und es ist Schicht im Schacht. Das Immunsystem, das gerade Scharlach überstanden hat, ist Meningokokken gegenüber “naiv”. Die Tatsache, dass es Strep-A schon kennt, hilft ihm gar nichts.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html
Was ich nicht verstehe, warum die beiden Bundesländer Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im Nahverkehr übermorgen abschaffen und auf Freiwilligkeit setzen. Völlig falscher Zeitpunkt und die Grippewelle steht noch möglicherweise bevor. Und jetzt die RSV-Welle plus überfüllte Kinder-Kliniken.
Was sind das für Politiker, die nach dem Fähnchen im Wind wehen 🙁