Woran ist FT “gescheitert”?

Ich sehe es immer wieder, “FT ist an … gescheitert”. In die Pünktchen kann man alles mögliche einsetzen. Von “Die Top-Pro-Entwicklung war zu teuer” bis “Von der E-3 auf die E-5 war zu wenig Innovation”.

Warum ist FT tatsächlich eingestellt worden?

Es gab drei Gründe.

  • Der Sucher. Der kleine Spiegel konnte den Sucher nicht größer und heller machen. Physik.
  • Panasonic. Die haben sich geweigert, ihre mFT-Kameras mit FT-Unterstützung auszustatten. (Angeblich war das damals nicht möglich, Video mit C-AF mit den FTs zu machen.) FT wurde eine reine Olympus-Insellösung.
  • Die Verbreitung von LiveView.

Olympus hat ja seinerzeit noch die E-7 entwickelt – und zwar fertig – und gegen die E-M1 antreten lassen. Die E-7 war nicht schlechter, und manches konnte sie besser (vor allem eben den Phasen-AF) aber die Technik war ausentwickelt. Die E-7 wäre dann definitiv die letzte ihrer Art gewesen. Deshalb haben sie beschlossen, statt der E-7 die E-M1 auf den Markt zu bringen. Und die Kamera wurde ein Erfolg.

Übrigens war auch die E-5 ein Erfolg. Und zwar sowohl finanziell – die Kamera hat Profit gemacht – als auch am Markt.

Warum wurden dann die FT-Objektive nicht weiterentwickelt?

Sie wurden. Man versuchte fieberhaft, die TopPros mit mFT-Bajonett und Kontrast-AF auszustatten. Sie haben einige Zeit reingesteckt, aber es war technisch nicht zu machen.

Ich habe übrigens sogar gelesen, dass Olympus die SWD-Technik nicht beherrscht habe und deshalb ins Hintertreffen geraten sei. Kann man drüber diskutieren. Das 12-60 und 50-200 mit SWD ist ja bekannt, seinerzeit hatte die E-3 mit diesen Objektiven den schnellsten Autofokus der Welt. (Das war kein Marketingsprech, ich bin damit zu Nikon-Fans gegangen und habe die erschreckt…) weniger bekannt ist das 14-35, das auch einen SWD hat, nur eben “Next Generation”. Das 50-500 von Sigma für FT hat übrigens auch SWD. Der Piezo-Ring-Motor ist übrigens kein Wert “an sich”, was man schlicht daran sieht, dass er mittlerweile so nicht mehr eingebaut wird. (Sigma hat in keinem einzigen neuen Objektiv noch einen Ultraschallmotor drin.) Canon hatte Ende der 80er Jahre die ersten Piezo-Antriebe in Objektive eingebaut. 2012 entwickelte man bei Canon dann die fortschrittliche Methode mit Schrittmotoren, die Olympus schon seit 2003 in die Objektive einbaute. 2016 baute dann Canon eine Kombi aus Piezo- und Schrittmotor ein. So wie im 14-35 von 2008. (der Effekt war, dass die beiden SWD-Optiken an der E-M5 unbrauchbar waren, das 14-35 aber prima ging.) Olympus hat übrigens 2012 bereits das 12-50 mit Linearmotor auf den Markt gebracht.

Generell muss man sehen, dass sowohl FT als auch mFT ursprünglich bei Olympus mit ganz spezifischen Optik-Strategien gestartet sind. Das war ein Ergebnis des völligen Wildwuchses beim alten OM-System, bei dem jedes auch noch so absurde Objektiv gebaut wurde.

Für FT wurden drei Objektivlinien geplant. Standard, Pro und TopPro. Alle sollten möglichst gute Zooms enthalten, die Festbrennweiten entbehrlich machten. Zielgruppe waren nicht “Nerds”, sondern einfach Leute, die fotografieren. Da ja Olympus mit der E-10 durchaus im professionellen Bereich unterwegs war, ging man auch davon aus, dass das E-System Profis anspricht. Und die brauchten eben eine Reihe Brot-und-Butter Objektive. 7-14 für die Architektur, 14-35 und 35-100 für die Studio- und Hochzeitsfotografie, 90-250 für den Fußballplatz. Jeweils für die Leute, die ernsthaft Geld mit der Knipserei verdienten. Die “Pro”-Linie war für die ambitionierten Amateure und die Standardlinie für die Urlaubsfotografen. Aber natürlich war selbst die E-450 mit einem 14-42 noch zu groß für die Jackentasche und das mit dem Liveview – da war dauernd der Spiegel im Weg. Weg damit.

Also wurde mFT entwickelt. Panasonic baute dafür “ernsthafte” Kameras mit Handgriff und kickte alle Oly-FT-Objektive raus – was dazu führte, dass Panasonic bei den Fotografen nie ein Bein auf den Boden bekam. Die G1 war ein Flop. Es gab keine guten Objektive dafür.

Olympus brachte die E-P1. Hübsch, klein, leicht, mit winzigen Objektiven. Die Philosophie war “hübsch, klein, leicht, mit winzigen Objektiven.” Und wenn man fette Objektive anschließen wollte: Bitterscheen, hier haste nen Adapter. Darfst gerne albern auskucken.

Erst als die E-M1 rauskam, gab’s das 12-40 als “lichtstarkes” Zoom und dann kurz darauf das 40-150. Das System begann im früheren “Pro”-Bereich zu wildern. Auch Panasonic kopierte Brennweiten und Lichtstärken der alten “Pros”.

Toshi Terada von Olympus hatte zwischenzeitlich die Portierung der TopPros auf mFT weitergetrieben, so dass das System für die professionellen Kunden weiterhin interessant gewesen wäre. Mit der PEN-F hatte er die Künstlercommunity von Leica angegriffen und Fuji gekontert.

Dann passierte die Katastrophe.

Terada, der Leiter der DSLR-Entwicklung, der die ganzen Entwicklungen vorangetrieben hatte, wurde kaltgestellt. Die Entwicklungsabteilung wurde eingebremst, der Kontakt zu den Kunden wurde unterbunden – es gab eine neue Company Compliance-Regel, dass keine Feature-Requests von Kunden mehr angenommen werden durften. Es wurde lediglich noch eine Handvoll japanische Fotografen gefragt.

Ab etwa 2016, versiegte der stete Strom an Patenten, die die Entwicklungsabteilung von Olympus produzierte, langsam. Einige Entwickler verschwanden von der Bildfläche, die neuen Kameras waren nur noch aufgekochte Zombies der älteren Knipsen. Die lichtstarken Zooms verschwanden wieder in den Schubladen. Bei den Vorstellungen wurde nicht mehr von “Revolutionen” gesprochen, sondern nur noch von “Evolutionen”. Und selbst das war noch geschmeichelt. Zielgruppe waren jetzt die “Nerds”, weil man glaubte, denen ohne Ende Festbrennweiten verticken zu können. Weil die ja alle danach jammerten. “Hübsch” war wichtiger als innere Werte. Der Pro-Markt tauchte nur noch in Werbebroschüren auf. In Europa wurde der Service eingedampft.

FT und mFT sind nicht aufgrund von irgendwelchen systemischen Fehlern oder unfähigen Entwicklern abgestürzt – sondern weil irgendjemand absichtlich den Innovationshahn abgedreht hat.

Und anstatt dass es einen Aufstand gab, wurden diejenigen, die darauf hinwiesen, zu Feinden erklärt und bekämpft.

Und was das Schlimmste war: Ich habe erst mit der E-M10III den Verdacht bekommen, dass da etwas falsch läuft. Vorher war ich Teil dieser Maschinerie und habe es nicht gemerkt. Ich habe all die Hinweise nicht ernst genommen, für Folklore oder für Einzelmeinungen gehalten. Erst als mir Toshi gesagt hat, er dürfe sich nicht mehr mit mir unterhalten, habe ich endgültig kapiert, dass die Titanic mit Vollgas auf den Eisberg zurennt.

29 Replies to “Woran ist FT “gescheitert”?”

  1. Geschichten die das Leben schreibt. Es hätte erfolgreich weitergehen können.
    Es geht weiter.
    Weiter….
    Den Gegenwert eines Kleinwagen hat eine andere Japanische Hersteller Firma mit der ich schon zu Analoger Zeit fotografiert habe erhalten.
    Komisch, es sind die identischen Anfangsbuchstaben O und F, dazwischen ganz viel M.
    Ständige Cashback Aktionen haben mir die Laune genommen. Kaum etwas gekauft, kam eine Cashback Aktion und hat dir finanziell dein Geld oder den Gebrauchtpreis ruiniert.
    Wohin gehe ich, weiter ?
    Ich lasse alles so wie es ist und Nudel das Material herunter.

  2. Wirklich schade um ein tolles System, das auch heute noch unbestreitbare Vorteile hat. Der extremen Effektivität des IBIS, der effektiven Sensorreinigung, dem extremen Wetterschutz, der hohen Schärfentiefe und den Kompjutäischänäl Features der Olys haben die Wettbewerber bis heute nicht entgegenzusetzen.

    Entgegen meinem ursprünglichen Vorsatz investiere ich jetzt doch noch einmal in Oly: Bin gerade auf der Suche nach einer Stylus XZ-2, weil ich eine kompakte Alternative suche und das Knipsen mit dem iPhone echt ein Graus ist. Die modernen Alternativen taugen mir leider nicht: Sony RX100-Serie hat starken Schärfeabfall im Weitwinkel. Leica D-LUX 7 oder 8 sind mir zu teuer als Drittkamera. Und die ganzen anderen Lifestylekompakten haben nur Festbrennweiten. Auch diese Nische bedient der Curryladen nicht mit einem aktuellen Modell.

    1. Schau dir mal die Canon Powershot V1 an. 16-50 umgerechnet auf KB. Der Sensor hat dieselbe Fläche wie ein FT Sensor aber 3:2 Format.

      1. Danke für den Tipp. Aber 1000 Euro für eine Drittkamera, die dann nicht mal einen Sucher hat und bei 50mm im Telebereich endet – da wäre doch eine Leica D-LUX7 interessanter. Bei einem Brennweitenbereich von 20-70mm wäre sie schon interessant.

        1. Die Powershot V1 hat im Gegensatz zur Leica D-Lux 7 und 8 aktuelle Technik drin mit einem sehr guten Autofokus (das sage ich als hauptsächlicher Sony User und auch ehemaliger OM System und Olympus User). Die D-Lux Modelle von Leica basieren auf 10 Jahre alter Technik die neu verpackt wurde. Aber sobald Leica draufsteht kaufen die Leute jeden Schrott.

          Natürlich wäre eine V1 mit einem Standardzoom eine gute Sache. Sie ist halt auf Vlogger optimiert. 16-50 mm ist in der Praxis sehr brauchbar auch wenn es bei 50mm, derStandardbrennweite endet. Immer noch besser als nur 35.

    2. Oliver, die Leica D-Lux 7 / 8 sind etwas modifizierte u. rebranded Panasonic Lumix LX100 resp. LX100-II

      1. So ist es. Leider antiker Wein in neuen Schläuchen zu einem exorbitanten Preis für das was man bekommt. Ich habe die D-Lux 8 recht genau verfolgt aber ne das brauche ich nicht.

  3. Als man sich vor einigen Jahren nun als eigenständiges Unternehmen präsentierte und die Trennung von den anderen Produkten quasi als Befreiungsschlag feierte, da wurden spannende Zeiten angekündigt, da man nun endlich frei und ungebremst das auf den Markt bringen könne, was das bisherige Management aus welchen Gründen auch immer wohl nicht unterstützte.

    Die zusätzlichen Berichte aus unabhängigen Quellen , dass da tatsächlich ein paar tolle Sachen in den Schubladen oder gar im Giftschrank liegen könnten, waren sicher für einige Leute der notwendige Kitt um diese noch eine zeitlang als Kunden zu binden. Auch wenn das wahrscheinlich eh nur uns Nerds interessiert hat.

    Heute 2025 ist das vielleicht noch eine interessante Erinnerung, aber für den Kunden vor der Ladentheke spielt es eigentlich schon keine Rolle mehr, ob der Händler nichts aus dem Regal holen kann was begeistert, weil der Hoflieferant nicht kann oder auch die Stelle des Bremsers nachbesetzt wurde. Die Geschichte wird nicht ein zweites Mal bei den Kunden verfangen, die ist mittlerweile auserzählt. Wir haben am Beispiel des analogen OM-Systems sehen können, was an interessanten Produkten in den Entwicklungsabteilungen verbleibt und es nicht bis zum Kunden schafft, das möchte ich gar nicht in Zweifel ziehen. Aber letztendlich hört man solche Geschichten meistens lieber dann, wenn es sich um eine Marke handelt, welche auch durch aktuelle Produkte einen Reiz auf die Kundschaft ausübt.

    Heute hoffe ich, dass die mFT-Geschichte überhaupt noch iregendwie – egal von wem – weitergeschrieben wird. Wenn es ein mFT-Konsortium nicht auf die Reihe bekommt, von vornherein solch einfache Dinge wie einen Blendenring zu standardisieren und Kompatibilität nur bei den rudimentären Funktionen gegeben ist, darf das auch gerne jemand sein, der das System von Grund auf neu denkt.

  4. Danke für diesen interessanten Einblick, das mit dem Ende von FT hatte ich bisher so nicht gewußt. Aber welche Objektive – abgesehen von den AF- und PF-Linsen am Schluss- vom klassischen OM-System soll den absurd gewesen sein? Das OM-System hatte doch sehr gut, kompakte und interessante Objektive. Zu. Beispiel 21, 24 und 100 mm Objektive mit 2,0 Lichtstärke hatte so auch kaum ein anderer im Programm.

    1. Es ging nicht um die Optiken selbst – die waren gut, die Leute durften ja entwickeln, was sie selber cool fanden – es ging darum, dass einige Optiken nur in winzigen Stückzahlen gefertigt und verkauft wurden. Es ging also nicht um technisch absurd – es ging um wirtschaftlich absurd. Als dann der AF kam, stand man vor einem riesigen Haufen Glas, der nicht elektrifizierbar war.

      1. Da hast du sicherlich recht. Aber gab es diese Optiken mit den winzigen Stückzahlen nicht auch bei den anderen Herstellern? Das wurde doch dann meistens über den Verkauf und Gewinn der Massenprodukte quersubventioniert. Gehört doch irgendwie bei einem großen Programm von Objektiven auch dazu. Das Problem mit “als der AF kam”, hat Olympus natürlich voll und sicherlich auch unvorbereitet getroffen. Das hat Pentax, bei denen war ich zu jener Zeit, deutlich besser hinbekommen. Da wurden bewährte Optiken dann einfach mit dem notwendigen Stangenantrieb ausgerüstet und das Gehäuse bekam ein neues Design. Um da nochmal auf das Anfangs gesagte zurückzukommen, solche Optiken gab es auch z.B. auch bei Pentax. Von dem hervorragenden 5,6/250-600 dürfte die verkaufte Zahl auch überschaubar gewesen sein.

        1. Ich habe keinen Einblick, wie es bei anderen Herstellern lief. Dass Olympus den AF nicht eingeführt hat, lag nicht daran, dass sie ihn verschlafen hätten oder dass sie das nicht gekonnt hätten. Sie waren nur felsenfest der Meinung, AF ist nur was für Knipser, der Profi braucht sowas nicht. It’s not a bug, it’s a feature. Als sie dann festgestellt haben, dass genau das passiert ist, was alle vorausgesagt haben, waren sie bereits unrettbar hinten und haben sich auf Digital geschmissen. Wo sie ganz schnell wieder Marktführer waren. (Tatsächlich!)

  5. Danke für diese Zusammenfassung. Nun als Jemand der E1, E3 und E5 hatte (bzw die E1 immer noch) und auch alle ToprPros kennt (nicht besessen!!) ist des für mich aus Endanwender Sicht so das von der E3 auf die E5 der Sprung nicht so super war und der Markt anfing (grade Canon) wirklich was brauchbares anzubieten. Dann eben SWD und die TopPro, diese Updates waren soweit ich mich erinner auch eine elendige Geschichte – teilweise wurde ja gesagt das es nicht geht weil Mechanik und optische Rechnung und so. An die Situation an der E7 und MFT kann ich mich noch gut erinnern. Hatte echt noch gehofft das die kommt.

    MFT hatte für mich Geburtsprobleme als FT Nutzer. Gut es gab recht schnell das 12-40 und 40-150 2.8 aber es hat für mich viel zu lange gedauert bis das 300mm F4 und auch 7-14 kamen (die hätten min 1 Jahr früher kommen müssen, besser 1.5).

    Dann war für mich der nächste Bruch PEN F und EM1 MKII. Wäre die PEN F nur mit dem Innenleben der MKII gekommen das wäre garantiert ganz anders Ausgegangen.

    Und dann kam der der letzte Versuch EM1X und das 150-400 Dummy hinter Glas (hier auf dem Event in HH). Kamera geil aber etwas veraltetere Technik trotz AI). Das 150-400 – so genial es ist – hat viel zu lange gedauert und die EM1X bekam nicht die AI updates.

    1. Hallo Tim,
      Du erinnerst da sehr viel falsch. Die PEN-F kam ein Jahr VOR der E-M1II, wie soll da die Technik drinstecken? Versuch mal den Akku der E-M1II in die PEN-F zu stecken. Das 300 f/4 kam MIT der PEN-F. Das 7-14 f/2,8 kam bereits ein Jahr vor der PEN-F raus. Das 12-40 kam mit der E-M1 2013 raus. Zu dem Zeitpunkt war noch FT angesagt. Wäre das 7-14 eineinhalb Jahre früher rausgekommen, wäre es mit der E-M1 rausgekommen. Wozu? Da ist die Kristallkugel noch verkauft worden. Und auch das 300 f/2,8. Übrigens zum gleichen Preis wie später dann das 300 f/4.
      Ich habe den Rest Deines Posts gelöscht, weil es hier nicht mehr um diese Firma geht.

      1. Gemäss DPReview:
        Pen-F angekündigt 27, Jan. 2016, verfügbar: März 2016
        OM-D E-M1 Mark II angekündigt 19. Sept. 2016, verfügbar Ende Dezember 2016

  6. Moin Reinhard.

    Hmm also ich hatte mein 300mm F4 aus der allerersten Charge im März 2016 bekommen.. März 2015 hätte es da sein sollen m.M nach.

    Das 7-24 mag jetzt etwas früher gewesen sein. Kann mich nicht genau daran erinnern wann das jetzt effektiv kam.

    Zur Pen F und MkIi ist das aber genau der Punkt. Die PEN F war zu früh. Die hätte eben etwas später kommen müssen um eben die Technik der EM1 MKII zu haben.

    Ähnlich ist es auch bei der EM1X… da hätte man auf die MKIIII warten müssen und zwei TruePic IX verbauen müssen und dann gab es m.M . mit einen EVF mit 3.69MP. Der den Daten des 2.3MP hat. Der lam glaube ich 3-4 nachdem die X erschien. Und mehr Speicher / Buffer…

    1. Man hätte ganz viel ganz anders machen müssen. Hättest Du dann ganz viel ganz anders gekauft? Du sagst ja selbst, Du hattest nie ein TopPro….
      Nur eines: Was genau ist der Unterschied zwischen dem Truepic VIII und dem Truepic IX? Der IX hat ein bisschen mehr Cache drin. Dafür hat man ihm nen kleineren Puffer reingebaut. Ansonsten sind die identisch. Bei Operationen mit kleinen Datenmengen ist er etwas schneller, bei Operationen mit größeren Datenmengen etwas langsamer. Das ist der wesentliche Unterschied. Intern ist der Truepic IX als Truepic 8,5 bezeichnet worden. Und nein, damals war es nicht möglich, die E-M1II-Technik in die PEN-F zu packen, auch Ende 2016 nicht. Ich weiß nicht, wie Du auf diese Idee kommst, das ist Blödsinn. Das wäre technisch möglich gewesen, nachdem für die X das neue Wärmemanagement entwickelt worden ist. Nur ist ab diesem Zeitpunkt bereits jede Weiterentwicklung eingestellt worden. (BTW: Die neuerdings verbreitete Idee, dass die X eine Mittelformatkamera hätte werden sollen ist vollkommener Unfug. Da sollte ein wirklich, wirklich leistungsfähiger Proz rein, deshalb das völlig überkandidelte Wärmemanagement. Aber sie haben dann halt zwei aufgebohrte Altprozessoren reingebaut. Ob die leistungsfähigen Prozessoren nicht geliefert worden sind, oder ob sie irgendwem zu teuer waren – keine Ahnung. Es gab auf jeden Fall einen Prototypen, der alles in Grund und Boden geknipst hat. Nur isser halt nicht in Serie gegangen.)

      1. Ok, ich kenn die Internas nicht. Das ist auch nicht mein Punkt sondern Entanwendersicht.

        Ein PEN F mit dem AF und kein Wetterschutz. Nein danke. Die EM1 MKII hatte eben das was genauere PEN F m.M. Nach fehlte und die EM1 MKII bekam ja all die „guten“ FW Updates. Und genau das hätte hier ben PEN F und EM1 MKII gleich sein sollen. Ob dabei die Hardware in jeden Punkt gleich sein muss ist aus Entanwender nicht relevant. Aber die Basis / Plattform hätte auf dem selben System sein sollen.

        Das gleiche sehe ich auch bei der X. Ob es da noch einen ganz anderen Prozessor hätte geben soll, davon weis ich nix. Und das der IX auch eher 8.5, geschenkt. Punkt ist aber der gleiche. MKIII und X hätte min die gleiche Plattform haben müssen. Halt dual Truepix IX, meinetwegen noch viel höher getaktet, den 3.69MP Sucher der kurz nach dem erschien kam usw.

        Was ich damit sagen will ist: Hätte man seitens Olympus seiner Zeit mehr einen Plattform Gedanken gehabt bei den Kameras, grade eben für „Nischen“ Pen F und X, dann wäre m.M.der Erfolg am Entanwender Markt auch anders /grösser.

        Und ähnlich ist es eben mit dem 300er F4. März 2016 war etwas zu spät um damit am Entanweder Markt einen wirklichen Vorsprung zu bekommen. Denn ab so Ende 2016 Anfang 2017 kam ja bekanntlichermassen Sony in die Füße und das Ende kenne wir ja.

        Für mich ist als Kunde ist das eine Kette von vertanen Chancen aus die Olympus nicht mehr raus kam.

        Und as Ich die TopPro nicht besaß war rein $ . Über Olympus UK seinerzeit konnte ich aber immer an die ran kommen und habe auch entsprechend mit allen fotografiert und getestet. Mein Interesse lag aber eh nur bei 150, 90-250 und 300 mit beiden Konvertern…

        1. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du etwas mehr Sorgfalt in Deine Posts stecken würdest. Die sind ziemlich schwer zu lesen. (Und einen Entanwender kenne ich nur als 2CV-Fahrer.) ich denke, Du hast Deinen Punkt und Deine Auffassung klargemacht. Wie Du einerseits den technischen Hintergrund komplett negierst, aber andererseits sehr konkret andere Technik in den Kameras verlangst, ist mir zwar absolut nicht klar, aber ich muss ja nicht alles verstehen.

    2. Als die PEN-F erschien, konnte man sich ein Spiegelei darauf braten. Die wurde schnell so warm, dass es richtig unangenehm war. Das änderte sich durch das erste Firmwareupdate. Bei namhaften anderen Herstellern bekamen auch Jahre später noch wesentlich größere Gehäuse Probleme mit der Abwärme. Der PEN-F hat ein 12-45mm F4.0 gefehlt. Nicht jeden überzeugte das Jonglieren mit den kleinen Festbrennweiten und die vorhandenen kleinen Zooms fühlten sich halt nicht so wertig an.

      Die Heatpipe der E-M1X hätte man stärker bewerben sollen. Denn wer selbst in der Akku-Schublade keinen Vorteil für sich erkennt, hätte dann vielleicht mehr Verständnis für den festverbundenen Griff gezeigt.

      Die E-M1 II kam verdammt früh. Nicht nur Michaela Poliza war ja mit unausgereifter Firmware unterwegs bei seinen Eisbären, sondern auch Eric Scheuermann zeigte noch Wochen später Poster von mit Farbpulver beworfenen Models (JPEG OOC) auf denen man dunkle Trennkannten zwischen den Farbübergängen sah. Bei Auslieferung waren dann die Ergebnisse top, nur der Sucher war leider anfangs grünstichig.

      Ich denke trotz aller Kritik im Nachhinein, wären wir heute froh, wenn nochmals den „Kaufanreiz“ und die „Perspektive“ – auch wenn sich diese nicht erfüllte – von damals neu erleben könnten.

      Der Fairness halber sollte man sich vielleicht eingestehen, dass man auch nicht besser dran wäre, wenn das geliefert würde, was in den Foren stets gefordert wird. Was hier fehlt sind die Berufsfotografen, die Werkzeuge einfordern, die Amateure finden das dann eh geil, weil es halt Pro ist. Das aktuelle Wischiwaschi und der Versuch es in einer Nische jedem recht machen zu wollen ist aus meiner Sicht der Weg in die Sackgasse. Denn ob die, welche heute noch Beifall spenden, zu den treuesten Kunden zählen, wäre mal zu hinterfragen.

      1. Nach meinen Informationen aus erster Hand bekam Poliza eine fix-und-fertig eingestellte Kamera in die Hand – da ist der Eisbär, draufhalten, durchdrücken. Dass die Schärfe trotzdem nicht gepasst hat, lag nicht an der Kamera. (Aber warum bezahlt man auch einen Canon-Mann dafür, Olys in die Gegend zu halten…) Unabhängig davon war die Kamera tatsächlich nicht fertig. Ich habe mit einer Kamera der ersten Serie echt wilde Dinge erlebt. Und nein, auch bei Auslieferung hatten die ersten Exemplare Probleme – und erst mit Firmwareupdates wurden die beseitigt. (Außerdem durfte die Kamera ProCap mit FTs erst nach massiven Protesten bekommen.)

  7. Ich habe noch einige FT- Objektive, die ich noch sporadisch nutze, wie z.B. das 50-200SWD, das 2.0/50 Macro, oder die Sigma Makros 2.8/105 und 2.8/150.
    Ich betreibe intensiv Naturfotografie, bin GDT Mitglied und halte auch Vorträge vor größerem Publikum, auch schon damals.
    Ich habe damals mit dem Nikon- System gearbeitet. D200, D300, D600, mein meist genutzes Objektiv war das Nikkor 4/200 AF-D Makro.
    Dann habe ich mir zusätzlich die E30, später die E5 mit den oben genannten Sigma Makroobjektiven zugelegt, wegen des IBIS und des Klappdisplays, diese Innovationen hat Nikon ja lang ignoriert.
    Ich bin aber nie ganz auf Olympus FT umgestiegen, warum?
    – Es gab von Olympus keine langbrennweitigen Makroobjektive, die beiden Sigmas hatten deutliche Schwächen im Gegenlicht (Inzwischen sind Sigma Objektive Top!) Die Micro Nikkore waren optisch deutlich besser.
    – Die Bildqualität: Damals wiesen schon Aufnahmen ab ISO 800, wegen des kleinen Sensors, deutlich sichtbares Rauschen auf und die Rauschfilter und Programme waren nicht annähernd so gut wie heute. Meine Nikon Kameras waren in dem Punkt deutlich sichtbar besser.
    – Die Sucher der E30 und der E5 waren im Vergleich zu den sehr guten und hellen Nikon- Suchern, einfach eine Zumutung, man konnte die Schärfeebene nicht so gut erkennen, der AF war ja noch nicht auf dem heutigen Level.
    Was sehr gut war:
    Die hochwertigen Olympus Objektive, waren durch die Bank optisch besser als meine auch hochwertigen Nikkore.
    (11-22, 14-54, 2.0/50 Macro, 50-200SWD)

  8. Und wann war es nochmal, daß sich ein US-“Großinvestor” in das Board von Olympus hineingeklagt hatte?

    Natürlich hat die Akte mit dem Verkauf von Foto und Mikroskopie einen Sprung nach oben gemacht. Wobei…. wodurch entstand Olympus….
    Aber gut, ich muss bei solchen Dingen immer an die Eröffnungsszene von Pulp Fiction denken: “Und am Ende, wenn du mit Cocktail an der Bar in der Karibik sitzt, wirst dir sagen: Alles richtig gemacht.”

    1. Irgendwas mache ich falsch. Die Voerstellung, mit irgendwelchem alkoholhaltigem, bunten Zeug an einer Bar zu sitzen und mir die Birne zuzudröhnen, während leichtbekleidete Mädels versuchen, dem alten Sack den Inhalt der Geldbörse abzuluchsen, schreckt mich ab….

  9. Von technischer Seite sind aus meiner Sicht noch weitere Punkte hinzuzufügen, falls der Artikel mal ein Revival erfährt:
    d) Zu hohes Auflagemaß: Ein 4:3 Seitenverhältnis, zusätzlich der seitlich schwingender Porospiegel und dieser 4 mm dicke Glasstapel aus der E-1 brauchen einfach viel Platz. Vergleichen mit der Sensordiagnoale hat FourThirds daher ein sehr großes Auflagemaß. Alles jenseits der ~40 mm Brennweite (bzw. 80 mm KB-equ.) muss daher als Retrofokus ausgeführt werden. Das kostete Geld, ist schwerer und größer Im Weitwinkel wird es sogar richtig groß und schwer. (Die Sony A350 hat gezeigt, dass man den Porosucher gar nicht für LiveView braucht. Und das Moire in einer D70 oder *istDS hat auch nur wenige gestört.)
    e) Exotische Sensorhersteller. Kodak und später Panasonic hatten immer Rauschprobleme verglichen mit Sony und daher war das Format schlechter, als es physikalisch bedingt nötig war. Warum hat man an Sony festgehalten? Oder ist es Olympus Sensor-Elektronik gewesen? Eine E-600 rauscht deutlich mehr als eine E-5, obwohl evtl. der gleiche Sensor drin ist.
    Auch wundert es mich, dass nie eine Foveon-4/3s DSLR gab. Sicher nur für Landschaft bei Basis-Empfindlichkeit interessant. Wäre aber ein Alleinstellungsmerkmal gewesen.
    f) AF-System. Ich weiß bis heute nicht warum, aber Nikon und Canon sind in Sachen DSLR-Fokus verglichen mit Olympus (und Minolta/Sony, Pentax, …) bei Schwachlicht teils einfach eine andere Welt. Mit der E-30 / E-5 wurde das AF-System dann langsam tauglich, vor allem auch in Sachen Feinkorrekturmöglichkeit.

    Den Sucher würde ich lustigerweise gerade als besonders gut hervorheben. Nutze die E-5 heute noch gerne für MF-Optiken (wenns auch mal laut sein darf) und finde den Sucher mit der ME-1 echt super. Bei gutem Licht trifft man damit die Schärfe.
    Und eine AF-technisch sauber justierte E-330 ist nach wie vor eine gute Kamera, auch wenn ich die Auto-ISO-Funktion echt vermisse. Vielleicht auch eine Nostalgie-Frage.

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