
Der Kölner Dom ist bekannt? Jo. Selbst Excire findet den Kölner Dom in meinem Fundus sogar ziemlich zuverlässig, obwohl der unter “Sehenswürdigkeiten” gar nicht hinterlegt ist. (Ich habe gefragt, ob man die Freitextsuche kriegt, wenn man die Erstellung der albernen Stichworte abschaltet – nein, leider nicht. Man muss den Quark erstellen lassen.)
Der ist alt. Da ist doch sicher jedes Urheberrecht abgelaufen? Denkste. Da gibt es das sogenannte “Richter-Fenster”. das ist erst knapp 20 Jahre alt und der Künstler lebt noch. Eine Bildagentur hatte von einem Fotografen Fotos mit diesen Fenstern in den Katalog genommen und der Künstler hat die Agentur verklagt. Die wollte sich auf den Fotografen rausreden, wurde aber vom Gericht dazu verdonnert, dass sie sich selber drum kümmern müssen.
Damit sind diese tollen Klauseln “Der Fotograf versichert, alle Rechte an dem eingereichten Kunstwerk zu haben” vom Tisch. Wenn ein Plattformbetreiber ein Foto, das wer auf sein Profil eingestellt hat, kommerziell verwendet und dann das Model, das da drauf ist, Schotter sehen will, dann muss der Plattformbetreiber zahlen. Der kann sich dann an den Fotografen halten, aber das ist dann die nächste Nummer.
Ach ja: ganz nebenbei hat auch das Domkapitel die Agentur verklagt. Denn auf den meisten Bildern war einfach nur der Dom von innen zu sehen. Nur – der Dom ist “Privatbesitz” und wer da drin ist, darf zwar knipsen, aber nur für private Zwecke. Kommerzielle Zwecke brauchen ne Lizenz – und die hat sich der Fotograf gespart.
Was lernen wir? Wenn man kommerziell unterwegs ist, fragen. Noch mal fragen. Zettel unterschreiben lassen. Location Release. Alles wo ne Tür vorne dran und eine Mauer oder Zaun außenrum ist, ist kein öffentlicher Grund, also muss man fragen, ob man knipsen und was man damit machen darf.
Ich hatte letzthin eine Influencerin in der Bude, die nichts Eiligeres zu tun hatte, als alles abzuknipsen und dann ohne zu fragen bei Insta ne Story draus zu machen. Die darf das nächste Mal am Eingang ihr Handy abgeben…
“Die darf das nächste Mal am Eingang ihr Handy abgeben…”
Fotos bzgl. der Privatsphäre eines fremden Menschen machen?
Laut Wiktionary (Bedeutung Nr. 2) handelt es sich um:
https://de.wiktionary.org/wiki/Voyeurismus
Ich würde solchen Leuten solange ein Hausverbot erteilen,
bis alle diese Fotos aus dem Internet gelöscht wurden.
ne Story bei Insta ist meistens nach 24 Stunden Geschichte. Manchmal sind sie ein paar Tage länger Online, aber in dem Fall waren die Fotos und Videos nach 24 Stunden wieder aus dem Netz.