
Die Þjórsá (isländische Aussprache [θjour̥sau], deutsche Transkription Thjorsa) ist ein Fluss im Süden Islands. Mit ihren 230 km ist sie der längste Fluss der Insel. Das Einzugsgebiet der Þjórsá umfasst 7.530 km² oder 7,2 % der Gesamtoberfläche von Island. Zum Namen des Flusses heißt es im Landnahmebuch: „Þórarinn hieß ein Mann, der Sohn des Þorkell … Er kam mit seinem Schiff in das Þjórsárós (das ist die Mündung der Þjórsá). Er hatte einen Rindskopf auf dem Bug und danach ist der Fluss benannt.“ (Wikipedia)
Das Titelbild ist ein Foto über das Delta der Thjorsa in Richtung Eyjafjallajökull. (Das ist der böse Vulkan, der 2010 für kondensstreifenfreien Himmel und spektakuläre Sonnenuntergänge in Deutschland gesorgt hat.) Die Thjorsa ist auch für einen tollen Wasserfall zuständig, den Dynkur – da gibt’s aber keine Straße hin. Die anderen Wasserfälle hat man der Thjorsa durch Stauseen und Kraftwerke ausgetrieben. Dafür ist die jetzt zuständig für die Bewässerung einer ganzen Gegend sowie für gelegentliche Überschwemmungen.
Die Gebirgsflüsse in Island führen oft große Mengen Sediment mit – Gletscherabrieb – und die Gebirge in Island sind ja Vulkane und keine Faltengebirge wie in den Alpen. Flußkieselfelder wie in der Isar habe ich in Island nicht gesehen.
Der Effekt ist, dass man selbst auf Google Maps einige Flußdeltas an der Südküste von Island mit Erstaunen ankuckt. Der Fluß bildet aus den Sedimenten phantastische Strukturen. Die sieht man – siehe oben – vor Ort aber eben nicht. Dafür braucht man sowas:

Genau. So einen lästigen Brummkreisel. Und einen erfahrenen Piloten, denn über diesen Deltas gibt es Seevögel. (Es ist übrigens ne prima Idee, einen amtlichen Geländewagen dabeizuhaben und sich auszukennen, denn so ohne weiteres kommt man nicht an das Delta ran. Das ist gerne sumpfiges Schwemmland. ) Und vor allem Möwen haben keinerlei Respekt vor Drohnen. Die setzen sich da einfach drauf und drücken sie zu Boden oder ins Meer. (Möwen greifen auch Seeadler an, wenn die gerade stören.) Also immer die Drohne und die Möwen genau im Blick halten. Wenn man sich über die Entflechtung der Lufthoheiten geeinigt hat, kann man dann solche Bilder machen:

Das sind keine unscharfen Blumenmakros oder Korallenaufnahmen. Das sind Strukturen, die hunderte von Metern groß sind. Genau das von oben, was man im Titelbild von der Seite sieht.
Wow, das ist mal ne sehenswerte Perspektivänderung. Hut ab auch vor Marios “normalem” Werk, wenns der Brand ist den man im Netz findet. Gibts möglicherweise einen Link zu mehr von obigen Kost?
Nicht nur die Möwen können für Fotografen in Island problematisch werden. Seeschwalben sind zwar klein, haben aber eine sehr klare Vorstellung davon, wer wie nahe ans gut versteckte Nest darf. Sie greifen dann alles an,egal wie groß. Immer im Sturzflug, mit Vorliebe Sonne im Rücken, todesmutig und mit schrillem Schrei auf den höchsten Punkt des Gegners. Ein über den Kopf gehaltenes Stativ hilft dann, gröbere Verletzungen zu verhindern.