
Mittlerweile sind auch die Datenschutzbehörden in Deutschland aufgewacht. Zuckerberg will alle Daten all seiner Plattformen für das Trainieren von Künstlicher Dummheit hernehmen. Man kann – noch- widersprechen, Ob sich Meta dran hält, steht auf einem anderen Blatt.
Ich habe sowohl auf Meta als auch auf Insta Accounts mit einem falschen Namen. Diese brauche ich, damit ich auf beiden Plattformen recherchieren kann. Ich poste dort so gut wie nichts und wenn, dann lösche ich es relativ bald wieder. Mein Aktivitätenprotokoll ist deshalb ziemlich sauber. Den Account habe ich schon seit über zehn Jahren aber außer einem halben Dutzend “Freunde” habe ich dort keine Aktivität.
Was ist nun das Problem mit dem Training von KI? ist doch toll, wenn die KI schlauer wird? Naja, es geht hier um Sprachmodelle, die über Wahrscheinlichkeiten Zusammenhänge herstellen. Diskutiert man auf Facebook zum Beispiel in einem Forum zu einem bestimmten Thema – nehmen wir was harmloses: Ellbogen und Schulterschmerzen rechts. Dann stellt die KI messerscharf fest: User X will seinen rechten Arm heben. Wird nun in anderem Zusammenhang die KI nach User X gefragt, so weiß die KI “X unternimmt große Anstrengungen, seinen rechten Arm auszustrecken und zu heben und hat hierfür sogar in einem Forum um Hilfe gefragt”. Und schon steht das SEK mit zehn Mann vor der Tür.
Dass KI keine Probleme damit hat, Fotos auseinenderzunehmen und neu zusammenzusetzen, so dass die Schwiegermutter, die man harmloserweise auf FB gepostet hat, auf einmal in völlig neuem Zusammenhang in einem KI-generierten Bild verbraten wird , ist ja schon bekannt und oft genug vorgekommen.
Kleines Problem: selbst wenn Meta sich an den Widerspruch hält, und um die eigenen Beiträge drumrum trainiert – die Gesprächspartner haben nicht widersprochen. Und selbst wenn man die eigenen Fotos ausgeschlossen hat – wenn wer anders die Fotos postet, sind sie nicht mehr geschützt. Immer vorausgesetzt, Meta interessiert sich überhaupt für den Widerspruch und macht nicht einfach “berechtigtes Interesse” geltend – was sie bereits gemacht haben und nur durch ein paar Aktivisten ausgebremst wurden.
Ich werde meine Fake-Accounts behalten, werde meine geringen Aktivitäten dort komplett einstellen und dann darf Zuckerberg gerne meinen Account stalken. Obwohl … Eigentlich sollte ich dringend sogar anfangen, dort regelmäßig völlig haarsträubenden Unsinn zu posten. Einziges Problem: irgendwer nimmt das dann vermutlich ernst, spätestens die KI und dann steht das SEK – siehe oben…
Facebook und Co habe ich zum Glück von Anfang an links liegen lassen. Die Bücher “Zucked” und “Überwachungskapitlismus” haben mich da nur bestärkt.
Frage, interessehalber: Hast du das Fediverse (u.a. aber nicht nur Mastodon) auf dem Schirm? Irgendwie interessant für dich?
Nein, ich habe zwar überall Accounts – X, FB, Insta – aber ich poste dort nichts. Wenn ich partout was “raushauen” will, mache ich es hier. PeerTube habe ich mir mal angesehen, aber die Kosten für eine PeerTube-Instanz, mit der ich auch streamen kann, sind so hoch, dass ich mit der Kombi Vimeo / YouTube, die ich derzeit habe, weit billiger wegkomme. Der Rest des Fediverse interessiert mich nicht. Ich poste ja in den asozialen Medien nicht nur nichts, weil ein paar Milliardäre oder Staatsanwälte Unfug damit anstellen könnten. sondern weil ich nicht wüsste, wozu.
Bin bei dem ganzen Social Media amerikanischer Machart (Zuckerberg, Musk etc) aus Überzeugung nicht dabei.
Auf meinen Smartphones ist das ganze Benachrichtigungsgeblinke und gebrumme ebenfalls deaktiviert.
Wenn jemand etwas von mir möchte, muss er mich anrufen.
Irgendwie wäre es schön wenn die Tech Bros von der EU mal verdonnert würden vernünftig Steuern zu bezahlen, vermutlich werden es Fr. von der Leyen & Co. mangels Rückgrat nicht dazu kommen lassen.
Der Versuch gegen KI anzugehen, ist doch eher ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn ich heute was ins Web stelle, dann muss ich davon ausgehen, dass ein anderer es verwurstet. Selbst wenn ein paar der großen Konzerne freundlicherweise den Anschein erwecken, sich an EU-Vorschriften zu halten. Das Internet kennt keine Grenzen und was irgendeine Krauterbude in Fernost, Afrika oder sonstwo außerhalb meines Blickfelds (der Typ aus der Wohnung nebenan?) mit meinen öffentlichen Daten macht kann ich nur dadurch beeinflussen, dass ich überlege was ich selbst ins Netz stelle. Macht das ein Kumpel, Kollege, Veranstalter oder die Ex liegt das Kind eh im Brunnen und wenn ich auf Dienstreise nach Shanghai bei rot über die Ampel latsche oder was weiß ich denn … Wenn ich auf dem Oktoberfest besoffen in meiner Kotze liege, dann kann ich später vielleicht noch dagegen klagen, dass das im Netz zu finden ist. Aber es ist drin und entzieht sich fortan meiner Kontrolle. Ich kann nur aufhören mich sinnlos zu besaufen um das zu vermeiden. Meine Begleiterin achtet dann noch darauf, dass das Dekolleté nicht zu tief oder der Rock zu kurz ist oder ich suche mir gleich eine andere Partnerin, die für meinen Arbeitgeber kompatibel ist.
Stellt keine Fotos von Minderjährigen ins Netz, ungefragt auch keine Eurer Angehörigen und Freunde. Seid fair zu Euren Models, auch wenn Ihr die Erlaubnis habt. Mehr kann man eigentlich nicht machen.
Selbst wenn ich nur ein Schiff fotografiere, stehen da Menschen an der Reling. Vielleicht taugt die KI schon jetzt dafür zu erkennen, dass Familie Schmidt für 3-Wochen auf Kreuzfahrt ist und die Panzerknacker räumen dann die Hütte aus. Wenn nicht jetzt, dann ist es bis dahin nur ein kleiner Schritt.
Die Trennung von Social-Media (böses Web) und meiner Homepage (über die ich noch glaube Kontrolle zu haben) kann man eigentlich getrost vergessen. Das können noch ein paar Experten differenzieren, aber für die Masse macht es leider keinen Unterschied. Wenn man sich an Zuckerberg & Co abarbeitet (ich habe auch FB die Nutzung meiner Daten für KI verweigert) ist das vielleicht fürs Seelenheil eine Befriedigung, aber es ändert halt rein gar nichts.
Es gibt zwei Extreme. Ich resigniere und kümmere mich überhaupt nicht mehr (zumindest um meine eigenen Daten) oder nehme generell an keinen Aktivitäten im Web mehr teil. Letzteres wäre aber auch eine Akzeptanz oder Kapitulation. Was wenn Dich Dein zukünftiger Arbeitgeber oder der Beamte bei der Passkontrolle später, naja nicht so viel später, verdächtig findet, weil man gar nicht im Web präsent ist?
Klar kann ich nur noch Katzenfotos posten, weil das alle machen und ich dann in der Masse untergehe. Wenn ich hingegen schreibe, dass ich ein Problem damit habe, dass Menschen im Mittelmeer ersaufen oder keinen Zugang zu sauberem Wasser oder Medikamenten haben, bin ich vielleicht schon nicht mehr vertrauenswürdig, linksextrem oder gar potentieller Terrorist. Was, wenn wie in China Kameras an jeder Ecke hängen? Abwegig? Ich denke was in London aufgestellt ist reicht schon vollkommen aus. Ja, das ist ein Rechtsstaat. Aber wie schnell auch „Vorzeigedemokratien“ kippen können, rückt ja immer mehr in unser Bewusstsein. Was machen wir dann? Uns verstecken, nicht mehr die eigene Meinung äußern? Das ist für mich die größere Gefahr, als ein vermeintlicher Besuch vom SEK, weil ich bei denen im Raster auftauche. Wie sehr lasse ich mein Leben von KI im Web oder Kameras auf der Straße oder in allen möglichen Anwendungen (Autos, Zutrittskontrollen) einschränken? Wenn selbst Journalisten sich nicht mehr trauen einfach einen Artikel zu verfassen und stattdessen anfangen zu überlegen, ob das in ein paar Jahrzehnten noch alles als korrekt angesehen wird, weil das ja schon ohne KI jederzeit und auf Dauer abrufbar für jeden ist, dann ist das für mich schon der Anfang vom Ende.
Man muss lernen mit KI zu leben. Auch der Vorsichtige wird nicht vor den negativen Erfahrungen damit verschont werden. Gefährlich ist allein der Glaube, dass man das als Einzelner noch kontrollieren kann. Der Bewerber mit den Partyfotos auf Facebook ist nicht mehr der Depp, das ist Standard. Es braucht nun einen weiteren Schritt, Betriebsräte und Belegschaften, die nicht mehr akzeptieren, dass das gegoogelt wird oder eine Rolle spielt. Naiv? Ja, vielleicht. Aber solange es die Kollegen geil finden, weil Kalle beim Blaumachen von seinem Chef mittels Facebook oder Insta erwischt wurde, sind wir schon Teil davon. Auch wenn Kalle uns durch sein Fehlen ans Bein pinkelt und wir seine Arbeit mitmachen müssen.
Das “Geschäftsmodell” von Social Media ist simpel: Lass die Kunden dafür zahlen, dass sie den Content liefern dürfen. Man macht die Profilneurose der Menschen zur Gelddruckmaschine. Und nein, es zwingt Dich nicht mal wer, Katzenfotos zu posten. Du kannst es einfach komplett bleibenlassen. Ist legal. Wen interessiert Deine Meinung zu Boat People? Welchen Unterschied macht das, ob Du da was dazu postest oder nicht? Du betreibst mit Deinem Post nur das Geschäft des Plattformbetreibers. Du zahlst und lieferst. Ja, Du darfst Deine eigene Meinung äußern, solange Du damit nicht wem auf die Zehen trittst, der die besseren (Staats)Anwälte hat. (Und das SEK vor der Tür zu haben findet man nur solange unspannend, bis die eigene Tür eingetreten wurde.) Ideal ist eine Meinung, die möglichst viele Antworten provoziert – denn das ist wieder Content für den Plattformbetreiber.
Und “Gefährlich”. KI ist nicht gefährlich. Es sind die Menschen gefährlich, die denken, sie hätten mit KI die perfekten Angestellten: kosten nix, können alles und das auch noch viel schneller. Und dem kann man entgegenwirken. Indem man zeigt, wie dumm KI ist. Dass KI (LLMs) weit mehr Kosten verursacht, als sie einspart. Denn irgendwann muss auch die KI gezahlt werden. Denn die Leute, die Milliarden in diese Technologie stecken, wollen diese Milliarden mit viel Zinsen wiederhaben. TANSTAAFL.
Das Bild oben ist KI-erzeugt. Eigentlich wollte ich einen Zuckerberg haben, der von einem Rudel Tyrannosaurier gejagt wird. Da hat sich die KI geweigert – das entspräche nicht ihren Richtlinien.