
Das ist der älteste Leuchtturm Islands. Erbaut 1878. Der Leuchtturm war oktagonal, 4,5 Meter Durchmesser, einen Meter dicke Wände. Der Leuchtturm war 6,2 Meter hoch und neben der Laterne wohnten darin noch zwei Leuchtturmwärter. Raum ist halt in der kleinsten Hütte. Nach neun Jahren war Schluss mit der kuscheligen Hütte, ein Erdbeben ruinierte erstmal die technischen Installationen und ein ganzes Eck des Berges, auf dem der Leuchtturm stand, fiel ins Wasser, so dass der Leuchtturm nur noch zehn Meter von der Kante entfernt stand.
Daraufhin bauten sich die beiden Leuchtturmwärter in sicherer Entfernung von der Küste beim nächsten Hügel ein Häuschen. Wenn sie also den Leuchtturm warten mussten, latschten sie jedes mal die 500 Meter zum Turm und schraubten dran rum. Das war im Winter etwas lästig – viel Schnee und unebenes Gelände.
Also sind sie auf eine geniale Idee gekommen:

Sie haben sich aus dem Lavazeug was rumlag einen Weg gebaut. So grob nen Meter breit und 500 Meter lang. Und damit sie den ganzen Raffel nicht immer durch die Gegend schleppen mussten – der Leuchtturm brauchte in der Saison 16 Barrel Öl, also 2560 Liter – haben sie sich noch dazu unterhalb des Leuchtturms einen Schuppen gebaut. Steine lagen ja rum.

Wie man sieht, ist die Konstruktion denkbar simpel: Eine Mauer außen, eine Mauer innen. Fertig.
Das ging ne ganze Zeit lang gut, aber 1905 drohte der ganze Leuchtturm über die Klippe zu springen und man baute den neuen Leuchtturm – praktischerweise gleich beim Haus des Leuchtturmwärters. Der ist jetzt der älteste Leuchtturm Islands:

Mittlerweile gibt’s keinen Leuchtturmwärter mehr, der Turm ist elektrifiziert und automatisiert. Das eine Haus ist die Touristentoilette und eine Ausstellung (derzeit geschlossen) das andere ein Cafe (derzeit geschlossen.) Und natürlich ist unten ein großer Parkplatz für Busse.
Den alten Leuchtturm baute man ab und die Reste sieht man im Titelbild.
Mittlerweile gibt’s in Island jede Menge Leuchttürme. So ziemlich an allen Ecken. Manche davon sind absolut unspektakulär:

Das ist Knarrarósviti, erbaut 1939. In der Saison kann man angeblich sogar hochsteigen.
Wer sich die Wochen nimmt, um die Tour über die Ringstraße zu machen, kann sich Leuchttürme ohne Ende auf die Speicherkarte bannen. Hier mal ne grobe Liste…
Hallo Reinhard, der Beitrag über den Leuchtturm hat mir gefallen – wie auch die anderen Island Beiträge. Island ist für mich interessant nachdem wir nur mit Rucksack und kleinem Zelt zwei Wochen dort gewandert sind. Wild zelten zwischen der Lava war da noch möglich.
Gruß Lutz