
Jo. In Island kann es schneien. Überraschung. Und zwar waagrecht. Der Schnee bleibt nicht auf den Autos, sondern an den Autos. Ja, geht auch konventionell, dass es da mal nen halben Meter Schnee hinhaut. Aber hier gab’s eben viel Wind und viel Schnee – und ein paar Höhenmeter weiter dann eben Regen.

Das Wichtigste Utensil ist, neben angepasster Kleidung, die Streulichtblende. Sonst ist man die ganze Zeit nur am Putzen. (Hinweis an die Marketingabteilung der Currys). Und wieder hat sich die Überlegenheit des 14-35 gezeigt – da ist die Streulichtblende größer als beim 12-40.

Ein bisschen Einsamkeit. Allerdings sollte man immer berücksichtigen – Island lebt vom Tourismus. An den “Must Knips” – Punkten gibt’s Visitor Center und ausgebaute, riesige Parkplätze mit elektronischen “Parkuhren”. (Hinweis an die Betreiber: Wenn der Schnee waagrecht fliegt, kommt der auch in die Unterstände rein und dann sind kapazitive Touchscreens zwar hübsch aber schwer zu bedienen.)

Hier haben wir die Silfra-Spalte zwischen Amerika (rechts) und Europa (links). Die ist ziemlich lang und teilweise mit Wasser gefüllt. In dem Wasser kommen neuerdings gehäuft Taucher vor. Da wo kein Wasser ist, kommen gehäuft Chinesen vor. Hier ist die Spalte relativ naturbelassen, ein paar Meter weiter, nach einem vereisten kurzen Abhang, gibt’s einen zwei Meter breiten Plattformweg aus Holz. Hoch edel. Der alte Schotterweg verleitete wohl dazu, ins Gemüse rechts und links abzuschweifen.

So sieht das von der anderen Seite aus. Fisheye. Wenn die Linien in die Mitte laufen, sieht man davon nichts. Wie gesagt, der “naturbelassene” Abschnitt ist nur ein paar Meter lang. Das Fish zieht ihn in die Länge.

Der Öxarárfoss in der Sifra-Spalte. Da gibt’s extra ne Plattform zum Knipsen und Selfies machen. LiveND. Für jemand, der norwegische Wasserfälle gewohnt ist, ist das hier mehr so Spielkram – und siehe da, anscheinend ist der sogar seinerzeit künstlich angelegt worden. Nicht, damit die chinesischen Touristen hier die Selfies machen können, sondern damit die Leute, die hier ihre Versammlungen abgehalten haben, was zu Trinken hatten. An der Stelle war nämlich auch die Hinrichtungsstätte, nachdem die norwegischen Könige die Herrschaft über Island im 13. Jahrhundert an sich gerissen hatten. Vorher wurden die bösen Buben einfach nur für vogelfrei erklärt. Aber ab 1262 kehrte die Kultur ein. Frauen wurden hier ersäuft, Männer enthauptet, Hexen verbrannt und Diebe gehängt.
Zurück zum schlechten Wetter.

Was war die häufigste Kamera, die ich bei den anderen Touris gesehen habe? Die DJI Osmo Pocket. Die übrigens nicht wetterfest ist. Was den meisten Leuten anscheinend egal ist.

Auf der Ringstraße wieder zurück. Jo. Das ist eine vierspurige Autobahn mit Tempolimit 90km/h. Mehr darf man in Island nirgends fahren. Entsprechend sind die Lambos Mangelware. Viele Teslas sieht man. Aber an der Tankstelle sind die Steckdosen meistens verwaist:

An den gegenüberliegenden Zapfsäulen sind alle belegt. Das ist übrigens nicht “partielle Farben” sondern das kuckt wirklich so aus.
Und zum Schluss noch was Nettes: Das Restaurant “Duus” am Hafen in Kevlavik:

Lecker.
Alte isländische Weisheit:wenn dir das Wetter nicht passt, fahr ein paar Kilometer oder warte 15 Minuten. Dann ist es anders. Nicht zwingend besser, aber anders. Wer lieb zu den Trollen ist, hat häufiger Sonne 😉