Herr Rymann, Head of Business, laut seinem Mailfooter bei der OMDS GmbH, laut seinem LinkedIn-Eintrag bei der OMDS Corp beschäftigt, hat mir aufgrund meines Blogbeitrags von vorgestern eine freundliche Mail geschrieben. Wo ich denn die Zahlen herhätte.

Ich habe ihm nochmal in einer langen Mail angeboten, mit mir zusammenzuarbeiten.

Dann kam eine Mail, in der er auf dieses Angebot nicht eingegangen ist, sondern lediglich geschrieben hat, er sei interessiert daran, dass ich keine falschen Infos über die Firma verbreiten würde und dass er sich nicht wieder mit mir in Hamburg treffen wolle.

Also habe ich ihm folgende Quellen geschickt:

Photographx Anfang 2024

Photografx August 2024

Hier noch ein Screenshot vom August:

Man richte sein Augenmerk auf die Grafik rechts unten: Der blaue Schnörpfel da rechts unten, das ist der Marktanteil von OMSystem. 5%. Wenn ich da genau messe, sind es sogar weniger.

Im BCN-Ranking hat natürlich OMSystem wohl nie 25% Marktanteil gehabt. Aber Olympus hat ihre Kamerasparte seinerzeit mit 25,4% Marktanteil verkauft.

Da Herr Rymann mir Nachhilfe in Sachen journalistische Sorgfaltspflicht gegeben hat, nämlich dass man seiner Meinung nach auch in persönlichen Meinungsartikeln Quellen angeben und verlinken sollte, habe ich das nun gemacht.

Ihr habt’s schriftlich: Die Marketingstrategie von OMDS ist megaerfolgreich. Es ist vor allem ein Erfolgskonzept, kritischen Journalisten solche Mails zu schreiben. Vor allem im Vorfeld der Präsentation von neuen Produkten, die für den Marktanteil wichtig sind. Da muss man das unbedingt machen. Besser schlechte Presse als gar keine.

Und doch wieder KI: Ich habe den Copiloten gefragt, wo das Zitat herkommt. Es “wird oft dem amerikanischen Schriftsteller und Humoristen Oscar Wilde zugeschrieben.” Da werden ein paar Iren stinkebeleidigt sein. Und “Humorist”? Ich vermute, da hat der Copilot Wilde und Twain durcheinandergebracht.

Titelbild: Trondenes Historiske Senter in Harstad. Ich habe Excire nach “Das Bildnis des Dorian Gray” gefragt. Und da hat er mir das hier ausgespuckt. Außerdem übrigens noch ein Foto von Niklas Nischke von 2016 als er noch Olympus Visionary war und lange Haare hatte. Da sah er nämlich exakt wie Oscar Wilde aus. Woher Excire weiß, von wem der Dorian Gray ist und wie der aussah – keine Ahnung.

Update: Zu meinem Umgang mit Quellen, bitte hier und hier lesen.

14 Replies to “Mail von OMDS”

  1. “…auch in persönlichen Meinungsartikeln Quellen angeben…”
    Wenn eine geäußerte Meinung als vermeintlicher oder tatsächlicher Fakt daherkommt ist eine Quellenangabe immer gut.
    Unsere Gesellschaft leidet gerade massiv darunter, dass viele Menschen ihre Meinung äußern in einer Art und Weise, dass diese Meinung wie ein Fakt daherkommt, obwohl das Geäußerte nachweislich falsch ist. Aber einmal in die Welt gebracht setzen sich diese Quasi-Fakts (oder auch “alternativen Fakten”) in den Köpfen der Empfänger fest.
    Das reicht von persönlichen Banalitäten über Aussagen wie “Impfen nützt eh nix” bis hin zu Behauptungen über Zahnarzttermine von In- und Ausländern durch ausgesprochen ambitionierte Lobbyisten/Spitzenpolitiker.
    Dbzgl. empfehle ich gerne das Buch von Florian Aigner “Die Schwerkraft ist kein Bauchgefühl – Eine Liebeserklärung an die Wissenschaft”. Und eine Liebeserklärung an das grundsetzliche Belegen von Aussagen.
    Was mich wundert ist jedoch, dass der “Head of Business” offensichtlich die Zeit hat (oder eine/n MitarbeiterIn damit beauftragt), regelmäßig deinen Blog zu lesen und alle Aussagen zu überprüfen.
    Und noch viel mehr wundert mich, dass in der entsprechenden Firma die Daten nicht bekannt sind. Kennen die nicht selber ihre Marktanteil-Entwicklung?
    Nimm es als Kompliment, dass du ihnen so wichtig bist, dass sie hier (nahezu) täglich mitlesen.
    Und vielleicht kannst du ihnen ja eine Rechnung für Controlling bzw. Marktanalyse stellen, wenn sie die Zahlen nicht selber zusammentragen können?!

    Dies ist alles ganz ausdrücklich nur meine Meinung – ohne Anspruch auf wissenschaftliche Belege!
    Dipl. Phys. Martin W.

    1. Volle Zustimmung – also auch meine Meinung!
      Danke für deine Empfehlung. Das Buch von Florian Aigner werde ich mir zulegen.
      Dipl.-Ing.(FH) Klaus R.

    2. Im Prinzip hast Du recht. Wenn es aber um allgemein bekannte Dinge geht – eben zum Beispiel, dass der Marktanteil von OMDS dramatisch geschrumpft ist oder die Existenz der Schwerkraft – und ich einen Artikel zum Thema “warum ich in den nächsten Tagen weniger schreibe” verfasse, dann dachte ich, ich muss da keine Quellenangabe liefern. Denn prinzipiell bezieht sich fast jeder Satz auf Dinge. So zum Beispiel Dein Halbsatz zu Zahnarztterminen. Keine Quellenangabe. Wer hat in welchem Zusammenhang bei welcher Gelegenheit geschrieben oder gesagt “Impfen nützt eh nix”?
      Lies mal einen Leitartikel einer großen deutschen Zeitung. Ich habe da noch nie eine Liste mit Quellenangaben gesehen.
      Ich habe jetzt einen beliebigen, frei zugänglichen Spiegel-Artikel genommen. Zwei Links. Einer geht zu einer Stichwortsuche beim Spiegel, ein anderer zu einem Spiegelartikel hinter der Paywall. Also keine externen Quellen.
      Ich habe in meinen vielen Jahren bei der Tageszeitung nicht eine einzige externe Quelle angegeben. Man hat eine anständige Recherche gemacht, Namen genannt, falls die Gesprächspartner damit einverstanden waren und fertig. Dass ich von einem MdEP dann mit einem Anruf aus dem Politikressort geschmissen werden konnte, weil ich geschrieben habe, was er gesagt hat, hat mich damals noch erstaunt. (Dafür gibt es übrigens keine Quelle, die ich verlinken kann, weil darüber nie von der betroffenen Zeitung berichtet wurde – und auch der MdEP hat natürlich nirgends im Internet begeistert erklärt, dass er jetzt einen Journalisten gef**** hat.)

      1. Ich hatte einmal einen Journalisten der FAZ angeschrieben, in dessen Artikel ich eine Unschärfe festgestellt hatte. Dabei habe ich auf einen kurz zuvor erschienenen Artikel im Spektrum verwiesen, bei dem man sich durch Studium der angegebenen Quellen ein umfassendes Bild schaffen konnte.
        Darauf kam prompt und sehr nett eine Antwort, deren die Quellen betreffenden Teil ich zitiere:

        Was die Quellen angeht, haben wir nicht die Möglichkeit, das in einem solchen Rahmen zu tun.
        Ich bedaure das, aber das ist bei der FAZ nicht üblich.
        So bemühe ich mich, möglichst alle Quellen, aus denen ich zehre, wenigstens im Text zu benennen.
        Die Kollegen von Spektrum haben es da besser, und es ist, zugeben, für den interessierten Leser auch hilfreicher.

        Es scheint mir also überzogen, Quellenangaben bei einer persönlichen Meinungsäußerung zu fordern. Gleichwohl möchte ich Martin W. beipflichten, dass in heutigen Zeiten, in denen wilde Behauptungen in die Welt gesetzt und Lügen mit Meinungsfreiheit legitimiert werden sollen vielleicht ein positives Vorleben nicht schaden kann.

        Grüße

        Joachim

  2. Hallo Reinhard, wie kam es aber zu dieser Aussage in Deinem Beitrag,
    “Sie haben ja gezeigt, dass sie mit ihrer Strategie einen durchschlagenden Erfolg haben. Immerhin haben sie es geschafft, von 25% Marktanteil zum Startzeitpunkt bis auf knapp 50‰ zu kommen.”?
    Viele Grüße
    Ulrich

      1. Ha ha, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die Promille hatte ich übersehen. Sehr schön gemacht. Daumen hoch.

    1. Ich habe mich das auch gefragt und dann aber genauer geguckt. Reinhard hat uns “ausgetrickst”(?). Statt 5% schreibt er 50‰ . Auf den ersten Blick habe ich gedacht, wow, von 25 Prozent auf 5 Promille – Wahnsinn. 50‰ sind aber 5% und damit der Wert, der in Reinhards Grafik unten rechts angezeigt werden.

      @Reinhard: Du wunderst dich aber nicht wirklich, warum Herr Rymann nicht mit dir zusammenzuarbeiten möchte, oder? Ich meine mal im Ernst: Mit der Penetranz und dem Sarkasmus, mit dem du auf OMDS (oft zu recht) einhaust, kann er diesen Vorschlag ja gar nicht ernst nehmen. Wenn das dein ehrliches Ansinnen wäre, müsstest du auf eine konstruktive und rein sachliche Ebene in der Kommunikation kommen und aufhören, bestimmte Personen vorzuführen.

      1. Du hast natürlich recht. Von der Perspektive von Herrn Rymann aus ist allein das Ansinnen, mit mir zusammenzuarbeiten, fragwürdig. Aber ich probier’s halt immer wieder. Die Nummer mit den seltsamen amerikanischen Kopien zum Beispiel hätte man sich sparen können, wenn ich – genauso wie die anderen – die Erlaubnis bekommen hätte, die Manuale zum Download anzubieten. Nö – alle dürfen, der Wagner nicht.

  3. …und dass er sich nicht wieder mit mir in Hamburg treffen wolle.
    Bedeudet das im Umkehrschluss, dass er lieber nach Rocksdorf kommt? 🙂
    SCNR

  4. Der Hinweis zum Hamburger Gericht erscheint mir von weitem eher wie eine Drohung “wehe du schreibst nochmals was mir nicht passt und das eine Möglichkeit zur Klage enthält”. Natürlich wird er seine Zahlen kennen, aber Ry versucht nun Regeln durchzudrücken wie Quellenangaben, die er sonst nirgends einfordert, damit die schlechten Zahlen nicht weiter verbreitet werden. Hier ist wahrscheinlich einer der ganz wenigen Orte, wo man etwas dazu lesen kann. Woanders existiert die Firma nicht mehr wegen fehlendem Newswert oder wird nur als Werbung erwähnt.

    Dabei wäre es so einfach: Bloss die Kameras rausbringen, die vor langer Zeit versprochen wurden. Wenn ich aufgewärmte Ware will, kann ich sie gebraucht zum Tiefpreis kaufen. PS: Zuverlässiger sollte die Ware auch wieder werden. Abgefallene Teile gehen gar nicht. Batteriefachdeckel und Daumenauflagen sollten doch möglich sein. Mit den Gerichtsaufwendungen hätte man ein paar Kisten mit diesen Teilen auf Vorrat anlegen können.

    Quellenangaben wären aber wirklich interessant bei den Mails von OM, nämlich welcher Komiker die Inhalte erfindet. Dass es wohl KI ist, werden sie kaum zugeben.

  5. Das Einzige was Herr Rymann damit erreicht ist, dass OMDS bald überhaupt keine Erwähnung (jenseits von bezahlten Influencern) mehr findet. Ist ja nicht so, dass Reinhards Blog in Kreisen der Fachpresse völlig unbekannt wäre.

    Wer riskiert es da noch über eine Firma, die in Printmedien quasi nicht mehr vorkommt, vielleicht noch ein paar Sätze im Web zu verlieren? Merkt doch von der Masse niemand mehr. Reinhards Seiten sind die einzigen neutralen Informationsquellen im deutschprachigen Raum. Daher verwundert es mich auch nicht, dass Herr Rymann Zeit findet diese zu lesen. Der stetige Versuch diese abzudrehen, dem Verfasser Knüppel zwischen die Beine zu hauen und an seiner Glaubwürdigkeit herumzukratzen scheint mir jedoch eher ein Zeichen dafür zu sein, dass da einige Leute bei OMDS mit ihren Aufgaben überfordert sind. Denn so geht man ein solches Problem (egal ob hausgemacht oder nicht) einfach nicht an.

    Was Reinhard zuletzt berichtet und Herr Rymann hinterfragt hat, ist nichts anderes als das, worauf der Fachhandel in den letzten Monaten reagiert. Die Offensive mit den schönen naturholzfarbenen Untersetzern für die OMDS-Produkte ist gefloppt. Quelle: Die Azubis in den Läden, die mal die Vitrinen feucht durchgewischt und das Zeugs in einen Karton unter den Verkaufstresen geparkt haben. Vitrinenplatz bringt noch immer einen gewichtigen Teil an Umsatz, da stellt man keine Ladenhüter rein.

    Es ist auch Schnuppe in welchen Proentgrößen OMDS nun exakt an Marktanteil verfügt. In D-A-CH werden sie von potenziellen Kunden nicht mehr wahrgenommen und in nicht wenigen Läden wird vom Kauf sogar aktiv abgeraten, solange es sich noch um unentschlossene Kunden handelt. Mir als Alt-Kunde kann es Wumpe sein, wenn Herr Rymann mit seinen Umsätzen in Asien oder sonstwo zufrieden ist – auch wenn sein Interesse sich ja ebenfalls auf Europa richten sollte. Seine Auftritte im Web waren jedenfalls nicht von der Art, dass er reihenweise überzeugte Kunden hinterlassen hätte. Im Gegenteil, was er dort teilweise verbockt hat, wurde hier wieder gerade gezogen. … und ohne die Durchhalteparolen und das gegenseitige Mutzusprechen in der hiesigen Community (also fernab des Werksforums, der nicht stattfindenden Werks-Stammtische) hätten wohl noch mehr Leute ihr Geraffel in der Bucht versenkt. Mir geht es um die Verfügbarkeit im Fachhandel in D-A-CH und nicht auf der Firmenwebseite, welche über Nacht einfach aus dem Netz verschwinden könnte. Das ist das Einzige was für mich zählt!

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