OM-1-Bugs

In den letzten Wochen habe ich wieder viel fotografiert – auch mit der OM-1. Und dabei sind mir Dinge untergekommen, die ich jedes Mal treu und brav an OMDS Hamburg reported habe – aber eben leider keine Lösung bekommen habe.

Bug in der Fokussteuerung von FT-Objektiven.

Die Situation: Ich hatte bei Foto Mundus ein 14-54 “wie neu” erworben, habe mich gefreut wie Schnitzel und war damit unterwegs. Das Ding hing an der E-M1II, an der OM-1 das uralte Pana 14-42 zum Test.

Erstaunen: Die E-M1II weigert sich, im Weitwinkel auszulösen. Bei Tele kein Problem, auch alles scharf, aber zwischen 14 und 23mm geht gar nichts. Heller Sonnenschein, Kontrastkanten ohne Ende. Also mal zwischen OM-1 und E-M1II die Objektive getauscht, siehe da, die OM-1 macht keine Zicken, sie löst sofort aus. Beide Kameras S-AF und Auslösepriorität aus.

Kleines Problem: die Fotos aus der OM-1 sind grob unscharf. Genauer: der Vordergrund, auf den gar nicht scharf gestellt war, ist scharf, der Mittelgrund, auf dem das Feld lag und bei dem die Kamera freundlicherweise grüne Kästchen gezeigt hat, ist unscharf.

Der Rest des Tages ging mit Vergleichen und verschiedenen Menüeinstellungen drauf. Schließlich war klar: Die OM-1 kümmert sich nicht darum, dass etwas tatsächlich scharf ist.

Blöderweise trat dieser Fehler nur bei exakt diesem Objektiv auf, das ich dann an Mundus als defekt zurückgeschickt habe, die mir auch anstandslos mein Geld zurücküberwiesen haben. Aber ganz offensichtlich ist bei der OM-1 da ein “Check” weggefallen, der bei der E-M1II noch drin war. (Kommentar des Supports: Schicken Sie uns das Objektiv. Wir können das zwar nicht reparieren, aber schicken sie mal. Natürlich auf ihre Kosten. Und die Kamera. Damit wir das hier testen können.)

Das nächste Problem war der S-OVF, wenn die Kamera an einen PC mit Capture angeschlossen ist. Der funktioniert nicht mehr. Will man im Studio also sehen, wo man hinfotografiert – Modus M, Beleuchtung durch Blitz – muss man den Night-LV aktivieren, der die Kontraste steigert und man dann bei Porträts immer noch Licht draufbrät um die fiesen Schatten im Gesicht loszuwerden, die da längst nicht mehr sind. Oder umgekehrt, man denkt, der Hintergrund ist längst abgesoffen – und auf dem fertigen Bild sieht man dann – leider verloren, da hätte man locker noch ne Blende Licht wegnehmen müssen. Ach ja, die OM-1II kann das.

Die OM-1II kann auch, wie alle anderen Kameras, Bilder in der Kamera drehen. Das ist ziemlich wichtig, wenn man nach unten oder oben fotografiert. Die OM-1 1.7 kann das nicht.

Und ja natürlich, S-AF+MF, da kann man das MF nur über’s Menü loswerden. Generell +MF einschalten oder es bleiben lassen.

Und um den Rote-Augen-Vorblitz abzuschalten reicht das Super Control Panel nicht mehr aus, man muss ins Hauptmenü. Bildmodus anpassen – geht nicht mehr im SCP.

Und der Zoomrahmen im Video – unbezahlbar für alle, die FullHD drehen. Übrigens für Naturfilmer der Knüller, weil sie dann auf einmal eine unglaubliche Reichweite mit ihren Objektiven erreichen. 100-400 mit Zoomrahmen sind wir bei unglaublichen zwei Metern Kleinbild. Frei Hand. Ohne Telekonverter oder so. Bei 1,3 Metern Nahgrenze. Da kann ich mit einer Vergrößerung bis zu 0,8x mit eineinhalb Meter Abstand filmen. Mit deutlich größerer Schärfentiefe, da ich ja nur einen kleinen Teil des Sensors, also einen “lächerlichen Winzsensor” nutze. Da sieht man im Sucher Dinge, die man mit 4K nur am PC in Vollauflösung sehen könnte – wenn man sie, weil man sie vor Ort nicht gesehen hat, denn überhaupt gefilmt hat. Können die ganzen alten Kameras. Nicht die OM-1 und auch die OM-1II nicht. Die OM-5 kann noch.

Warum? Die Funktionen liegen rum. Die Knipsen sind nicht billig. Warum sind sie nicht drin?

Warum?