Gastbeitrag von Andy
Vorweg: es gab immer noch kein digitales Wechselobjektiv-System von Olympus auf dem Markt und Four Third war nicht mehr als eine wenig fassbare Ankündigung.
Das Treffen sollte dieses Mal in Österreich stattfinden, und da Österreich für seine Berge bekannt ist, gab es im Vorfeld zum Treffen schon ein wenig Spaß, ein User aus dem Flachland fragte vorsichtig nach, ob man denn Anfang Mai in den Bergen nicht noch Winterreifen benötige …. aber seine Sorge war mehr als unbegründet, auch wenn wir uns durchaus bereits in den Bergen befanden, das Wetter war doch eher
sommerlich, was uns zum Fotografieren natürlich entgegen kam.
Das “Malle-Format” hat sich bewährt und sollte beibehalten oder gar ausgebaut werden, wir trafen uns also wieder über mehrere Tage und der Schwerpunkt lag wieder auf dem Fotografieren, womit diese Art der Usertreffen endgültig festgeschrieben war. Um das ganze noch zu steigern, hat das österreichische Forums-Department für uns einen ganzen Gasthof organisiert, wir konnten uns also ausbreiten.
Auch wurde extra eine Internetleitung zur Verfügung gestellt (was zu der Zeit noch kein Standard in so einem Gasthof war!) und wir bauten uns ein eigenes, kleines Netzwerk auf. Auch Olympus beteiligte sich und stellte einen P-400 Drucker zur Verfügung, samt Papier und Druckfolien. Aber vor allem auch wieder mit Kameras und diversen Zubehören (vor allem Vorsatzkonverter).
Auf dem Programm durfte der Besuch der nahen Burg Hohenwerfen natürlich nicht fehlen. Die dort stattfindende Greifvogelschau stellte den doch recht gemütlichen AF der E-10/E-20 auf eine harte Probe, bei geübten Fotografen kamen dennoch brauchbare Resultate heraus (aus heutiger Sicht eigentlich undenkbar….)
Natürlich war der Tcon-300 hier sehr gefragt aber auch die E-100 wurde mit Erfolg eingesetzt. Ganz spontan kam dann abends die Idee nach einem Fotowettbewerb auf, was auch auf zukünftige Treffen abfärben sollte. Eine “völlig unbeteiligte” Jury sollte am Ende des Treffens Bilder in drei Kategorien bewerten.
Der nächste Höhepunkt war der Besuch der Eisriesenwelt. Leider war das letzte Stück des nicht ganz so einfache Aufstieg für mein Mädel zu viel, sie amüsierte sich deshalb auf der Gaststättenterrasse mit einem
Vogel, während die Gruppe in die Höhle eintauchte. Das Fotografierverbot konnte leider für uns nicht aufgehoben werden, aber wenn Kameras praktisch kein Geräusch machten und über das Display quasi “aus der Hüfte” geschossen werden konnte….
Und natürlich gab es immer wieder auch Gelegenheiten rund um den Gasthof Motive einzufangen, mache lagen zusammen mit Lene auf der Wiese für Makroaufnahmen oder versuchten die Panoramahinweise von Klaus umzusetzen.
Am letzten Tag präsentierte uns Eric das, was er uns als Neues von Olympus präsentieren durfte. Alle hatten wir gehofft endlich mehr über das Four-Third-System zu erfahren und offenbar wußte Eric zu diesem Zeitpunkt schon einiges mehr über das System. Aber er erklärte uns auch, dass Japaner bei Geheimnisverrat schon mal den kleinen Finger abschneiden würden, und er würde doch sehr an allen seinen Fingern hängen. Im weiteren Verlauf hielt er auf so manche Nachfrage von uns nur schweigend
seinen kleinen Finger in die Luft …. was der Veranstaltung schnell den Namen “Fingershow” einbrachte – ein Name, der in der Zukunft noch Kultcharakter erreichen sollte.
Viel mehr Spaß hatten wir dann bei der abendlichen Bilderpräsentation, ging es hier doch vor allem um die eingereichten Wettbewerbsbilder zu den Themen “Greifvögel”, “Landschaft” und “Menschen”. Jedes Bild wurde besprochen, die Jury sagte ihre Meinung, die Fotografen erklärten ihre Beweggründe und verteidigten sich zuweilen gegen die Vorwürfe der Jury. Dabei wurden immer wieder störende Elemente aufgezeigt, was dazu führte, dass eine Kettensäge als unabdingbares Zubehör in jedem Fotorucksack
eingestuft wurde. Die Kettensäge wurde so der Running-Gag der Bildershow und wurde im Laufe des Abends immer radikaler eingesetzt, nur noch übertroffen davon, dass in einem Bild dann noch ein Bulldozer zur Landschaftsbegradigung eingesetzt werden sollte.
Mitten in der Bildbesprechung platzte dann eine Teilnehmerin in die Runde “ich brauche ganz schnell meine Kamera” und verschwand wieder. Wie es sich herausstellte, war eins unserer Mädels in der Toilette
eingeschlossen und die Kamera wurde benötigt, um die Rettungsaktion per Leiter zu fotografieren – sicherheitshalber wurde der Hausmeister erst informiert, nachdem die Kamera bereit war – ein gutes Foto geht natürlich vor.
Am Ende waren sich alle einig, dass es ein gelungenes Treffen war, bei dem es mit dem Fotowettbewerb auch wieder ein neues Element gab, das für die nächsten Treffen unbedingt erhalten bleiben sollte – mit oder ohne Kettensäge.
Und demnächst berichten wir dann, wie alles GUT wurde.
Ergänzung von Reinhard:
Seeehr lang ists her und seeehr schön war es!