Warum sind echte Profis wichtig?

Ich war richtig verblüfft, welches Echo mein Post zu einer simplen Umfrage eines Berufsverbandes auslöst. Ich jammere seit Jahren, dass Olympus/OMDS die Berufsfotografen im Stich lässt, das hat niemanden interessiert. Aber kaum kommt da ein Berufsverband daher und dokumentiert die Auswirkungen dieser Firmenstrategie, kommt da eine fette Diskussion in Gang.

Ja, das mFT-System hat seine Vorteile. Auch im professionellen Bereich. Sonst würde ich es dort nicht einsetzen. Aber es ist eben mittlerweile der Punkt erreicht, an dem kein Profi mehr in dieses System Geld stecken würde – schlicht weil die Perspektive fehlt. Profis arbeiten nicht mit dem “letzten heißen Scheiß”. Bananenhardware, die beim Kunden reift, kann man sich nicht leisten, wenn man seine Brötchen damit verdienen muss. Die Hardware wird genutzt, bis sie auseinanderfällt. Ich kenne einen Berufsfotografen, der noch vor wenigen Jahren die E-1 beruflich eingesetzt hat. Die war auf einem Stativ für die Passbilder zuständig. Fast 20 Jahre alt? So what?

Profis fragen bei einer neuen Hardware “Bringt mir das Umsatz? Wann rentiert sich das Ding? Ist es billiger, das zu leihen?”

Herr Rymann hat ja beim LiveTalk erklärt, dass OMDS sich selbstverständlich auch um Profis kümmert. Bei den Naturfotografen. Das Thema hatten wir ja schon, es gibt in Deutschland so gut wie keine Naturfotografen, die von der Knipserei leben können. Das ist kein Markt,

Ein Systemwechsel bei Profis – gerade auch und vor allem bei Naturfotografen – kostet viel Geld. Gerade für einen Profi, der nicht einfach seine alten Objektive in die Fundgrube stellen und damit seinen Umstieg finanzieren kann. Die Dinger sind inventarisiert, da muss Mehrwertsteuer abgeführt werden und wenn man die zum Marktpreis verkauft, der meistens höher liegt als der Buchwert, muss das als Gewinn versteuert werden. Berufsfotografen sind also kein echter Markt und die Markteintrittshürden hoch.

Wie machen es andere?

Als die DDR unterging, fuhren Vertreter von Canon in den Osten und klapperten die ganzen Fotografen ab und schwatzten denen Kameras und Objektive auf, notfalls auf Kredit. Die Aktion selbst war nach Abzug der Reise- und Abwicklungskosten eine Nullaktion. Aber der Marketingeffekt war unbezahlbar.

Canon und Nikon unterhalten in den Bundesligastadien Server, die die entsprechenden Fotografen nutzen können, um ihre Bilder schnell an die Agenturen zu transferieren. Das kostet die Hersteller Geld. Sie machen es trotzdem. Warum?

Weil Berufsfotografen wichtig sind. Das sind nämlich die Leute, die Tag und Nacht mit dem Equipment rumrennen und das anderen Leuten unter die Nase halten. Ein Hochzeitsfotograf, der zwei türkische Hochzeiten am Wochenende macht, führt sein Equipment in zwei Tagen 1500 Menschen vor. Der hat im Jahr 75.000 Kundenkontakte. Ein Eventfotograf, der auf einem Festival fotografiert, hat selbst auf einem kleinen Konzert wie Pyras an einem Abend 3000 Kundenkontakte. Ein Naturfotograf, der in der Einsamkeit Kanadas Eisbären fotografiert, hat genau wie viele Kontakte zu potenziellen Kamerakäufern? Null. Zumindest solange Eisbären noch keine Kreditkarten haben.

Berufsfotografen sind Multiplikatoren, die auch noch für das Equipment zahlen. Und NIEMALS beim Kunden über ihre Knipskiste schimpfen. (“Tolle Fotos machen Sie, tolle Kamera, wie ist die?” “Ist der letzte Kack, rauscht wie Bolle, muss ich immer voll tricksen, dass es der Kunde nicht merkt, der AF ist grottig und der Service ist auch Mist.”)

Was wollen Berufsfotografen: Gutes, solides Handwerkszeug. Schnellen Service. Im Notfall Leihequipment. Kameras und Objektive, mit denen man die anfallenden Arbeiten erledigen kann.

Leider kann OMDS nichts davon. Überall wird “Pro” draufgekleistert, aber da ist kaum was “Pro”. Ein mFT- f/4-Zoom ist nicht “Pro”. Eines der Objektive, die ich gerne bei Jobs einsetze ist das 75 1,8 als Notfallersatz für das 35-100. Das 75er ist kein “Pro”-Objektiv.

Durch den Verzicht auf die Berufsfotografen schneidet sich OMDS den wichtigsten Marketingkanal zu Neukunden ab. Ja klar, es gibt Leute mit viel Geld, die mal schnell ne OM-1 mit 150-400 kaufen. Weil’s wurscht is. Das ist nur leider kein Zukunftsmarkt. Denn diese Leute mit viel Geld kaufen auch genauso schnell eine völlig andere Kameramarke, wenn’s gerade hip ist.

Don Powell von Slade. Warum habe ich gerade Slade von 2010 genommen? Die habe ich einmal fotografiert und einmal gefilmt. Don Powell hatte extra neben seinem Platz einen Ventilator und eine eigene Lichtorgel, damit seine Haare fliegen und effektvoll beleuchtet werden. Während der ersten drei Lieder hatte er immer die Fotografen im Graben im Blick und legte eine Showeinlage ein, sobald er eine passende Brennweite auf sich gerichtet sah. DAS ist professionell. Leider hatte ich damals kein 35-100 sondern nur das 50-200. Mit 1/80s wird das natürlich nicht scharf. Für die Zeitung hat das damals gereicht, heute holt man damit keinen Blumentopf mehr.

Diesen ganzen Unfug, der da gerade läuft, haben andere Kamerahersteller längst durchexerziert. Die Konzentration auf den eigenen Online-Handel? Samsung. Die Konzentration auf Leute mit viel Geld, die keine Leica kaufen wollen? Hat Hasselblad mit der Lunar gemacht. Diese absurd teueren Kameras wurden vor allem an Oligarchen verkauft – da ging es vor allem um den edlen Holzkasten außenrum – und drei Jahre nach der Vorstellung auf der Photokina ist die ganze Linie klammheimlich verschwunden. (Wer eine haben will, bei ebay gibt’s gerade eine in Carbon. Inklusive Body-Bag schwarz, echt-Leder, und nachfolgenden Optiken: 55-210mm / SEL55210, 16-70/4 Vario Tessar SEL1670Z, 18-105 SELP18105G incl. Original Verpackungen und Edelholzcase für die Kamera. Auslösungen unter 100. Für 1599,- . Neupreis gesamt vermutlich um die 8000,- also hat jeder “Klick” um die 70 Euro gekostet. )

Die Influencer, die sich als “Profis” bezeichnen und mit YouTube-Kanälen mit drei Videos pro Woche ihre Ansichten verbreiten, sind keine Berufsfotografen. Jeder Berufsfotograf weiß, welcher Aufwand hinter den Videos steckt und dass die Zeit nicht da ist, wenn man von der Knipserei leben muss. Die Youtuber – denn das sind sie, ohne dass das was Schlechtes sein muss – bespaßen Fotografen, die bereits gekauft haben. Mache ich ja auch. Die Anzahl der Leser von pen-and-tell, die keine Kamera haben, dürfte ziemlich exakt Null sein. Wenn ich Werbung für die Olys mache, dann mache ich das dann, wenn ich Events und Hochzeiten “mache” und mit meinem “Fotografierer.com” -T-shirt rumrenne.

Deshalb sind Profis wichtig. Profis sind der Draht zu den Kunden, die die Kameras noch nicht haben. Die mit Smartphones knipsen und der Meinung sind, das ist alles viel besser. Profis können zeigen, dass man mit der Knipskiste mehr kann als mit Smartphones. Vor Ort. Am Kunden. Weil es ihr ureigenstes Interesse ist, das zu zeigen. Weil sie sonst ihren Job los sind.

Warum hilft OMDS diesen echten Botschaftern nicht dabei?????

59 Replies to “Warum sind echte Profis wichtig?”

  1. Hallo Reinhard
    Siehe Paragraph No. 5 in diesem Post: “Berufsfotografen sind also kein echter Markt und die Markteintrittshürden hoch.”
    Was meinst Du exakt damit ? Wenn dem so wäre, warum sollte sich OMDS denn um diesen Markt bemühen ?
    Nicht falsch verstehen bitte ! Ich denke auch, dass das mFT System sich sicher auch für Profifotografen für viele (aber nicht alle optimal) Anwendungsgebiete eignet.
    Beste Grüsse
    Georg

    1. Ich denke das hat Reinhard schon beantwortet. Es geht um die Wirkung als Multiplikator oder neudeutsch Influenzer der Berufsfotografen, deren wert sich aber schwierig in Zahlen für das Controling übersetzen lässt. Wenn man den Bereich der Sportfotografie ausklammert sollte es für OMDS aber schon möglich sein die Voraussetzungen zu schaffen um Berufsfotografen erreichen zu können.

  2. Wenn Samsung nur auf den Online-Markt gesetzt hat, wieso wurde mir die Kamera damals in 2 Photoläden empfohlen, obwohl ich Olympus kaufen wollte? ist es nicht vielmehr so, dass Samsung erkannt hat, dass der Markt bei Smartphones liegen wird? Die NX-1 war jedenfalls ihrer Zeit weit voraus und hat mit den Firmware-Updates nochmals deutlich zugelegt (siehe Bericht dpreview). Auf der Photokina hatte man dafür übrigens eine ganze Halle angemietet.

    1. Die Information mit dem Online-Handel habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, sondern das hat mir der damalige Vertriebsmensch auf der Ringfotomesse erklärt. Gegen Ende haben sie noch versucht in den Fachhandel zu kommmen, aber da war es schon zu spät. Die Kameras waren absolut nicht schlecht, die Objektive auch nicht. Aber Samsung wollte partout die hohen Spannen des Online-Handels einstecken und nicht mit den Händlern teilen. Als dann die Händler anfingen zu verkaufen und sie feststellten, dass dann halt keine 25% mehr bei Samsung hängenblieben, haben sie das Geschäft eingestellt. Gier frisst Hirn.

  3. Nun bin ich kein Voll-Zeit-Berufsfotograf,
    verdiene aber “trotzdem” einen nicht unerheblichen Teil meines Lebensunterhalts mit Fotografie.
    U.a. bin ich ein paar Monate im Jahr als Schulfotograf unterwegs. Dann tatsächlich Vollzeit. Das ist völlig unkreative Fließband-Fotografie, aber ein Butter-und-Brot-Geschäft. Und weil wir (mein Auftraggeber, meine Kollegen und ich) das auf höchstem Niveau anbieten sogar nicht nur Butter und Brot sondern sogar ziemlich dick Aufschnitt obendrauf für alle Beteiligten.

    Mit diesen Aufträgen bin ich tatsächlich einer von denen, die Reinhard vor ein paar Tagen so beschrieben hat: “Die turnen unter Umständen jede Woche vor tausenden oder zehntausenden von Leuten mit ihrer Kamera herum.”

    Das ist nicht übertrieben! Wir portraitieren, je nach Schulgröße und Auftragsart, 300 bis 500 SchülerInnen pro Tag (mein Rekord liegt bei knapp unter 700 an einem Schultag). Und die haben ALLE eine Kamera im Portrait-Abstand vor der Nase. Und schauen in diese Kamera. Und lesen, was da direkt über dem “Loch”, in das sie reinschauen sollen, als Name steht (blinde Menschen sind nur sehr, sehr selten dazwischen, kommt aber vor).

    DAS ist Marketing. Denn den Namen lesen sie. Bzw. das Logo wird gesehen. Immer. Nicht nur flüchtig, sondern sogar sehr konzentriert…
    Und wenn dann irgendwann mal die Entscheidung ansteht, eine eigene Kamera zu kaufen, dann erinnern sie sich bei der Auswahl der Marke evtl.: “Die hat doch unser langjähriger Schulfotograf benutzt – bei den Mengen an Fotos, die der macht, muss die doch gut und zuverlässig sein!”

    Dass hinten auf meiner Jacke OLYMPUS steht ist völlig egal. Auf der Kamera, in die alle schauen, steht oft etwas anderes, weil mir der Auftraggeber üblicherweise seine Kameras in die Hand drückt. Und da steht eben nicht OLYMPUS oder OM-Systems drauf. Weil Olympus / OMDS mit den Firmen, die wiederum gute Deals mit Fotografen machen, keine guten Deals macht. Und das ist für uns in dem Geschäft mega wichtig: der Laden, wo ich kaufe, muss mir ggf. von jetzt auf gleich ein Ersatzgerät aushändigen können (und wollen).
    Grundsätzlich fotografiere ich ja lieber mit unserem kleinen, leichten System. Bei weit über 1.000 Portrait-Fotos pro Tag (inkl. Ausschuss, weil da jemand geblinzelt hat oder blöde geguckt) bedeutet das über 1.000 mal die Kamera stemmen. Und bei den Klapperspiegeln sogar noch extra wegen “chimping”… :-/
    Aber wenn mir der Auftraggeber sein Zeug in die Hand drückt habe ich das zu benutzen.

    Übrigens: der sogenannte “Profi-Service” seitens der Hersteller ist auch bei anderen Marken in den letzten Jahren ziemlich den Bach runter gegangen. Von den Kollegen, die ja alle andere Marken benutzen, höre ich die gleichen Geschichten, wie wir sie seit dem Umzug “unserer” Firma nach Portugal erleben.
    Um so wichtiger ist der Fachhändler in der Nähe, der ggf. aushelfen kann (s.o.).

    Soweit mein Senf für heute.
    Martin

    1. Das stimmt. Aber heute ist es natürlich trotzdem anders weil die Kids fast alle schon ein Smartphone haben, wenn sie vor der Kamera stehen. Und bis sie sich vielleicht eine Kamera ohne Smartphone kaufen, haben sie vielleicht schon 15 Jahre mit dem Smartphone fotografiert.

      1. Michael,
        dieses “Problem” haben alle Hersteller: den schwindenen Markt…
        Aber darum ist es ja besonders wichtig, sich bei den wenigen Kunden, die es ggf. irgendwann noch geben wird, positiv ins Hirn geschlichen zu haben.
        Und was ist da besser geeignet, als positive Erinnerung, als die Betroffenen selber mal “richtig fotografiert” wurden. Wer plant, “ernsthaft” zu fotografieren, wird sich daran erinnern, wie er/sie/es selber mal “ernsthaft” fotografiert wurde. Von Profis.
        Bei der Schulfotografie werde ich nahezu täglich auf mein Equipment angesprochen. Das sind nicht mal 1% der Menschen, die ich da fotografiere. Aber es gibt eben doch noch ein paar Interessierte.
        Deshalb sind Profils als Multiplikatoren in solchen Situationen wichtig.
        jm2c, Martin

  4. Lieber Reinhard,
    was für ein tolles Plädoyer!
    Hoffentlich liest das jemand von OMDS UND zieht auch endlich mal seine/ihre Schlussfolgerungen daraus!
    Gibt es eigentlich noch ein Marketing bei OMDS? Liest das auch DEUTSCHE Texte? (kannst Du vielleicht beim FolyFos beantworten)

  5. Mft und Berufsfotografie, mmn ist dieser Zug abgefahren. Profis wechseln nicht ihr eingespieltes System und Gewicht, Größe und Preis spielen auch keine große Rolle. Ein größere Sensor mit mehr Pixel hat auch einige Vorteile. Ich weiss, kann man auch anders sehen.
    Ich habe viel Freude mit Olympus, bin aber auch Amateur. Und da sehe ich die Zukunft.
    Warum sind junge Leute verrückt nach iPhones, trotz teilweise irrsinniger Preise. Weil die Dinger extrem hochwertig gebaut sind, intuitiv bedienbar und einfach angesagt. Wie kann man den Nachwuchs fürs richtige Fotografieren begeistern ? Vielleicht sollte man einiges aus dieser Technik übernehmen. Schnelles wlan, bessere Displays, kompakte Objektive und vor allen hochwertige Kameras. Viel Metall, wenig Plastik. usw
    Fuji hat eine Marktlücke gefunden, die Nostalgiker. Omd sollte auch die Jugend im Blick haben. Auch wenn uns älteren Herren manches nicht gefällt. Viele Grüße.

      1. Fuji hat 7% Marktanteil bei den Berufsfotografen. Das sind alles keine Nostalgiker. Kein Kunde zahlt, weil Du ne hübsche Kamera hast. Fuji hat so viel Marktanteil wie Hasselblad, Sinar, Leica und Phase One zusammengenommen. Tendenz steigend.

          1. Jaja, die volkstümliche Auffassung… Ja, da sind Mitteformatkameras dabei, aber die meisten sind APS-C. Denn das reicht komplett. Wenn der Kunde nicht aus Prinzipgründen Mittelformat vorgibt, ist es dem wumpe, wie Du das Bild produzierst. Hauptsache es ist das drauf, was er sehen will.

        1. Haben Fuji-Kameras auch so einen effektiven Staubschutz und so einen effektiven Bildstabilisator? Gefallen würden mir die Sachen schon (auch die Objektive, die haben nämlich Blendenringe und sehen weniger nach Spielzeug aus), aber ich habe keine Lust, dauernd den Sensor zu reinigen, und auf die Stabi-Leistung einer E-M5II möchte ich auch nicht verzichten.

      2. Doppelt falsch! Fuji baut zwar einige Retro-Kameras (Neider des Erfolgs sagen dazu “Leica für Arme”), aber eben auch moderne ergonomischere Kameras. Wobei Fuji nicht der einzige Hersteller ist, der Nostalgiker im Sucher hat. Zweiter Pluspunkt und Alleinstellungsmerkmal sind die Filmsimulationen, die für einen Bildstil sorgen den man mit anderen Kameras nur mit viel Nacharbeit hinkriegt. Oder einer Pen-F

    1. Smartphones sind eierlegende Wollmilchsäue!
      Telefonie, Chatten, Video, Fotografieren, Navi, Kochbuch, Kompass, Radio, Fernseher, Ratgeber, Buch, ….
      Und passt in die Hosentasche. Man muss nichts lernen! Es ist einfach, können alle!

      Warum in aller Welt soll man dann noch ein Handwerk lernen? Das ist die eigentliche Frage? Es geht um Bequemlichkeit. Klar mit einer richtigen Kamera und guten Objektiven und Lichtanlage und viel mehr Geld als dein Smartphone kostet und einer entsprechend langen Lern und Übungsphase ( solange wie man in der ehemaligen DDR auf nen Trabi gewartet hat, ok Neuwagenkauf dauert heute gefühlt genauso lang und gebrauchte bekommt man gar nciht mehr) kann man dann richtig gute Bilder machen. Und mit noch mehr Geld steckt man in PC und Software und noch mehr lernen. Man versteht was von der Sache ! Von einer! Fotografieren! Goil!

      Ist doch viel einfacher und billiger sich ein Smartphone zu kaufen, selbst wenn es das neuste iphone ist. Macht doch mit KI hinten dran auch tolle Bilder!

      1. “Kann jeder”. Das Netz ist voll von Anleitungen, wie und was man in den Wischdingern einstellen muss, damit sie machen, was man will – und nicht machen, was man nicht will. Ich kann auf jeden Fall nicht.

        1. Wenn man eine Kamera erstmal in die Hand nimmt, sieht man schnell bessere Ergebnisse.
          Etwas Anleitung und Interesse vorausgesetzt. Da braucht es nicht gleich eine Lichtanlage.
          An meiner Schule gab es eine Foto AG, damals noch mit Dunkelkammer.
          Warum gibt es solche Projekte nicht mehr und warum wird das nicht von Herstellern (OMDS)
          unterstützt.

          1. “Warum gibt es das in den Schulen nicht mehr?” Anderes Thema, aber ganz kurz: Personal- und Zeitmangel. Es gibt durchaus genug Interesse bei den Kids und einige knipsen auch. Ich mache bei meinen SchülerInnen auch gerne Werbung für die Olys, aber die hören lieber auf Influencer (also kaufen Mama und Papa Sony VF) oder nehmen das alte Zeug ihrer Eltern (hier u.a. Pentax SLR und Nikon).

            Zum Thema: Ich verstehe die Argumente und natürlich sollte OMDS die Profis nicht verprellen, dazu gehört vor allem Service, ich hinterfrage aber Mal, ob ein Espen Helland oder Chris Eyre-Walker (der aber mittlerweile anscheinend nur noch filmt) geringere Reichweiten haben als z.B. Hochzeitsfotografen.

          2. Chris Eyre-Walker hat Reichweite bei Menschen, die schon Kameras haben. Hochzeitsfotografen haben Reichweite bei Menschen, die noch keine Kamera haben.
            Ja, es ist tapfer, den Kids die Vorteile der Olys verständlich zu machen. Respekt von meiner Seite. Ich habe öfter mit solchen Jugendlichen zusammengearbeitet. Die haben da stolz ihre Sony oder ihre Canon Spiegellos angeschleppt, mit lichtstarkem Glas. Und dann sollten wir gemeinsam ein Projekt machen und sie sind völlig gescheitert. Und zwar an der hochgelobten Hardware. Ich habe einem dann aus Mitleid ne X in die Hand gedrückt und der wollte sie gar nicht mehr hergeben. Aber dazu braucht man halt ne ganze Sammlung gut versicherter Hartware, die man den Kids in die Hand drücken kann. Welche Schule hat das? Achim aus Hamburg hat über oly-e mal zu Spenden aufgerufen für sein Schuldprojekt. Das übrigens unglaublich erfolgreich war. Aber von Olympus Hamburg kam da gar nichts. Womit sich die Katze in den Schwanz beißt. Mit Marketing in der richtigen Stelle kann man irre Dinge erreichen. Aber mein Plädoyer geht nur dahin, dass man einfach die Leute, die sowieso den ganzen Tag Werbung laufen, wenigstens dabei unterstützt indem man ihnen Zeug liefert, was sie kaufen können. Die wollen ja nicht mal was geschenkt haben….

          3. Das mit der FotoAG sehe ich genauso und die Frage, warum es nicht unterstützt wird, auch. Aber was soll man denn von OMDS erwarten -iIch nichts mehr!

          4. Meine Nichte hat im zarten Alter von 15 mal einen Tag mit meiner alten E-M5 verbracht und war sofort angefixt. Natürlich benutzt sie ihr Smartphone, aber mit ihrer (etwas neueren) Oly hat sie auch jede Menge Spaß …

        2. das ist es ja, nicht lernen , nicht verstehen, nur anwenden was einem vorgegeben wird
          und mit samrtphone ist es entsprechned einfach, ich habe in den letzen 10 Jahren etwa 300- 400 Hundert Tausend aufnahmen gemacht, mit meinem Oly Equipment. Nur etwa 2000 mit einem Smartphone, und das waren hauptsächlich Tafeln bein irgendwelchen meetings bereuflicher Natur. das Das bei Dir noch viel krasser ausfällt dürfte jedem hier klar sein.

      2. Das Ganze hatten wir schon mal in den 1980er Jahren, wo jeder Trottel mit einem Schuhschachtel-Macintosh und einem LaserWriter sich für einen Schriftsetzer gehalten hat. “Desktop Publishing” war das Motto. Mit den Nachbeben haben wir heute noch zu tun, denn gute Typografie muss man inzwischen suchen (und weiß sie um so mehr zu schätzen, wenn sie einem dann doch mal begegnet).

        Auf der einen Seite ist es nett, dass man heute mit DTP auch als “engagierter Amateur” sehr beeindruckende Ergebnisse erzielen kann. Auf der anderen Seite kommt von nichts auch nichts, und es ist ein großer Unterschied zwischen Pröttelei und echtem Können, den man auch sieht (in den krasseren Fällen sofort und in den nicht so krassen, wenn man weiß, wo man hinschauen muss).

        Bei der Fotografie ist es nicht anders. Natürlich ist es schön, wenn mehr Leute die Gelegenheit haben, ihre Eindrücke und Erinnerungen festzuhalten und kreative Ideen umzusetzen, und sei es mit dem Smartphone. Um dauerhaft beeindruckende Ergebnisse zu erzielen, muss man aber trotzdem zumindest zu einem gewissen Grad wissen, was man tut, und das können KI und “computational photography” einem (bisher noch) nicht komplett abnehmen.

        1. Das ist die Demokratisierung der Produktionsmittel. Früher brauchte man, um ein Loch irgendwo reinzubohren, einen Handwerker. Jetzt reicht ne Bohrmaschine. Die Löcher sind vielleicht nicht hübsch, aber es reicht, um nen Dübel reinzustecken und meistens hält das Bücherregal auch und ist nicht allzu schief. Der Heimwerker will das Zeug ja auch nicht verkaufen, sondern nur seine Bücher draufstellen…

          1. Heute muss man zum Aufhängen einer Deckenlampe eine Fachkraft beauftragen (o.k., etwas oT)

    2. “Gewicht, Größe und Preis spielen auch keine große Rolle.”
      .
      Doch, Gunnar!
      Gewicht und Größe spielen eine große Rolle. Zumindest für bestimmte Bereiche der kommerziellen Fotografie.
      Wenn du 1.000 mal am Tag die Kamera stemmen musst, das evtl. sogar viele Tage hintereinander, dann ist es ein gewaltiger Unterschied, ob du eine KB-Kamera, ggf. sogar noch mit Spiegelkasten und Hochkantgriff, samt entsprechend großen Optiken stemmen musst oder eine von unseren kleinen Kameras.
      .
      Und bei wieder anderen Jobs kommt eine PEN-F bei den Menschen, die du fotografieren sollst, einfach viel besser an, als ein riesiger KB-Trümmer mit gigantischem Zoom drauf. Aber da ist Fuji ja inzwischen auch gut dabei…

      jm2c, Martin

      1. Ehrlich gesagt weiß ich jetzt nicht, was es z. B. an einer Sony A7wasweißich groß zu stemmen gibt. Die ist nicht größer oder schwerer als eine 1-er oder X-Olympus und mittlerweile bringt Sony superleichte f2,5-Festbrennweiten.
        Und warum machst du noch Werbung für Olympus? Bezahlt dir Olympus was dafür? macht Olympus überhaupt noch Kameras? Also.

        1. Hallo “Chessman”.
          Das ist nicht die Form Kommunikation, die ich hier sehen will. Persönliche Angriffe solcher Art dulde ich nicht.
          Ansonsten:
          Die A7IV wiegt 658 gramm. Die OM-1 wiegt 600gr.
          Ein 12-40 f/2,8 wiegt 382gr
          Ein Sony 24-80 f/2,8 gibt’s nicht. also nehmen wir ein 24-70 f/2,8 mit 886gr.
          Also 982gr gegen 1544gr. Weniger Brennweite. Und 500 Euro teuerer.
          Wenn DU 1000mal eine Kamera stemmst, dann sind 600gr Welten. Wenn Du da drüber diskutieren willst, hast Du das noch nie gemacht. Du merkst selbst hundert Gramm.

          1. Danke, Reinhard, dass du das mal ausgerechnet hast…
            😉
            Der Physiotherapeut, der mich hin und wieder geradebiegt, geht davon aus, dass ich ca. 2 bis 3 kg mehr Muskelmasse in der linken Schulter habe als in der rechten.
            Das ist bei vielen Menschen so, weil viele von uns ungleiche Belastungen haben. Aber beeindruckend fand ich das trotzdem, als er mir das sagte.

  6. Nur mal so am Rande…Red35 aka Jimmy Cheng hat aktuell ein Video auf YT veröffentlicht, was für Objektive OMDS bringen sollte…der verdient sein Geld hauptsächlich mit Fotografie…und musste sich jetzt eine Pana GH6 zulegen, weil seine Agentur die Mindest MP von 20 auf 24 MP geändert hat…
    Gruss
    Landus

  7. Ach Reinhard,
    Dies
    “Ein Naturfotograf, der in der Einsamkeit Kanadas Eisbären fotografiert, hat genau wie viele Kontakte zu potenziellen Kamerakäufern? Null. Zumindest solange Eisbären noch keine Kreditkarten haben”
    Ist eine sehr einseitige Sichtweise. Natürlich brauchen die Eisbären keine Kreditkarten. Tausende potentieller Olympus-Kunden haben sie, wenn sie Vortragssääle füllen und Bildbände oder Kalender kaufen.
    Ich habe deutlich mehr Geld für solche Dinge ausgegeben, als für Konzerte oder Sportveranstaltungen (letztete besuche ich nie). Wohlwollend nahm ich auf, wenn der Vortragende mit Olympus fotografierte. Mein Idol fotografiert aber mit Nikon. Trotzdem bleibe ich bei Olympus, weil das System für mich passt. Ja, ich sehe die Naturfotografen eher als Multiplikator, denn die Sport-, oder Eventfotografen. 2017 beim Stones Konzert in Zürich könnte ich weder sagen, ob Profifotografen überhaupt anwesend waren, mit welchem System sie fotografierten, geschweige denn, was am Rücken auf ihrer Jacke stand. Meine Aufmerksamkeit galt hier anderen Dingen.
    So gesehen ist es mir vielleicht wichtiger, mit welchem Equipment der Naturfotograf unterwegs ist, dessen Vortrag ich gerade besuche und den ich in der Pause oder danach befragen kann. Ich fotografiere weder Hochzeiten, noch Bands beim Auftritt. Von da her geht es mir am Allerwertesten vorbei, Mit was jene Fotografen arbeiten.

    1. Ach Stefan, (sobald jemand mit “Ach” gefolgt von meinem Vornamen anfängt, bin ich geneigt, den Post in die Rundablage zu verschieben.)
      Lies Dir Deinen Text mal durch. Deine Argumentation hat genug Löcher um eine ganze Eisbärenherde durchzutreiben und wenn man sie wörtlich nimmt, ist sie schlicht unsinnig. Eisbären füllen Vortragssäle und kaufen Bildbände und Kalender? Und wie Du selbst bestätigst: gegenüber Kamerabesitzern sind die “Naturfotografen-Influencer” wirkungslos. Sonst hättest Du ne Nikon. Es geht bei meinem Artikel um Neukunden und nicht um die Bekehrung von Fanboys.
      Meine letzte Erfahrung mit einem Oly-Naturfotografen und seinem Vortrag war übrigens, dass der Saal zu etwa 6% gefüllt war und die Veranstalter zwar in allen Kanälen seit Wochen Werbung gemacht und die gesamte Stadt plakatiert hatten. Aber die Aktion trotzdem fettes Minus gebracht hat.
      Ich habe übrigens selbst schon auf einem Naturfotofestival einen Vortrag gehalten. Und niemand hat danach sein Kamerasystem gewechselt. Sie sind nur nach dem Vortrag zu mir gekommen und haben sich zeigen lassen, wie man das an ihrer Kamera einstellen kann. Die einzigen, die grob wussten, wie das geht, waren die Oly-Besitzer. (Anekdotische Evidenz ist für allgemeine Aussagen wertlos.)

      1. Tja, da käme es nun auf die Größe des Saales an, um die 6% einschätzen zu können.
        Beim vergangenen Mundologia Festival war Adrian Rohnfelders (Olympus Ambassador) Vortrag im Runden Saal sofort ausgebucht, sodass noch ein Ersatztermin gesucht werden musste. Nun fasst der Runde Saal lediglich 350 Besucher. Ich wage dennoch die These, dass diese annähernd 700 Besucher der beiden Vorträge mehr Interesse am Equipement hatten, als die 1000 der türkischen Hochzeit.
        Demnächst ist bei dir in der Nähe, in Erlangen, das Fernweh Festival. Ganz tolle Vorträge. Adrian Rohnfelder ist mit einem Seminar vertreten und OMDS wohl mit einem Stand. Mit Sicherheit ist das Festival für Outdoorfotografen und Reisefreudige eine sehr informative Veranstaltung.

        1. Du sitzt genau dem gleichen Irrtum auf, wie diverse Marketingstrategen. Du denkst, Deine Blase wäre die Welt. Nein. Ist sie nicht. Niemand kennt Adrian Rohnfelder. Niemand kennt mich. Außerhalb von großen Fotografenevents ist die Nachfrage nach Diavorträgen lächerlich gering. Ich habe einmal meinen Aufenthalt in Zingst um 24 Stunden verlängert. Sobald die Fotografen weg waren, hat sich niemand, absolut niemand mehr für Fotografie interessiert. Hat auch was.
          Marketing für Fanboys ist was für Idioten. Fanboys zahlen ja sogar dafür, dass sie an einer Werbeverkaufsveranstaltung teilnehmen dürfen, was an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten ist.
          Es geht darum, an Neukunden ranzukommen. Und da langt es nicht, zu zeigen, “Ich bin der Held, ich fotografiere auf der ganzen Welt mit Equipment, das Du Dir nicht leisten kannst, Zeug wo Du nie hinkommst.” Neid ist kein Gefühl, das Sympathie für eine Marke erzeugt.
          Aber ich denke, das kann ich Dir nicht begreiflich machen. Manche Blasen sind gegen Argumente bestens gepanzert.

  8. Alle Berufsfotografen, denen ich in den letzten 15 Jahren begegnete bin, benutzten CaNiSo Boliden, die mir allesamt zu groß und zu schwer waren. Einer kam mit einer Fachkamera (Architekturfotografie) und einer kleinen analogen Nikon. Das war der Einzige, dessen Bilder mir Respekt abgenötigt haben. Gekauft hab ich nichts davon, weil es nix für meine Zwecke war. Olympus fand ich eher ein Spielzeug. Aber hübsch. Gekauft habe ich Olympus dann wegen dieses Blogs und weil ich hier Argumente für die Marke gefunden hatte. Will damit sagen, eine Herde Dampfplauderer und Halbkönner wiegen einen, der sachlich argumentiert und bei dem es ein für und wider gibt nicht auf. Leider ist das Netz voll mit Schönschwätzern, die eher abschrecken. Wer zu dick aufträgt überzeugt nicht.

    1. Natürlich sind Berufsfotografen eine Referenz für die technische Qualität , Zuverlässigkeit und den Service einer Kameramarke.

    1. Ich habe mich durch den Bericht gekämpft. Man soll über Tote nicht schlecht reden, aber symptomatisch für den Umgang mit der Kamera ist, dass er sich beschwert, dass das Daumenrad oben sitzt – und nicht dort, wo es bei der Canon ist. Und bei der Blitzsteuerung beschwert er sich über schlechte Belichtungsmessung. Als Beispiel zeigt er ein Bild eines Typen, der sich einen Laptop vor’s Gesicht hält und dessen eine Handseite ausgefressen ist, weil er von der Seite mit einem Blitz drangeschossen hat. Das hat mit Blitzsteuerung nichts zu tun, sondern mit Unkenntnis über die Ausbreitung von Licht. Sprich: Basics. Habe ich leider öfter gesehen bei Journalistenkollegen, dass sie sich auf die Blitzsteuerung ihrer Kameras verlassen und denken, das reicht. Kann man ihnen allerdings nicht vorwerfen, es hat ihnen niemand beigebracht. Als ich mal vor Publikum einen Blitzkurs gehalten habe, ist der Journalist, der eigentlich nur gekommen ist, um den Kurs für den Veranstalter zu dokumentieren, die ganze Zeit dageblieben und hat mich hinterher gefragt, wie er seine Nikon einstellen muss.
      Der Autor des verlinkten Artikels hat noch einige Knaller rausgehauen, an denen man sieht, dass er das System nicht verstanden hat und einfach nur dachte, er kriegt eine Canon in klein und leicht und billig und besser. Das ist ein Irrtum – mit FT kann man völlig anders fotografieren und man muss es auch. Und nein, er hat nicht mit TopPros fotografiert, sondern hat sich nur drüber beschwert, dass das 300 f/2,8 so teuer sei.
      Wegen der Stückzahlen: Die Seriennummern sind fortlaufend. Nach den Seriennummern auf meinen Objektiven sind verkauft vom: 14-35: 10.000, vom 35-100: 10.000, vom 7-14: 10.000, vom 90-250: 2.000, vom 300: 2.000. Sollte jemand ein Objektiv mit höherer Seriennummer haben, bitte Bescheid sagen, dann kann ich das korrigieren.
      Wieviel E-3 an “Profis” verkauft wurden? Ich habe seinerzeit einige im Lokaljournalismus mit Olys rumlaufen sehen und kenne natürlich aus Oly-e noch einige. Aber Zahlen dazu sind mir nicht bekannt und wahrscheinlich nie erhoben worden. Jede Aussage dazu ist also blanke Spekulation, basierend auf anekdotischer Evidenz.

        1. Danke! Dann sind es 10.000 verkaufte 14-35. (Was gar nicht so wenig ist, das sind Stückzahlen, die etwa das 90er Makro erreicht.)

      1. Bei 35-100 bin ich im 6000er Bereich, bei 14-35 im 1600er – weiß man, was die führenden zwei Ziffern bedeuten? Bei 35-100 habe ich hier 17 beim 14-35 18.
        Grüße Joachim

      2. Danke Reinhard für die Seriennummern / Stückzahlen.
        Ich denke / schätze, die kritische Grenze für die mFT Neuauflage des z.B. 35-100mm f2.0 oder 150mm f2.0 wäre je bei min. 10’000 Stück.
        Wie wäre es mit Crowdfunding ? Ich selber brauche solche Objektive nicht, bin aber interessiert an den kommenden, längeren Tele Zooms (für Tierfotografie).
        Gruss
        Georg

        1. 10.000 Stück sind eine völlig normale Stückzahl für eine Objektivproduktion. Minimumauflage sind derzeit 5000 Exemplare.

  9. zur Abrundung der Seriennummern:

    SN meines im August 2023 gekauften, OM System gelabelten 150-400: 34BA017xy
    Ein Aufdruck “Made in Japan” ist nicht vorhanden, evtl. ist es schon ein Exemplar aus Vietnam.

    Die erste Bergtour auf Steinböcke, Bartgeier usw. hat es gerade überlebt. Oute mit hiermit als Tier(welt)-Fotograf.

    1. Die Bedeutung des “B” kenne ich nicht. Das “A” sind die ersten 99999 Stück. Deines ist also die Nummer 1700 und ein paar zerquetschte.

  10. Oute mich hiermit als Tier(welt)-Fotograf, der vor zwei Wochen für sein Hobby viel Geld ausgegeben hat (150-400).

    Reinhards Einschätzung möchte ich teils bestätigen, teils widersprechen.

    1.
    Während der drei Tage auf einer Alpenvereinshütte und unterwegs in den Bergen bin ich regelmäßig angesprochen worden, ob ich professioneller Fotograf sei. Fast ebenso häufig kam die Frage, wieviel die Kamera (mit dem 150-400) denn wiegt.

    Andere Fotografen mit normalgroßen Objektiven sind mit solchen Fragen nicht konfrontiert worden – und haben mir interessanterweise gar keine Fragen gestellt.

    Auffallend für das nicht fotoaffine Publikum war damit allein das große weiße Objektiv, das nach “Profi” aussieht und die Leute haben dann den Kontakt zu mir gesucht. Dem Profi schenkt man Vertrauen.

    2.
    Ich denke, dass teure Objektive wie das 150-400 und die wohl Ende 2023 kommenden Objektive schon ihre solventen Käufer finden werden, auch und insbesondere in Japan.

    Beim Ansitz auf Steinböcke habe ich drei jungen Leuten, nachdem sie mich danach gefragt hatten, das 150-400 in die Hand gedrückt (nachdem ich sie jeweils auf einem großen Stein sitzend platziert habe).

    Zum Kamerasystem habe ich nichts gesagt. Kommentar eines jungen Mannes: also M4/3 kann bei Tele doch was.. Auch zum Gewicht haben sie sich nicht ausgelassen, was ich als positiv empfinde.

    Ich sehe als Hobbyist keinen Grund, das System zu verkaufen, gerade aufgrund des Gewichts. Nur meine EM-1 mark2 werde ich, sobald es das Budget hergibt, durch einen neuen Body ersetzen, schon um einen besseren Autofokus zu bekommen.

    OM System muss einfach das richtige, zielgruppengerichtete Marketing betreiben und die Objektive auch zeitnah liefern können.

    1. Ja, wenn man die Röhre auspackt, ist die Frage meistens “Profi????” oder “Für wen fotografieren Sie?” und von Social Media Junkies: “Wo kann man sich die Fotos ansehen????” Wenn dann jemand wie Du den Interessenten freundlich Auskunft gibt, dann bist Du das, was man im besten Sinne “Markenbotschafter” nennt.

      1. Diese Fragen

        „Profi????“ oder „Für wen fotografieren Sie?“ und von Social Media Junkies: „Wo kann man sich die Fotos ansehen????“

        höre ich auch regelmäßig, wenn ich bei Veranstaltungen zwei Kameras um den Hals hängen habe und dann auch das FT 35-100 dabei ist.

        Die Leute sind allerdings meistens nur an einer Antwort auf diese Fragen interessiert, Fragen zu Kamera und Objektiv sind die Ausnahme. Manche Leute, die schon Bilder von früheren Anlässen gesehen haben, kommen aber schon mal mit dem Klassiker „Ihre Kamera macht schöne Bilder“. Da rutscht mir dann gerne mal raus „Ist ja auch Olympus“. -:)))

  11. Die Rolle von Berufsfotografen in der Praxis und deren Einfluss auf potentielle Kunden der Fotoindustrie, wird mMn. überschätzt. Von den 800 Besuchern einer Hochzeit interessiert sich vermutlich praktisch keiner für das Equipment, das der beauftragte Fotograf benutzt. Niemand wird dadurch überhaupt motiviert sich für Fotografie jenseits des Smartphones zu interessieren. Ggf. wird der Canon KB Fotograf sogar etwas bedauert, was da an großem Equipment herumgeschleppt werden muss.
    Vorbilder für diejenigen, welche sich für Fotografie interessieren, sind Fotografen, welche ihre Bilder online präsentieren und in Blogs oder auf YouTube erklären, wie die Bilder zustandekommen. Das ist weitaus interessanter und unterhaltsamer als auf den Hochzeitsfotografen zu achten oder die weißen Teleobjektive am Spielfeldrand zu zählen.

    Bei diesem Bereich der Fotografie ist der Zug für Olympus schon in der Mitte der 2000er Jahre abgefahren und für OMDS macht es keinen Sinn dort vergebliche Marktkämpfe zu führen. Sony Alpha ist die einzige erfolgreiche Ausnahme, weil sie als erster Hersteller spiegellose Systemkameras mit KB Sensor parat hatten.

    OMDS Marktchancen liegen in der Kompaktheit und das gilt für ambitionierte Amateure und Berufsfotografen gleichermaßen. Das ist kein Geschäft auf dem Niveau, das Canon oder Sony betreiben, aber mit der Kompaktheit gibt es Marktchancen.

    Und deswegen sind kompakte und qualitativ hochwertige f4 Zooms wie das O 12-100mm genau die richtigen Produkte für das System. Wer vom Schleppen genug hat (auch auf das Volumen bezogen) hat mit OM System ein Portfolio, das professionellen Ansprüchen gerecht werden kann und zudem deutlich weniger kostet.

    Das OM System ist im Übrigen gar nicht so sehr auf Wildlife ausgerichtet. Es ist dagegen ziemlich universell und für fast alle Genres geeignet.

    1. Deine Thesen sind durch die Praxis und die Zahlen schlicht widerlegt. Nicht nur Sony steigert seinen Marktanteil, sondern auch Fuji. “Kompaktheit” ist für Berufsfotografen erst dann ein Wert, wenn der Rest stimmt. Denn der Kunde zahlt nicht mehr oder weniger, wenn die Kamera groß oder klein ist. Der bezahlt das Ergebnis. Und bezüglich der Aussage “niemand interessiert sich für die Kamera des Hochzeitsfotografen”. Jeder, der auf professionellem Niveau Hochzeiten fotografiert, weiß, dass diese Aussage schlicht falsch ist.
      Als ich mit Herrn Rymann von OMDS gesprochen habe, und ihn gefragt habe, was ein Hochzeitsfotograf machen soll, wenn ihm das 35-100 verreckt, hat er mir gesagt, ich solle doch das 12-100 nehmen. Jeder Hochzeitsfotograf, dem ich das erzählt habe, hat nur noch den Kopf geschüttelt. Das 12-100 ist sicher ein sehr scharfes, schnelles Objektiv. Aber es ist auf professioneller Ebene bestenfalls für Produktfotografie einzusetzen und selbst da ziehe ich das 4o-150 vor.
      Bezüglich der Wirksamkeit von Influencern: Ein Lehrstück über Influencer ist Peter Forsgard. Seine Videos, die über 43rumors promotet wurden, haben zigtausend Aufrufe, seine anderen Videos liegen bei einem zehntel davon. 43rumors ist eine Werbeplattform, die ihren Traffic durch Vorabinfos und Gerüchte macht. Zielgruppe: Kamerabesitzer. Die Reichweite von Peter bei Noch-nicht-Kamerabesitzern ist so ziemlich Null.
      Die Social-Media-Effekte werden erheblich überschätzt. Mir hat ein Vertreter von Olympus mal erzählt, dass eine Hausfraueninfluencerin innerhalb von 24 Stunden 500 E-PL verkauft hat. Ich habe mir gedacht, cool, kann ich nicht. Die hat’s echt drauf. Bis dann eine dieser Hausfrauen als Model bei mir in Rocksdorf saß und mir erklärt hat, dass die Influencerin einen Rabattcode über 40% hatte. Wenn das Kit nicht mehr 699,- kostet, sondern 419,- dann kann jeder Depp verkaufen. Leider macht der Hersteller dann halt Verlust. Kaufentscheidungen für Kosmetika und Kinderspielzeug werden über Influencer getriggert. Kaufentscheidungen für Investitionsgüter wie Kamerasysteme werden über Mundpropaganda oder Markentreue getroffen. Olympus war eine Marke und die Community war ausgesprochen aktiv. Damit hat es Olympus mehrmals geschafft, Marktführer zu werden. (Jo, Olympus war mal Marktführer bei Digitalkameras und später Marktführer bei spiegellos.) Dann haben sie auf Influencer gesetzt, die Community und die Profis im Stich gelassen und der Rest ist Geschichte.

      1. “Wenn das Kit nicht mehr 699,- kostet, sondern 419,- dann kann jeder Depp verkaufen. Leider macht der Hersteller dann halt Verlust.”

        Das muss grundsätzlich nicht die allerdümmste Idee sein, wenn man es schafft, angemessen Anschlussgeschäft zu generieren. Wie gut das mit E-PL-Kits für Hausfrauen funktioniert, ist allerdings eine andere Frage.

        “Kaufentscheidungen für Kosmetika und Kinderspielzeug werden über Influencer getriggert. Kaufentscheidungen für Investitionsgüter wie Kamerasysteme werden über Mundpropaganda oder Markentreue getroffen.”

        Also ich bin – nach 25 Jahren analoger Fotografie gefolgt von ein paar digitalen Kompaktkameras von Canon – mit der E-M5 eingestiegen, weil mich das System überzeugt hat (nach Aktenlage und einem Besuch auf der Hausmesse des örtlichen Fotohändlers) und ich keinen DSLR-Boliden haben wollte. Keine Influencer oder Mundpropaganda nötig, Markentreue sowieso nicht.

        Mein seliger Vater hat seinerzeit eine Kompakte von Olympus gekauft, weil er meine E-M5 gesehen hatte. Allerdings betrachte ich mich in dieser Angelegenheit mehr als “Influencer” denn als “Mundpropaganda“, weil ich zu dieser Entscheidung nichts aktiv beigetragen habe – ich war nur überrascht bzw. erfreut, als er mit dem Ding auftauchte (er meinte hinterher, wenn ich mit Olympus fotografiere, könne die Marke ja nicht ganz verkehrt sein). Er war ein sehr technikaffiner Mensch und hatte davor über die Jahrzehnte diverse analoge und digitale Kameras von allen möglichen Herstellern, “Markentreue” scheidet – wenn man eine von den kleinen Halbformat-Olys aus den 1970ern, die er beruflich nutzte, mal ignorieren will – also aus.

        1. Kaufentscheidung: Fachhändler und Mundpropaganda (persönliche Empfehlung). Sowas nennt man im Übrigen anekdotische Evidenz.

          Das Problem ist, dass im Kamerabereich die Entscheidungsprozesse der Kunden so komplex sind, dass die Erfolge von Marketingmaßnahmen jenseits von Rabattaktionen nicht einfach evaluierbar sind. Deshalb kann eine Marketingabteilung behaupten “Wir setzen erfolgreich auf Influencer”, obwohl es keinerlei Nachweis dafür gibt, dass das irgendwas bringt. Aber die Vergabe von Werbemaßnahmen an Influencer und/oder Marketingagenturen ist sehr beliebt, weil man dann jemand hat, dem man, wenn es wirklich schief geht, den schwarzen Peter zuschieben kann.

          Wir hatten bei Usertreffen früher oft einen Vertreter von Olympus dabei – der musste Rechenschaft ablegen, was diese Teilnahme gekostet hat und was er an Umsatz generiert hat. Und da zwar viele User im Anschluss an Usertreffen Equipment gekauft haben – weil sie die Möglichkeit hatten, das Zeug mal unter Echtbedingungen mit tollen Motiven zu testen – aber der Vertreter von Olympus natürlich keine schriftlichen Bestellungen mitbringen konnte, wurden ihm die Usertreffen gestrichen. Die Außenwirkung war verheerend. Aber da der Imageverlust nicht in Zahlen messbar war, existiert er für die Marketingabteilung nicht. Damit sind wir wieder bei der “anekdotischen Evidenz”. Nur weil User X sagt, er ist beleidigt weil ihm die Firma den Mittelfinger zeigt, heißt das gar nichts, User Y findet die Firma ja total knorke.

          Vor kurzem gab’s eine Umfrage von OMDS – waren da vielleicht Fragen dabei, die tatsächlich das Engagement für Kunden betrafen? Nein, es wurde gefragt, ob man sehr beleidigt wäre, wenn die Firma in Zukunft nur noch Englisch reden würde. Es ging also nicht um mehr Service, sondern um weniger Service.

          1. “Kaufentscheidung: Fachhändler und Mundpropaganda (persönliche Empfehlung).”

            Irgendeinen Grund muss man ja haben. Wobei weder der Fachhändler mir noch ich meinem Vater zugeredet haben, Olympus zu kaufen – das waren jeweils unabhängige Entscheidungen. Der Fachhändler (oder genauer gesagt die Leute an dem Olympus-Stand dort) hat es mir lediglich ermöglicht, eine E-M5 in der Hand zu halten, durchzugucken und so weiter. Ich habe später dann über ein paar Jahre verteilt einiges Geld dortgelassen; pleite gemacht hat er leider trotzdem.

            Was die “anekdotische Evidenz” angeht: Mehr als Anekdoten wird man in dem Bereich kaum kriegen können, weil für alles andere die Methodik fehlt (oder das Interesse, genau nachzuschauen). Eine Anekdote kann aber als Gegenbeispiel fungieren, wenn jemand Sachen sagt wie “X funktioniert immer und Y funktioniert nie”. Die Wirklichkeit kennt auch noch “manchmal”, “oft” und “meistens”.

            Ich stimme 100% mit Dir überein, dass der Olympus-Vertreter beim Usertreffen als Marketingmaßnahme mindestens genauso wichtig wäre wie die Hausfrauen-Influencerin (die Zielgruppen sind halt verschieden). Bei der Hausfrauen-Influencerin kann man hinterher zählen, wie viele Leute den Rabattcode eingelöst haben. Also wäre es vielleicht nur konsequent gewesen, dem Olympus-Vertreter ein Bündel 50-Euro-Rabatt-Gutscheine mitzugeben und zu schauen, wie viele davon letztendlich zurückkommen – wobei das natürlich nicht messen kann, wie sehr die Leute beim Treffen sich schon dadurch geschmeichelt fühlen, dass die Firma sie ernst genug nimmt, um jemanden Offizielles vorbeizuschicken (oder wie sehr sie enttäuscht sind, wenn das aufhört). Mehr als ein Slot bei einer Hausfrauen-Influencerin interessanter Reichweite kann das eigentlich auch nicht kosten, und das warme pelzige Gefühl im Bauch der User ist sowieso unbezahlbar.

            Manchmal könnte man sich nur die Haare raufen, wie kurzsichtig Chefs sein können.

  12. Der Eisenbahnfotograf Tibert Keller nutzt eine E-M10.3 wenn ich das richtig erkannt habe; ob noch weitere oder auch andere Systeme kann ich nicht sagen. In “Traumhafte Bahnstrecken der Schweiz: Im Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz” hatte ich kurz das mFT Logo an einer Kamera gesehen. Bin erst jetzt dazu gekommen, mir das auf 3sat.de genauer anzusehen. https://www.3sat.de/dokumentation/reise/traumhafte-bahnstrecken-der-schweiz-3-100.html Der Fotograf hat ab 27:35 seinen Auftritt, die Kamera bei 38:40

    Als Multiplikator taugt der aber wohl weniger…

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