Ich habe jetzt ein paar Tage drei SLRMagic-Festbrennweiten spazierengeführt. Die kürzeste ist das 8mm f/4. Das hat eine recht neckische Konstruktion. Damit man beim Montieren des Objektivs nicht das ganze Teil auseinanderschraubt, muss man den Fokus erst mit einer Gewindestange fixieren. Das Objektiv hat keine Innenfokussierung – zum Fokussieren wird nicht nur die Frontlinse, sondern das ganze Objektiv verschoben.
Kann man machen. Was kann das Objektiv? 8mm sind eine Ansage. Ich war damit im Museum in Marxzell unterwegs:
Ein Tatraplan. Mit dem 14-35 ging das nicht, weil direkt hinter der Stoßstange das nächste Auto anfing. Auch für sowas ist das ganz brauchbar:
Eine Corvette. Natürlich mit Weitwinkel. Aber da wird man schon stutzig – ist der Träger an der Decke wirklich so krumm? Also mal auf den Testchart losgehen:
It’s Magic: eine gute Tonne, Vignettierung, Und die Schärfe in den Ecken? Sorry, welche Schärfe? Ich spare mir die Crops. In den Ecken gibt es keine Schärfe.
Als Nächstes eine Szene im Lichtzelt – also gleichmäßige Beleuchtung und fixer Weißabgleich auf Graukarte. (das oben ist alles automatischer Weißabgleich). So soll das aussehen:
Das stammt aus dem 14-35. Blende 7,1. Und hier das SLRmagic, mit Blende 8, weil 7,1 nicht einstellbar sind:
Ehrlich? Ich habe zum m.Zuiko 8-25mm keine gute Meinung. Aber das ist die weit bessere Wahl. Das SLR-Magic-Objektiv hat keine Schärfeleistung, liefert seltsame Farben, ist mechanisch fragwürdig, vignettiert und hat ne Tonne. OK. Es ist klein. Aber das 9mm Fishcap ist noch kleiner, billiger, hat mehr Winkel und liefert weit bessere Bilder. Das SLRMagic hat drei Blendenmarkierungen 4, 8 und 16. Mehr ist nicht. Rastungen gibt es nicht. Ist es als Videoobjektiv zu verwenden? Nein. Nicht mit diesem Farbstich und diesem Helligkeitsabfall am Rand. Dazu hat das Objektiv zwar keine Blendenrastung, aber der Blendenweg ist so winzig, dass das alles nix Genaues ist.
Ich habe gelesen, dass Influencer das Objektiv toll finden. Ich würde es in die Kategorie “muss echt nicht” einordnen.
Und hier noch das Objektiv von vorne. Der Ring vorne am Objektiv ist ein Step-Up-Ring für Filter. Ist auch notwendig, weil die Frontlinse über das Filtergewinde hinauskuckt. Ohne den Ring fängt sich das Objektiv buchstäblich aus jeder Richtung Streulicht ein. Mit Ring ist das etwas besser. Die Vignette ist allerdings mit und ohne Ring da.
Offenbar ein echter Exot. Ich vermute aber mal, wenn in meiner Fototasche das 7-14mm f2,8 schlummert, brauche ich diesen Exoten eher nicht – von meinem 9 mm Fish-Cap und meinem 6 mm Meike Fishey mal ganz abgesehen. Trotzdem danke fürs Testen und Berichten!