Kennt das noch wer? So Pappkarten mit Bildern oder Zeichnungen drauf? Mit Adresse und Briefmarke und Text. Meistens aus dem Urlaub, so eine Art analoges Instagram. “Hey, hier ist es total cool und ich bin hier und Du nicht. Ätsch!” Meistens musste man die Bilder nicht mal selber fotografieren, da gab es überall so Läden, da standen vor der Tür so Stahlgestelle, in denen solche Pappkarten fix und fertig farbig ausgedruckt waren. Wertmarke drauf, Hashtag und Namen drauf und dann direkt dem Versanddienstleister übergeben, der überall bunte Kästen aufgestellt hatte, wo teilweise mehrmals täglich die Postkarten abgeholt und weltweit verschickt wurden. So quasi ein analoger Onlineversand – funktionierte auch dort, wo es noch kein Handynetz gab. Und die Postkarte funktionierte mit allen Betriebssystemen – Bleistift, Kugelschreiber, Filzstift. Ja, man musste noch nicht mal ein google-Konto haben.
Im Vergleich zu Insta und Facebook waren Postkarten sogar richtig datensicher. Böslinge mussten Briefkästen aufbrechen oder Postsäcke klauen. Das fiel meistens auf. Und man konnte das nicht von Zuhause machen….
Viel früher hat man diese Postkarten teilweise ganz ohne Bild verschickt und beidseitig beschrieben. Da hat richtig was draufgepasst. Und wie man oben sieht, sind auch wirklich wichtige Dinge per Postkarte verschickt worden. Da wusste dann der Postbote genau, ob er seine Lieferung bei nem Nazi in den Kasten warf. Oder eben nicht. Hatte was.
Die älteren Olys hatten eine wirklich, wirklich coole Funktion drin, die hieß Photostory – und wie die meisten coolen Funktionen, die Olympus in ihre Kameras baut, wurde der Wert erst erkannt, als Olympus sie mangels Nachfrage wieder ausgebaut hat:
Die Funktion nannte sich “Photostory”. Ideal dafür, im Urlaub mal schnell selber ne Postkarte zu knipsen, im lokalen Discounter ausdrucken lassen, Hashtags, Namen und Briefmarke drauf, ab damit, der Neid des Empfängers ist einem sicher. Klar, ne Million Follower kriegt man da nur mit erheblicher Mühe zusammen, aber für den Stammtisch reicht es….
Und man konnte auch romantischere Karten produzieren:
Noch ein Grund für die PEN-F. Die hatte die Photostory nämlich noch drin.
Und ja, man kann das auch mit der OI-Palette am Handy machen. Nachträglich statt in der Kamera. Mit mehr Möglichkeiten. Weiß ich. Aber das war ja nicht der Punkt….
Ich kenne Postkarten nur ohne Bilder. Karten mit Fotos, meistens vom Ort an dem man gerade war, nannte man Ansichtskarte.
Dann versuch mal bei der Post das Porto für eine Ansichtskarte zu ermitteln… 🙂
Postkarte ist der Ausdruck für “meist rechteckige Karten, in der Regel aus Karton, die als offen lesbare Mitteilungen per Post verschickt werden. ”
https://de.wikipedia.org/wiki/Postkarte
Hallo,
aber die gute alte Postkarte war auch nicht über jeden Zweifel erhaben: Fake News.
Ich entsinne mich an Bekannte, die ihre drei Wochen Urlaub im hohen Norden verbrachten. Von dort kam eine Bildkarte mit strahlenden Sonnenschein und berichtet wurde von ungetrübter Ferienstimmung. Später haben wir erfahren, dass doch einmal geregnet hatte. Drei Wochen lang.
Beste Grüße, Andreas
Wie Insta halt. Da kommen Posts vom menschenleeren Preikestolen…. Höhö. Aber immerhin gab’s bei Postkarten noch nen Poststempel – der gab zumindest einen Anhaltspunkt, wo der Absender wirklich war….
Ich habe zwar auch ein Instagram-Konto, sind auch ein paar Bilder eingestellt, aber wirklich nutzen? Eher nein, reingucken wenn mein Sohn gelegentlich mal was postet ja. Das letzte mal ist schon Wochen her. Hashtags nerven.
Postkarten entwerfe ich alle Jahre wieder mal beruflich. Bekomme ein Thema und soll dazu dann ein paar Bilder machen, von den dann eins ausgewählt wird. Meist kleinere Werbe oder Einladungsaktionen für ausgewählten Kundenkreis. Auflage so um die hundert Stück, beidseitig bedruckt, aber die Unterschrift vom Chef ist noch noch handschriftlich mit Füller unterschrieben.
Hab‘ Mitte der 70er ne Radtour durch Mittelschweden (Värmland, Västmanland) gemacht – allein.
Um meinen besorgten Freund (inzwischen seit über 40 Jahren mein Mann) zu beruhigen, hab ich ihm versprochen, von jedem Übernachtungsort ne Karte zu schicken mit Angabe des nächsten Tagesziels. Was ich auch brav gemacht habe. Als (Such-)Anhaltspunkt für den Fall, dass ich vielleicht irgendwo verschütt gehen sollte.
Die Karten kamen dann erst überwiegend 2-3 Wochen nach meiner Rückkehr in Deutschland an, immerhin mit lesbaren Poststempeln.
Wir haben vor einigen Wochen eine Postkarte von einer Insel vor der afrikanischen Küste bekommen, unsere Bekannte hatte sie im Herbst 2017 abgeschickt. Ein Zusteller hatte in der Region massenhaft Post in Müllsäcken entsorgt, darunter auch an uns gerichtete Behördenpost und Rechnungen. Das führte zu damals unerklärlichen Mahnungen und zu Mahngebühren. Mittlerweile sind einige größere Umschläge mit Briefen angekommen, die teils erst einmal nach dem Auffinden getrocknet werden mussten.
Aus Urlauben verschicken wir gerne Ansichtskarten, um den Wettlauf zu starten, wer eher zurück ist, die Karten oder wir. Ab und an haben wir selbst innerhalb Deutschlands gewonnen.
Beste Grüße aus dem echten Norden
H.
Urlaubspostkarten habe ich mir schon lange abgewöhnt. Statt dessen gibt es für ein (zunächst) ausgewähltes Publikum in meiner Fotogalerie ein Reise-Blog mit Text und mehr Fotos. Irgendwann nach der Reise wird es dann öffentlich gestellt, just in case. Dauert pro Reisetag auch nicht länger als Postkarten schreiben.
Tja, die gute alte Postkarte. Doch es gab auch schon dafür Dienste, die es erlaubten, Karten aus Gegenden zu versenden, in denen der Absender nie selbst war.
Was mich aber am meisten beeindruckt hat ist der älteste private Versanddienst (über 350 Jahre in Betrieb) der kostenlos weltweit zustellt. Allerdings nur von einer einzigen Absenderadresse aus. Post Office Bay auf Floreana, Galapagos. Karte schreiben, einwerfen. Der Nächste, der in der Gegend des Empfängers wohnt nimmt sie mit und kümmert sich um die Zustellung. Entweder persönlich oder den letzten Teil des Weges per klassischer Post. Selbst tut man das natürlich auch, und so funktioniert das System noch immer.
Ich geb’s zu. Ich schreibe noch immer ein paar Postkarten aus entlegenen Gegenden. An die paar Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich drüber freuen und sie an die Pinwand hängen.
“Ich geb’s zu. Ich schreibe noch immer ein paar Postkarten aus entlegenen Gegenden. An die paar Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich drüber freuen und sie an die Pinwand hängen.”
Ich auch!
Letzten Monat den ersten echten Urlaub und auf Amrum. Da wollte der angestaubte Selphie Drucker mit ins Auto und die ersten eigenen Postkarten durften wieder in den Postkasten gesteckt werden. Herrlich.
Die Photostory vermisse ich.
Hallo Reinhard,
welche MFT-Kameras (außer der PEN-F) haben/hatten ebenfalls diese “Photostory”-Funktion.
Jedenfalls die E-M5 II, ich denke auch die E-M1 II und die E-M10 II.
Ja, die E-M10 II definitiv.
E-M1, E-M10, E-M10II, E-M10III, E-M5II, E-P5, PEN-F, E-PL7, E-PL8.
Das war’s.
Nicht ganz… Photostory haben auch Stylus 1 und XZ-10. Sind zwar nur bessere Kompaktkameras, aber vielleicht was wenn zB jemand im Urlaub nicht das große Besteck mitnehmen will. Von da Ansichtskarten zu drucken wäre ich nie drauf gekommen.
Mich kann mittlerweile meine gesamte buckelige Verwandtschaft kreuzweise!
Da bekommt niemand mehr eine dieser wunderschönen Karten…
Und Freunde hast du auch keine?
Freunde?
Die Schulzeit ist schon sehr lange vorbei.
Den Rest hat die Corona-Einsperrung erledigt…
Ich schreibe und bekomme gerne Postkarten.
Es ist etwas anderes wenn jemand in einen Laden latscht, eine Postkarte samt Briefmarke kauft, die dann in einem Kaffee oder sonstwo sitzend, mit einem eigenen, oder geliehenen Stift beschreibt, meine Postadresse raussucht und danach einen Briefkasten, der womoeglich noch in Betrieb ist sucht und das Ding einwirft, als wenn einer mir mit 10 Sekunden Aufwand eine whatsapp (oder welchen Messenger man auch immer gerade benutzt) zukommen laesst und womoeglich noch erwartet dass ich eine bewundernde Antwort verfasse.
Die Funktion Photostory kannte ich nicht. Vielleicht muss ich mir doch mal eine aeltere Olympus zulegen. In der PEN-EP7 ist die vermutlich nicht mehr?
Nein, leider nicht mehr. Wenn Du keine PEN-F willst (hat Sucher!) dann vielleicht ne gebrauchte E-PL7.
Nicht zu vergessen die Stylus/1-1s, die hat zwar einen kleineren Sensor und ein fest verbautes Zoom-Objektiv, aber Photostory kann sie auch. Ich finde die Lütte klasse.
Ich haette nichts gegen die Pen-F, waere aber, da die so hohe Gebrauchtpreise erzielt etwas misstrauisch, ob ich da nicht ein Exemplar erwischte, welches voellig abgenudelt ist. Die landet vielleicht nicht im Schrank, wenn sie nicht mehr ordentlich funktioniert, sondern wird vertickt – denn es lohnt sich ja.
EPL7 oder EPL8 macht, soweit ich verstanden hatte keinen Unterschied, abgesehen vom Design und evtl. dem Preis?
Gebrauchtkauf ist immer ein Problem. Im Zweifel eine Überholung bei OMDS einkalkulieren. 179,93 kostet die Pauschale für die PEN-F
Und ob E-PL7 oder E-PL8 spielt im Endeffekt keine Rolle.
Postkarten bekommen von mir unsere Enkel – natürlich mit einen Motiv, das sie interessiert. Die freuen sich riesig.
Wir haben hier alte Papp-Postkarten, die sich jemand selbst hatte herstellen lassen- mit lauter Zeilen, die er vor dem Abschicken passend angekreut hat.
z.B -das Wetter ist gut
– das Essen im Hotel schmeckt nicht
– bleibe ein Woche länger
– wurde freudig aufgenommen
und viele weitere Zeilen
Gruß Lutz
Gab’s in UK sogar zu kaufen, mit:
Don’t forget to feed the …
* plants
* cat
* grandmother
oder der Klassiker: “weather is here, wish you were beautiful”
Hallo XZ-10,
da hat der Reinhard mit seiner Behauptung “Das war’s.” recht, da ich ja ausschließlich nach MFT-Kameras gefragt habe. Aber gut zu wissen, dass es auch Kompaktkameras mit dieser Funktion gibt.
Danke dir und den anderen Kommentatoren (besonders Reinhard) für die Infos.
Falls jemand Zeit, Lust und ausreichende Kenntnisse hat, dann sollte man die “Photostory”-Funktion in der Olypedia beschreiben bzw. zumindest mit den entsprechenden Kameras erwähnen.