Das ZDF hat gestern eine sehenswerte Doku zum Thema “Reparaturverhinderung” auf YouTube gestellt, ein Thema, das Leser dieses Blogs seit zwei Wochen kennen. Und auch die dort beschriebenen Maßnahmen zur Behinderung von Reparaturen kennen wir aus eigener Anschauung.
Um jetzt nicht wieder auf OMDS rumzuhacken, vielleicht noch ein anderer Hersteller: DJI. Eines der Bauteile, das bei DJI-Drohnen bei härteren Landungen regelmäßig verreckt ist das Kamera-Gimbal. Das Ersatzteil kann man kaufen – aber man kriegt es nicht zum Laufen. Der Grund ist ähnlich wie beim neuen IPhone: Die einzelnen Bauteile sind aufeinander codiert. Und die Software um die einzelnen Bauteile nach einem Austausch wieder zu einer geregelten Zusammenarbeit zu überreden ist bei DJI unter Verschluss. Obwohl der Austausch eines Gimbals weder mechanisch noch elektronisch ein Hexenwerk ist, verhindert DJI so erfolgreich die Reparatur ihrer Drohnen außerhalb der eigenen Firma. Und selbst wenn man an die Software über dunkle Kanäle rankommt, muss man erst noch die Tastenkombinationen hellsehen, um die Drohne dazu zu überreden, Befehle anzunehmen.
Die einzige Möglichkeit, die Hersteller dazu zu bringen, ihre Servicestrategie zu überdenken, ist offensive Kaufzurückhaltung. Das bedeutet: nicht einfach nur Abstimmung mit den Füßen und dem Geldbeutel, sondern auch Nachricht an den Hersteller über möglichst viele Kanäle WARUM man dort nicht mehr kauft. Nur wenn der Hersteller merkt, dass die Kunden das dreckige Spiel mit den Elektroschrottbergen nicht mehr mitspielen wollen, nur dann wird sich etwas ändern.
Man soll Artikel ja positiv schließen, mache ich selten. Diesmal habe ich da was. Kenwood. Die stellen Küchenmaschinen her, und zwar zum Beispiel auch meine geliebte Kenwood Chef von 1978. 2001 wurden sie von DeLonghi aufgekauft, aber man bekommt noch heute bei 365Ersatzteile Ersatzteile für Maschinen, die ein halbes Jahrhundert alt sind. Dieser Händler hatte auch mal Olympus-Zubehör und Ersatzteile. Original. Hatte mal.
Zitat Wikipedia: “Kenwood ist heute in über 100 Ländern vertreten und gehört zu den führenden europäischen Marken für Elektrokleingeräte”. Geht doch. Die Wasserkocher sind übrigens auch klasse.
Ach ja, das Titelbild. 2004 habe ich zusammen mit einem “der noch auf Ente gelernt hat”, meinen 2CV auf einen neuen, verzinkten Rahmen geschraubt. Mittlerweile ist sie auf dem neuen Rahmen länger unterwegs, als sie mit dem Alten war…
Hallo,
eine weitere Firma, welche mir sofort dazu einfällt, ist Yamaha. Die Firma hat vor einigen Jahren schon Sicherheitshinweise veröffentlicht zu Verstärkern, welche Ende der 70er, bzw. Beginn der 80er Jahre verkauft wurden.
Beste Grüße, Andreas
… und ein deutsches Hifi Unternehmen, T+A – ok – Hochpreis Segment mittlerweile im Hifi Bereich, aber mit dem Anspruch auch noch elektronische Geräte aus den 90er komplett in Stand zu setzten. Inkl. Lasereinheiten von CD-Playern!
Den selben Anspruch hat auch z.B. Berlebach ( um im Fotobereich zu bleiben) und diese Firmen unterstütze ich dann gerne. Aber das wurde hier im Blog auch schon gezeigt, veröffentlicht 🙂
Ich bin in die Olympus Systeme erst 2014 eingestiegen und habe sehr viel Geld in die alten Pro Objektive versenkt in Verbindung mit E-M1. Das meiste gebraucht und bis jetzt toi, toi alles gut in Schuss.
Mittlerweile habe ich durch die letzten Info richtig Angst bekommen, dass ich im Defekt Fall hier eine Einbahnstr. gegangen bin.
Eines meiner Lieblingslinsen ist das “alte” 50-200er – es hat hervorragende Abbildungsqualitäten und das Bokeh ist top. Möchte diese Linse nicht missen, obwohl ich auch das 40-150er schon einige Jahre habe.
Hoffe das die OMDS Politik sich hier doch noch ändert..
Auf jeden Fall habe ich meine defekten Akku BLH-1 über OMDS ersetzt bekommen. Ist jetzt schon der zweite, der sich nicht mehr hat laden lassen. Der Austausch hat zwar vier Wochen gedauert (wurde im Telefonat und der Mail angekündigt…), aber er wurde gestern geliefert.
Von den alten Akkus der Em1 kenne ich das nicht – die ersten Akkus aus 2014 funktionieren noch einwandfrei.
@Reinhard: falls Du Interesse hast, sende ich Dir gerne das defekte Teil zu – Du nimmst die Teile ja schon mal auseinander. Geladen wurde das Teil vielleicht 40x – das ist aber m.E. kein Alter für einen Akku der fast 70€ kostet!
Grüße Ralf
Die Politik von Firmen ändert sich nur auf Druck von Kunden.
Die BLH-1 haben keine Metallzellen, sondern sogenannte “Pouch-Zellen”. Das sind Zellen, die nur von einem Plastikbeutel zusammengehalten werden. Das ist leichter und kompakter. Hat aber den Nachteil, wenn diese Plastikbeutel nicht 100% dicht sind, läuft der Elektrolyt langsam aus. Bei normalen Akkus ist das brandgefährlich – im Wortsinn – aber die verwendeten Sony-Zellen haben einen sehr wirksamen Flammschutz drin.
Ich habe einen Original BLH-1 ja mal geschlachtet – da war genau das passiert. Ich nehme an, auch bei Dir ist das passiert. Her damit. Mache ich auf. Zeige ich.
alles klar – sende ich Dir zu…
Den anderen kaputten habe ich entsorgt – den hatte ich eine Zeit lang herum liegen und dann hat das Gehäuse eine Beule bekommen…
Grüße Ralf
Bei dem Bild hatte ich zuerst gedacht das Du Deine Ente für die nächsten Jahrzehnte generalüberholen läßt…