m.Zuiko 12-45 f/4 Teil II

Und nochmal 12-45 und 14-45 IIR. Wie versprochen jetzt erstmal, was das Objektiv tatsächlich liefert. So sieht das Bild aus, wenn aus der Kamera kommt:

12mm f/4

Und so sieht das Bild aus, das auf dem Sensor landet. Es geht hier nur um die Geometrie – nicht um die Farben.

12mm f/4 ohne Korrektur

Dieses Bild ist wie immer von Picasa entwickelt. Ich denke, die flotte Tonne ist soweit sicht- und erwartbar. Die verschwindet dann bei 25mm um über 40mm dann zu einem Kissen zu werden. Die Geometrie der JPGs ist also blanke Rechenleistung und hat mit optischer Qualität nix zu tun. Ich bin niemand, der jetzt am Rand den Auflösungsverlust misst – dafür sind andere zuständig. Aber die Verzerrungskorrektur, die hier für 649 Euro UVP geboten wird, ist in etwa unterhalb des Niveaus des alten 12-50.

Schauen wir uns mal an, was das Objektiv an Auflösung tatsächlich leistet:

45mm f/4,0

Hier haben wir ein Stück Baumrinde im Streiflicht. Also starke Kontraste – sollte schärfemäßig wirklich was geboten sein.

Wir nehmen das Zentrum, weil wir da sicher sein können, dass es da scharf ist.

JPG
RAW

Das sind jetzt jeweils 100% Crops. Klar, das von Picasa entwickelte RAW hat andere Farben – aber man sieht schon deutlich, wie heftig da von der Kamera nachgeschärft wird. Das Ergebnis sind extrem harte Bilder mit digitaler Schärfe. Farbverläufe bleiben auf der Strecke. Und jetzt wieder zurück zu den kleinen Dingen:

14-42 3,5-5,6IIR
12-45 4,0 Pro

Diese Fotos sind vom Stativ gemacht und zwischen den beiden Fotos ist lediglich das Objektiv getauscht worden. Beide sind mit 40mm und Blende 5,6 gemacht worden. Das alte Kit wurde also offenblendig gefahren, das Pro eine Blende abgeblendet. Fokus lag jeweils auf den Augen der Eule.

Hier also die beiden Ausschnitte aus den JPGs – das 12-45 hat hier bei der Detailauflösung deutlich die Nase vorne, dafür schlägt sich das billige 14-42 bei den Farbverläufen erstaunlich tapfer. Wenn man beide RAWs begutachtet, bleibt der Abstand. Das 12-45 löst deutlich besser auf und liefert im RAW auch gute Farbverläufe – da übertreibt die Engine der Kamera es etwas mit dem “Aufhübschen”.

Fazit: Die Geometrie ist lausig – dass das Objektiv bei 45mm im RAW ein deutlich sichtbares Kissen liefert, enttäuschend. Für den Preis sollte es zumindest am langen Ende besser korrigiert sein. Der Brennweitenverlust im Nahbereich ist heftig, die verrückte Naheinstellgrenze bei 12mm eigentlich nicht wirklich zu verwenden – das ist overeingineered. Da haben die Olympus-Leute zeigen wollen, was sie drauf haben – auch wenn’s keiner wirklich braucht. Die optische Qualität, Detail- und Farbauflösung ist für den Preis absolut in Ordnung, das Objektiv ist schnell und leise, die Korrektur in der Kamera zu aggressiv.

Leider kommt das Objektiv mit Zwischenringen kaum klar – die optischen Reserven wären nämlich da – die Details beim 16mm Zwischenring sind einwandfrei. Da kommt ein Stack sehr gut.

Es ist ein absolut brauchbares Kit-Objektiv, gegenüber den verschiedenen 14-42-Versionen besser – aber deutlich zu teuer. Für 449,- wäre es immer noch kein Schnäppchen, aber da könnten wir drüber reden. Was es allerdings nicht ist – es ist kein Makroobjektiv. Wer ein Makro haben will, soll sich das 30mm f/3,5 besorgen, das kriegt man von privat neuwertig für unter 200 Euro nachgeworfen und neu für 222,-

Und was es auch nicht ist – ein Ersatz oder auch nur eine Ergänzung für das 12-40 f/2,8. Wer’s klein und leicht braucht, für den gibt es das 14-42EZ, für den Allrounder mit Makro gibt’s das abgedichtete 12-50, für die Pro-Klientel das 12-40 f/2,8. Wer HighEnd will, der schnalle sich das 14-35 f/2 drauf. Wer nichts von alledem hat oder will – jo – da gibt’s jetzt das 12-45.

5 Replies to “m.Zuiko 12-45 f/4 Teil II”

  1. Danke für den Test und Eindruck. Mein 14-54 wird wohl noch eine Weile gelegentlich genutzt.

  2. gut, dass ich mein 14-35 f/2 nicht hergebe. Da brauche ich nichts anderes in dem Brennweitenbereich. Bis es da
    gleichwertige MFTs gibt, wird wohl noch lange dauern.

  3. Ich habe übrigens festgestellt, dass das 14-54 II auch an der Pen F ganz gut funktioniert, zumindest für meine Bedürfnisse. Von daher brauche ich weder das 12-45 noch das 12-40.
    Gerhard

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